krallen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkʁalən ]

Silbentrennung

krallen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Finger oder Ähnliches mithilfe der Krallen oder Fingernägel in etwas hineinbohren

  • die Hände/Finger krümmen, zu Krallen formen

  • etwas schnell greifen, jemanden ergreifen (und mitnehmen)

  • sich mithilfe der Krallen oder Fingernägel an etwas festhalten

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) vom Substantiv Kralle durch Konversion.

Konjugation

  • Präsens: kralle, du krallst, er/sie/es krallt
  • Präteritum: ich krall­te
  • Konjunktiv II: ich krall­te
  • Imperativ: krall/​kralle! (Einzahl), krallt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­krallt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kral­len (Synonyme)

(mit Glück) noch bekommen (ugs.)
an Land ziehen (ugs., salopp)
(knappes Angebot) ergattern (Hauptform):
sich etwas Rares mit List und Tücke, Ausdauer oder Glück verschaffen
(noch) erhaschen (poetisch, regional):
etwas durch das Sehen oder Hören aufnehmen, das nur kurz und ganz undeutlich zu sehen oder hören ist
etwas, das sich schnell rührt, einfangen und festhalten
erwischen (ugs.):
in der 3. Person Singular: jemand wird von einem meist einschneidenden, unvorhergesehenen oder prägenden Ereignis, für welches das „es“ steht, überrascht
jemanden oder etwas (gerade noch rechtzeitig) erreichen
(sich) schnappen (ugs., salopp):
jemanden festnehmen
schnell nach etwas greifen
(sich etwas) grabschen (ugs.):
schnell nach etwas greifen, schnell irgendwohin greifen
(sich etwas) greifen:
das gewünschte Resultat zeigen
ein Musikinstrument durch Berührung: zum Klingen bringen
(sich etwas) nehmen:
eine Sache greifen
eine Vielzahl von charakteristischen Verbindungen, die eigene Bedeutungen haben
(sich etwas) packen:
etwas zusammenlegen, zusammenfalten, wegräumen, in eine gepackte Form (Bündel, Packen, Paket) bringen, zubinden, zusammenkleben, in eine Verpackung tun
jemanden innerlich im übertragenen Sinn stark ergreifen, berühren, fesseln; einen starken Eindruck, ein starkes Gefühl hervorrufen
festkrallen

Beispielsätze

  • Der Zug krallt sich in die Gleise und rast durch die Nacht, über Berge, über Wasser, über Gräber lange Toter.

  • Die Katze hatte sich an ihre Kleidung gekrallt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Trotz eines Rückstands und eines Elfmeter-Fehlschusses hat sich der Aufsteiger gegen den FC Ingolstadt den ersten Sieg gekrallt.

  • Das Trikot von Superstar Mbappé hat sich Ndoye danach aber nicht gekrallt.

  • Als die Feuerwehr jedoch die Flammen löschte, zögerte keiner der Anwesenden sich eine Reserve des Zuckerrohrschnapses zu krallen.

  • Wie die Sun berichtet, will sich United-Teammanager Jose Mourinho mit Gianluigi Donnarumma den nächsten Raiola-Schützling krallen.

  • Front RSS Wirtschaft zunehmend über Krim-Krise besorgt Der russische Präsident Vladimir Putin will sich die Krim krallen.

  • Strenggläubige Juden krallen sich in ihren Siedlungen fest: "Wenn wir Gaza aufgeben, fällt auch Jerusalem."

  • Wurzeln krallen sich in den Berg und bilden eine natürliche Treppe.

  • Die Finger seiner Rechten krallen sich in den wuscheligen Haaransatz an der Stirn, keck schiebt er die leicht gegelte Tolle nach hinten.

  • Doch die meisten Reisemittler krallen sich am Mengengeschäft fest.

  • Mit olympischem Gold im Schnabel wollen sich die "Super Eagles" den nächsten Titel krallen.

  • Ihre Hände krallen sich regelrecht in den Hüften des stämmigen Europäers fest.

Häufige Wortkombinationen

  • die Finger in etwas krallen
  • sich an etwas krallen
  • sich etwas krallen, sich jemanden krallen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf kral­len?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb kral­len be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × K, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von kral­len lautet: AEKLLNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Leip­zig
  5. Leip­zig
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Anton
  4. Lud­wig
  5. Lud­wig
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Lima
  5. Lima
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

krallen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kral­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: krallen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: krallen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10133491 & 1900436. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wn.de, 22.08.2023
  2. blick.ch, 08.10.2020
  3. wochenblatt.cc, 04.05.2019
  4. sport1.de, 03.03.2017
  5. cash.ch, 12.03.2014
  6. spiegel.de, 18.08.2005
  7. sueddeutsche.de, 05.07.2002
  8. bz, 14.07.2001
  9. DIE WELT 2000
  10. Berliner Zeitung 1996
  11. Berliner Zeitung 1995