mundtot

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmʊntˌtoːt ]

Silbentrennung

mundtot

Definition bzw. Bedeutung

(wegen Verschwendungssucht) entmündigt, also nicht fähig, Rechtshandlungen vorzunehmen.

Begriffsursprung

Bei dem seit dem 17. Jahrhundert bezeugten Adjektiv handelt es sich um ein Determinativkompositum aus dem femininen Substantiv Mund (vergleiche Vormund) und dem Adjektiv tot, woraus sich die Ursprungsbedeutung ‚unfähig zur Vornahme von Rechtshandlungen‘ ergibt, in welcher das Wort in der Rechtssprache verwendet wurde.

Redensarten & Redewendungen

  • jemanden mundtot machen

Beispielsätze

  • Der Verschwender wurde mundtot gesprochen.

  • Wenn Sie derart mundtot gemacht werden, wie kommt es dann, dass Sie ständig im Fernsehen auftreten und darüber reden?

  • Auf einen Klugen kommen zehn Blöde, die ihn mundtot machen.

  • Verbietet uns jemand das Wort mit Macht, werden wir mundtot gemacht.

  • Wir sehen, dass zu viele Regierungen Journalisten mundtot machen, Meinungsverschiedenheiten beseitigen und den Informationsfluss zensieren.

  • Tom macht Maria mundtot.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Inzwischen ist diese Protestform weit verbreitet, um unliebsame Redner mundtot zu machen.

  • Grünenpolitikerin über Hasskommentare »Das Ziel ist, Frauen mundtot zu machen«

  • Es sind gottlob nur vereinzelte, die mundtot zu machen bisher leider noch nicht vollständig gelungen ist.

  • Der Oberstaatsanwalt sah darin den Versuch, -Mitarbeiter mundtot zu machen.

  • Auch die Medien hat Hun Sen an die kurze Leine genommen oder mundtot gemacht.

  • Aber nein, wichtiger war es wohl die Kritiker der ausschweifenden Willkommensmentalität mit der Nazikeule mundtot zu schlagen.

  • Ex-Chefin der Flugaufsicht im "Spiegel Die wollten mich mundtot machen"

  • Es ist leider über die Medien in Europa einfach geworden, jemanden, sei es ob er gute oder weniger gute Ideen hat, mundtot zu machen.

  • Was ihm gegen den Strich geht, verbietet er oder macht seine Gegner, auch im Internet, mundtot.

  • Das Simon-Wiesenthal-Zentrum setzt sich damit dem Verdacht aus, Kritiker der israelischen Politik durch Rufschädigung mundtot zu machen.

  • Sie erinnern an Maos Ausspruch von 1957: Wenn man Gegner mundtot machen will, müsse man die Schlangen aus der Grube locken.

  • Jede Kritik, wurde wie anschließend in der DDR, mundtot gemacht, indem die Parteischergen alle Kritiker gandenlos verfolgten.

  • Der mündige Bürger wird mundtot gemacht.

  • Auch ein zweiter Absatz der Rede, in dem Obama Staaten anspricht, die Kritiker mundtot machten, fehlte ganz.

  • Das war, als man mich mundtot machen wollte, als ein Rechtsstreit mit Humanplasma drohte.

  • Ich habe die Zweifler mundtot gemacht und bin jetzt vielleicht ein Vorbild für andere Spieler.

  • Journalisten und Moderatoren privater Radiosender würden teilweise "mundtot" gemacht.

  • Kritiker würden mundtot gemacht, lautet ein anderer.

  • Den Demonstranten werde es nicht gelingen, die Sozialdemokraten mundtot zu machen, rief er.

  • Letztere, meist handelt es sich um Popliteraten selbst, sind entweder wenige oder abgetaucht, jedenfalls ziemlich mundtot.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv mund­tot be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × D, 1 × M, 1 × N, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × D, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich.

Das Alphagramm von mund­tot lautet: DMNOTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Tü­bin­gen
  6. Offen­bach
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Theo­dor
  6. Otto
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Tango
  6. Oscar
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

mundtot

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort mund­tot kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mundtot. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12319341, 11138340, 11013465, 8302024 & 7036400. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. faz.net, 29.05.2023
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  29. Süddeutsche Zeitung 1996
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