hungern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhʊŋɐn ]

Silbentrennung

hungern

Definition bzw. Bedeutung

  • anhaltend an Hunger leiden, über längere Zeit hinweg nicht genügend Nahrung zu sich nehmen

  • heftig nach etwas verlangen, sich nach etwas sehnen

  • Hunger haben, hungrig sein

Konjugation

  • Präsens: hungere, du hungerst, er/sie/es hungert
  • Präteritum: ich hun­ger­te
  • Konjunktiv II: ich hun­ger­te
  • Imperativ: hungere! (Einzahl), hungert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­hun­gert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für hun­gern (Synonyme)

fasten:
(aus körperlichen oder religiösen Gründen) für eine bestimmte Zeit auf alle oder gewisse Nahrung verzichten
(einen) Gieper haben (auf) (ugs.)
(einen) Jieper haben (auf) (ugs., norddeutsch)
(jemandem) (das) Wasser im Mund zusammenlaufen (beim Gedanken an) (ugs.)
(jemandem) steht der Sinn (nach)
(sehr) verlangen nach (Hauptform)
aus sein (auf)
begehren (nach) (geh.):
an einen anderen Ort zu gehen oder zu kommen wünschen
betteln
begehrlich (nach):
nach Besitz, Genuss, Freude verlangend, begehrend
begierig (auf / nach):
von intensiven Wünschen erfüllt sein, begehren nach
brennen (auf):
(Locken) mit einer Brennschere formen
brennbar sein
dürsten (nach) (geh., fig., poetisch):
Durst haben
nach etwas verlangen, etwas haben wollen
erpicht (auf) (geh., veraltend):
meist prädikativ: von etwas angezogen werdend, etwas zum Ziel habend, etwas besitzen wollend
(etwas) ersehnen (geh.):
sich sehr wünschen, dass eine bestimmte Situation eintrifft, etwas Bestimmtes Wirklichkeit wird
fiebern nach
geil (auf) (ugs.):
fett, (zu) stark gedüngt
ganz hervorragend
(jemanden) gelüsten (nach) (geh.):
großes Verlangen nach etwas haben, Lust auf etwas verspüren
giepern (nach) (ugs., regional)
gieren (nach):
nach etwas heftig verlangen
heiß (auf) (ugs.):
in aufregender/entscheidender Phase befindlich
paarungsbereit (bei Tieren, keine Steigerung)
(sehr) her (sein hinter) (ugs.):
räumlich: Bewegung in Richtung des Sprechenden von einem entfernteren Ort aus
verstärkend in Verbindung mit Adverbien
herbeisehnen
herbeiwünschen
hinter etwas her (sein) wie der Teufel hinter der armen Seele (sprichwörtlich)
jiepern (nach) (ugs., regional)
kaum erwarten können
lange Zähne kriegen (ugs., selten)
lechzen (nach) (geh.):
heftig nach etwas verlangen, das dringend benötigt wird
Lust haben (auf)
nicht warten können (auf)
schmachten (nach):
eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen
(sich) sehnen (nach):
den starken Wunsch haben, dass jemand oder etwas da ist
sehnlichst begehren
sehnlichst vermissen
sich alle zehn Finger lecken (nach) (ugs., fig.)
sich die Finger lecken (nach) (ugs., fig.)
sich verzehren (nach) (geh.)
spitz sein (auf) (ugs.)
spitzen (auf):
erhoffen, ungeduldig erwarten, lauern
etwas heimlich, versteckt, durch eine kleine Öffnung beobachten
süchtig (nach):
an einer Sucht leidend, von etwas abhängig sein
großes, übersteigertes Verlangen nach etwas habend, versessen auf etwas sein
unbedingt haben wollen
vergehen (nach):
(rasch) zu Ende kommen
etwas Unmoralisches tun
(inständig) verlangen (nach):
an einen Gegenstand so herankommen, das man ihn greifen kann; erreichen
etwas notwendig machen, erfordern
verrückt (nach):
auffallend und unkonventionell
geistig verwirrt
verschmachten (nach) (geh.):
gehoben: in Sehnsucht nach etwas oder jemandem zugrunde gehen
gehoben: verhungern und/oder verdursten, an einer Entbehrung zugrunde gehen
versessen (auf):
etwas mit ganzem Herzen anstrebend, etwas unbedingt haben wollend
vor Lust (auf etwas) vergehen
vor Verlangen (nach etwas) vergehen
(ganz) wild (auf) (ugs.):
als Gesellschaft oder Kultur unterentwickelt; nicht zivilisiert oder gesittet
gegen das Gesetz, gegen die Ordnung verstoßend; ohne Kontrolle geschehend
darben:
unerfüllte Bedürfnisse haben oder Entbehrungen ausgesetzt sein, sehr häufig auf Nahrungsmittel und Grundbedürfnisse bezogen
Hunger leiden
hungrig sein
Kohldampf schieben (ugs.)
nichts zu essen haben

Gegenteil von hun­gern (Antonyme)

Beispielsätze

  • In einigen Gegenden Afrikas müssen Menschen aufgrund von Dürren hungern.

  • Das Abendessen gibt es heute später, bis dahin müßt ihr hungern.

  • Er hungerte nach Aufmerksamkeit.

  • In Deutschland hungern Igel wegen der Insektenarmut.

  • Weltweit hungern laut der Welthungerhilfe in 2018 800 Millionen Menschen.

  • Wir alle hungern nach Menschenliebe, und wenn man hungert, schmeckt auch schlecht gebackenes Brot.

  • Wir hungern den Feind aus.

  • Während einige hungern und obdachlos sind, spielen andere mit Kampfjets und Weltraumraketen herum.

  • Menschen, die sich zu Tode hungern und sich eine Maske aufsetzen, um dem zu entsprechen, was die Gesellschaft für „schön“ erachtet, schaden sich nur selbst.

  • Tom ließ die Hunde hungern.

  • Die Welt ist für mich nicht in Ordnung, wenn Kinder hungern, Frauen weinen und Männer sterben.

  • Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.

  • Es geht darum, dass sie hungern.

  • Infolge dass er immer hungerte und erschöpft war, starb der Hund letzten Endes.

  • Im Neuen Jahr wirst du drei Tage satt, im Sommer aber wirst du drei Monate hungern.

  • Lieber hungern als borgen.

  • Ich glaubte, dass du hungerst.

  • Wenn man im Sommer einen Tag faulenzt, hungert man im Winter zehn Tage lang.

  • Und wenn du auch eine ganze Woche hungern musst, so bewirte deinen Vater doch mit dem Besten, was du besitzt.

  • Tom hungerte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle müssen hungern, weil Cosimo und Tessa in der Dschungelprüfung nur zwei Sterne geholt haben.

  • Aber als neue Verbraucher sind sie ja wertvoller, lasst doch die Daheimgebliebenen weiter hungern.

  • Die Menschen hungern nach einem Hauch Normalität, vor allem, nachdem im letzten Jahr Märkte abgesagt worden waren.

  • Ein kann ich ihnen versichern gehungert hat in diesen „Arbeiter- und Bauernparadies“ keiner.

  • Bürgerkrieg, Hyperinflation und eine schwere Dürre: In Südsudan hungern nach UN-Angaben 4,8 Millionen Menschen.

  • Aber jetzt hungern dort Leute weil wir Überproduktion haben?

  • Allein schon der Zustand dass in einem reichen Land Kinder hungern müssen, ist mehr als traurig.

  • Lange musste die Familie hungern, weil er wie so viele in Darbonne keine Arbeit fand.

  • Über den TellerrandWeltweit hungern 1,2 Milliarden Menschen.

  • Er hatte nie mehr hungern müssen, nie stempeln müssen. Was will man mehr?

  • Doch noch immer hungern weltweit mehr als 854 Millionen Menschen.

  • Elf Millionen US-Bürger mussten nach eigenen Angaben 2005 manchmal hungern.

  • In Simbabwe wird inzwischen gehungert.

  • Am meisten Angst haben sie, daß ihre Eltern hungern.

  • Nur einen neuen Tag zwischen wiegen, hungern und Kalorien zählen.

Häufige Wortkombinationen

  • in Kombination: nach einem tröstenden Wort hungern
  • mit Adjektiv: erbärmlich hungern, tagelang hungern, wochenlang hungern
  • mit Substantiv: die Bevölkerung hungert, die Gefangenen hungern, die Kinder hungern, die Menschen hungern: mit Substantiv: nach Ehre hungern, nach Gerechtigkeit hungern, nach Glück hungern, nach Liebe hungern, nach Reichtum hungern, nach Schönheit hungern, nach Wissen hungern
  • mit Substantiv: die Seele hungert

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf hun­gern?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb hun­gern be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von hun­gern lautet: EGHNNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Richard
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Golf
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

hungern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort hun­gern kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Den Krebs aushungern, ohne selbst zu hungern Jane McLelland | ISBN: 978-3-86731-234-9
  • Mich hungert Georg Fink | ISBN: 978-3-74663-149-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: hungern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: hungern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11317038, 12143202, 12108257, 9346456, 8067507, 5640852, 5603548, 5583605, 5499596, 5461437, 5461394, 5212262, 5207951, 5196567 & 5063887. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. hna.de, 17.01.2023
  2. jungefreiheit.de, 04.01.2022
  3. infranken.de, 16.11.2021
  4. wochenblatt.cc, 29.04.2018
  5. neues-deutschland.de, 20.11.2017
  6. focus.de, 07.08.2013
  7. rss2.focus.de, 20.02.2011
  8. faz.net, 22.11.2010
  9. tagesspiegel.de, 16.10.2009
  10. jetzt.sueddeutsche.de, 23.06.2008
  11. tagesspiegel.de, 12.10.2007
  12. sueddeutsche.de, 17.11.2006
  13. archiv.tagesspiegel.de, 18.04.2005
  14. abendblatt.de, 31.12.2004
  15. sueddeutsche.de, 20.06.2003
  16. daily, 06.03.2002
  17. FREITAG 2000
  18. Berliner Zeitung 1998
  19. Die Zeit 1996
  20. Stuttgarter Zeitung 1995