graduell

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡʁaduˈɛl ]

Silbentrennung

graduell

Definition bzw. Bedeutung

dem Grad nach, stufenweise

Begriffsursprung

Das Wort wurde im 19. Jahrhundert aus französisch: graduel „stufenweise“ übernommen.

Anderes Wort für gra­du­ell (Synonyme)

allmählich:
langsam voranschreitend, in kleinen Schritten
langsam aber sicher (ugs.)
langsam aber stetig
langsam langsam (ugs.)
mählich (geh., veraltend):
veraltet, literarisch: langsam
mit der Zeit
nach und nach:
in einer langsamen, aber stetig fortschreitenden Entwicklung
peu à peu (franz.)
ratenweise
schrittweise:
Schritt für Schritt
sukzessiv:
kontinuierlich, Schritt für Schritt ablaufend
sukzessive:
kontinuierlich, allmählich, Schritt für Schritt ablaufend
zizerlweis (ugs., bayr., österr.):
in kleinen Schritten/Raten (vor allem als Adverb)
zögernd:
nicht sofort handelnd; abwartend; sich nicht sofort entscheiden könnend; eventuell dabei ängstlich / sehr vorsichtig sein

Sinnverwandte Wörter

abgestuft
stu­fen­wei­se:
allmählich, in voneinander getrennten, aufeinanderfolgenden Schritten

Gegenteil von gra­du­ell (Antonyme)

ab­rupt:
ohne Zusammenhang
plötzlich, unvermittelt
plötz­lich:
unerwartet, überraschend, auf einen Schlag
schlag­ar­tig:
plötzlich geschehend

Beispielsätze

  • Zwischen den Wortarten gibt es viele graduelle Übergänge.

  • Sie sind graduell unterschiedlich, aber nicht in ihrem Wesen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auffällig ist auch die graduelle Steigerung der Eskalation, um den Druck auf Israel Schritt für Schritt zu erhöhen.

  • Um eine optimale Auslastung zu ermöglichen, werden die Kapazitäten graduell über mehrere Jahre hochgefahren.

  • Das Geschäftsumfeld sei von graduellen Verbesserungen geprägt, heisst es in einer am Dienstag verschickten Mitteilung von Dufry.

  • Mit graduellen Anpassungen im Sinne reiner Oberflächenkosmetik ist hier nicht weiterzukommen.

  • Die Fördermenge soll außerdem graduell gesteigert werden können und nicht wie bisher über einen Schieber.

  • Der Pfad der graduellen Zinsschritte "hat uns gut gedient", sagte Brainard am Freitag auf einer Konferenz in Washington.

  • Dabei spricht er erstmals seit Beginn der historischen Nullzinsphase von der Möglichkeit einer "graduellen Anpassung".

  • Die graduellen Verbesserungen beim iPhone 7 gegenüber dem 6s setzen sich natürlich auch in anderen Bereichen fort.

  • Yellen und Kollegen betonen immer wieder, dass die Zinswende "graduell" und "datengebunden" sein soll.

  • Die Tatsache, die Reise mit dem größten Verkehrsflugzeug der Welt anzutreten, beschreibt nur eine graduelle Verschärfung.

  • Die ökonomischen Umstände sprechen für einen baldigen, graduellen Abbau.

  • Üblicherweise seien es langsamere, graduelle Veränderungen.

  • In der Management-Praxis zeigt sich, dass Top-Manager zwischen gradueller Zeitmacht und Zeitohnmacht pendeln.

  • Aber graduell, in einem geordneten Rückzug aus der Politik des billigen Geldes.

  • Der globale Wandel erscheint für menschliche Maßstäbe langsam und graduell.

  • Doch eines muss allen, denen das Wohl Burmas am Herzen liegt, klar sein: Das Land verträgt nur einen graduellen Wandel.

  • Gleichzeitig würden sie von einem graduellen Rückgang der EBIT-Marge auf 15% ausgehen.

  • Wir erleben nicht nur graduelle Modifikationen des Wirtschaftslebens.

  • Bisher zeichnet sich auch nur ein gradueller Wandel beim Pubschluss ab.

  • Nein, da gab es keine graduelle Entwicklung.

Übersetzungen

Was reimt sich auf gra­du­ell?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv gra­du­ell be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × G, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × D, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem A und U mög­lich.

Das Alphagramm von gra­du­ell lautet: ADEGLLRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Düssel­dorf
  5. Unna
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Anton
  4. Dora
  5. Ulrich
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Delta
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Lima
  8. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

graduell

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort gra­du­ell kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Iko­ni­zi­täts­grad:
Kunst: graduell unterschiedliche Ausprägung der naturgetreuen Abbildung einer Referenz in einem Werk
Linguistik: graduell unterschiedliche Ausprägung der Abbildung einer Referenz in Buchstaben, Wörtern oder grammatischen Formen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: graduell. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: graduell. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2072683. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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