plakativ
Adjektiv (Wiewort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
Sehr betont, auffällig, vordergründig in der Aussage.
Begriffsursprung
Steigerung (Komparation)
- plakativ (Positiv)
- plakativer (Komparativ)
- am plakativsten (Superlativ)
Anderes Wort für plakativ (Synonyme)
- akzentuiert
- kernig (ugs.)
- knallig (z.B. Statements) (ugs., fig., salopp)
- pointiert (geh., bildungssprachlich):
- treffend ausgedrückt, bei Kritik: zugespitzt formuliert
- prägnant (geh., bildungssprachlich):
- etwas kurz und treffend darstellend
- prononciert (geh., bildungssprachlich)
- reißerisch (negativ):
- wirkungsvoll auf billige Effekte, Sensationslust setzend
- zugespitzt
- aufdringlich:
- persönliche Grenzen ignorierend; durch invasives Verhalten störend
- dramatisierend
- dramatisiert
- marktschreierisch (Hauptform):
- in aufdringlicher, unangenehmer Art, die an einen Marktschreier erinnert, etwas verkündend
- auffällig:
- die Aufmerksamkeit auf sich ziehend; Interesse erweckend
- grell:
- Farben: unangenehm für das Auge, zum Beispiel durch klare, bunte, intensive Farben
- Töne: unangenehm im Ohr, zum Beispiel durch hohe Frequenz und Lautstärke
- in die Augen springen(d) (fig.)
- ins Auge fallend
- ins Auge stechend
- schreiend (fig.)
- clownesk:
- im Verhalten, Aussehen einem Clown ähnlich
- karikativ (selten):
- lächerlich gemacht in der Art einer Karikatur
- karikaturartig:
- in der Art einer Karikatur
- karikaturesk (geh.):
- in der Art einer Karikatur
- karikaturhaft
- karikaturistisch:
- in der Art einer Karikatur
- schrill:
- in Aussehen oder Verhalten auffallend, exzentrisch, ungewöhnlich
- optisch oder akustisch hell, grell, durchdringend; unangenehm für Auge oder Ohr
- überspitzt
- übersteigert
- übertrieben:
- viel mehr als nötig; zu viel
- überzeichnet (Hauptform)
- überzogen:
- unrealistisch überhöht
Gegenteil von plakativ (Antonyme)
- ausführlich:
- ins Einzelne gehend, eingehend
- differenziert
- komplex:
- Mathematik, ohne Steigerung: komplexe Zahlen, eine Erweiterung der reellen Zahlen
- verflochten, zusammenhängend, umfassend, vielschichtig
Beispielsätze
Mehr als ein paar plakative Sätze kann man hier nicht anbringen.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Das Konnexitätsprinzip, das plakativ erklärt werden könnte mit „wer bestellt, der bezahlt“, werde durch den Bund immer öfter verweigert.
Das neue Rosensteinareal auf dem alten Gleisgelände wird von der Stadt plakativ dargestellt.
DFB-Präsident Fritz Keller hat es hübsch plakativ und populistisch auf den Punkt gebracht: „Der Fußball ist offen und für alle da.
Was nicht ausgesprochen werden kann, das wird hier gesungen - manchmal wird das ziemlich plakativ.
Die Gemengelage wird von einer deutschen Boulevardzeitung gewohnt plakativ, aber vermutlich zutreffend auf den Punkt gebracht: Hass und Wut.
Dass viel Geld nicht unbedingt viel Freude, Anmut und Intelligenz bedeuten muss, sieht man ja recht plakativ bei den Geissens.
Der Protest gegen die geplante Umgehungsstraße B 58n geht plakativ weiter.
Den Unterschied wollte ich in einem Artikel möglichst plakativ deutlich machen.
Bescheidenere Ziele verfolgt Hamburgs FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding mit einer ähnlich plakativen PR-Aktion.
Die Marschroute an seine Mannschaft ist für Sousa nicht bloss eine plakative Ansage für die Medien.
Ein interessanter Kontrast, der fast schon plakativ vorgetragen wird, aber dennoch gut funktioniert.
Was ja eigentlich eine sehr schöne Formulierung war, sehr plakativ, fast poetisch.
Die Songs wirken manchmal etwas plakativ eingesetzt, tragen aber stark zur Dramatisierung und Emotionalisierung bei.
Damals sollte noch der Titel geändert werden, denn »Zivilcourage« erschien manchen zu plakativ.
Der Clou ist, die Muster mithilfe des Schnitts zu "brechen, so wirken sie nicht mehr plakativ.
"Ein bisschen zu plakativ, aber wichtig war, dass auch Herrenmode zur Kollektion gehört", sagt er.
Wenn Späth plakativ Naturwissenschaft statt Selbstinszenierung fordert, ist mir das zu defensiv.
Natalie Weirs körperbetonter, lebhafter und plakativer Stil zeigt raffinierteste Hebungen und Verschlingungen.
Dabei frönt Müller nicht einer plakativen Magieseligkeit, wie man sie im Esoterikladen an der Ecke kartonweise finden kann.
Da scheint es Parteien in Wahlzeiten offenbar geraten, sich plakativ umso erbitterter zu attackieren.
Aber es ist kein Stoff, der mit plakativer Moral oder muffiger Altherrenwitz-Mentalität daherkommt.
Hinzu kommt, daß die Ostdeutschen das Problem "Faschismus" nur plakativ kennen.
Arroyo erreicht damit eine ganz eigene, recht plakative, aber nie aufdringliche Bildsprache.
Um so drastischer und plakativer fallen dafür die daraus resultierenden globalen Konflikte aus.
Von einem früheren Kirov-Gastspiel her ist Gergiev als knallharter, manchmal sehr plakativ agierender Prokofjew-Vollstrecker in Erinnerung.
Was reimt sich auf plakativ?
Wortaufbau
Das dreisilbige Adjektiv plakativ besteht aus acht Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × A, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × T & 1 × V
- Vokale: 2 × A, 1 × I
- Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × T, 1 × V
Eine Worttrennung ist nach dem ersten A und zweiten A möglich.
Das Alphagramm von plakativ lautet: AAIKLPTV
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
- Potsdam
- Leipzig
- Aachen
- Köln
- Aachen
- Tübingen
- Ingelheim
- Völklingen
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Paula
- Ludwig
- Anton
- Kaufmann
- Anton
- Theodor
- Ida
- Viktor
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Papa
- Lima
- Alfa
- Kilo
- Alfa
- Tango
- India
- Victor
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
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Scrabble
Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Wiewort plakativ kam im letzten Jahr selten in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.