geschmacklos

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈʃmakloːs ]

Silbentrennung

geschmacklos

Definition bzw. Bedeutung

  • ohne Geschmack, natürlicherweise oder abgestanden

  • ohne gute Sitten, taktlos

  • stillos, ästhetisch nicht schön

Begriffsursprung

Ableitung zu Geschmack mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -los.

Steigerung (Komparation)

  1. geschmacklos (Positiv)
  2. geschmackloser (Komparativ)
  3. am geschmacklosesten (Superlativ)

Anderes Wort für ge­schmack­los (Synonyme)

abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
gewollt und nicht gekonnt (ugs.)
kitschig:
künstlerisch minderwertig und geschmacklos; zu Kitsch gehörend; unter Kitsch fallend
schaurig-schön (ironisch)
stillos:
ohne entsprechenden Stil, stilistisch schlecht
stilwidrig
trashig (ugs., engl.):
nicht akzeptabel
anstößig:
Anstoß erregend, unschicklich, obszön
obszön (geh.):
das Schamgefühl verletzend, sittliche Entrüstung hervorrufend
ordinär:
die gesellschaftlichen Normen missachtend
veraltend: nicht ungewöhnlich oder gar außergewöhnlich, sondern ganz normal
unanständig:
den guten Sitten widersprechend, gegen sie verstoßend
unter der Gürtellinie (ugs., fig.)
vulgär:
bildungssprachlich, abwertend: die kulturellen, sittlichen Konventionen der Gesellschaft verletzend
bildungssprachlich: gewöhnlich, im Sinne von schlicht, unqualifiziert, nicht wissenschaftlich dargestellt
niveaulos:
fade, anstößig, unangemessen
kein Niveau habend; keine geistige Höhe aufweisend; schlechte Qualität
pietätlos:
ohne Achtung/Respekt vor religiösen und/oder moralischen Grundsätzen und Normen
platt (fig.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
pöbelhaft
primitiv:
nicht ausgereift
niveaulos
proletenhaft (derb):
wie ein Prolet verhaltend
taktlos:
Musik: keinem Takt folgend; nicht im Takt seiend
unangebracht und verletzend; indiskret
unangebracht:
in einem bestimmten Zusammenhang ungeeignet, unangemessen
unfein
unterste Schublade (ugs., fig.)
wüst:
Abscheu, Widerwillen hervorrufend; in einem sehr schlechten, stark mitgenommenen Zustand; eine Kränkung darstellend oder zufügend
durch seine Art, sein Ausmaß oder dergleichen sehr schlimm
abartig:
von der Art, der Norm abweichend; in der übertragenen Form oftmals in negativ bewertetem Sinne
ohne jede Ehrfurcht
geschmacksneutral:
ohne einen spezifischen Geschmack
von schlechtem Geschmack

Gegenteil von ge­schmack­los (Antonyme)

ge­schmack­voll:
den gesellschaftlich geteilten Vorstellungen von gutem Geschmack entsprechend
einen guten Geschmack habend
le­cker:
gut schmeckend
übertragen: nett anzusehend, reizend
stil­voll:
einem bestimmten Stil entsprechend
takt­voll:
sich in einen anderen einfühlend; mit Anstand und Feingefühl
wür­zig:
gut mit Gewürzen und Salzen abgeschmeckt
von kräftigem und aromatischem Geschmack oder Geruch

Beispielsätze

  • Sauberes Wasser ist normalerweise geschmacklos.

  • Das Wohnzimmer ist geschmacklos eingerichtet.

  • Deine Äußerungen sind wirklich geschmacklos!

  • Wasser ist geschmacklos, geruchlos und farblos.

  • Es kommt mir so vor, als wäre die Musik, die mir gefällt, die allerbeste, während alles andere geschmacklos oder schlicht und ergreifend schlecht ist.

  • Toms Witz war ziemlich geschmacklos.

  • Ich fürchte, Tom, du bist Opfer eines Missverständnisses oder, was noch schlimmer wäre, Opfer geschmackloser Gerüchte geworden.

  • Es ist geschmacklos, wie du dich angezogen hast.

  • Weil das Bohnengulasch immer noch geschmacklos war, hat Tom auch ein wenig Basilikum, Thymian und Ingwer dazugegeben.

  • Heute fällt es schwer, zu sagen, ob Maria mutig oder geschmacklos gekleidet ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bürgermeister spricht von einer frei erfundenen Geschichte: „Eltern und Kinder zu verunsichern, halte ich für geschmacklos.

  • Doch in der ersten Ausgabe des Jahres am Freitagabend muteten einige Pointen eher geschmacklos als provokant an.

  • Das ein oder andere war geschmacklos und nicht in Ordnung, Sie sprechen zum Beispiel die Tauchermaske an.

  • Das ist einfach nur geschmacklos, politisch voll daneben!

  • Alles sah nach einem geschmacklosen Scherz aus – bis die Polizei eine Kalaschnikow fand!

  • Also der Titelaussage kann ich gar nicht zustimmen: so geschmackloses Wasser ist einfach gar nix.

  • Er ist zudem peinlich, geschmacklos, respektlos und abstoßend", schreibt ein anderer.

  • Auch das israelische Kulturinstitut in Taiwan verurteilte den „geschmacklosen Vorfall“ in einer Mitteilung.

  • Auch die Posts im Internet seien zwar geschmacklos aber strafrechtlich wohl irrelevant.

  • Den Namen für einen Sponsor zu wechseln, sei "ziemlich geschmacklos".

  • Dein Vergleich mit der Machtübernahme der Nazis ist nicht mal mit bestem Willen als nur geschmacklos zu bezeichnen:C.

  • Bleibt die Frage, ob die Wahl des Handlungsortes nicht einfach geschmacklos ist.

  • Alles andere würde zu Recht als geschmacklos empfunden werden.

  • «Ich finde die Annahme des Mandats geschmacklos und deplatziert», sagt sie gegenüber Bernerzeitung.ch/Newsnetz.

  • Dass ausgerechnet er die UNO-Organisation für Kultur und Bildung hätte leiten sollen, wurde von vielen Kritikern als geschmacklos empfunden.

Häufige Wortkombinationen

  • geruch- und geschmacklos

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ge­schmack­los be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × S, 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M & 1 × O

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × S, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem E und K mög­lich.

Das Alphagramm von ge­schmack­los lautet: ACCEGHKLMOSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Mün­chen
  7. Aachen
  8. Chem­nitz
  9. Köln
  10. Leip­zig
  11. Offen­bach
  12. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Martha
  7. Anton
  8. Cäsar
  9. Kauf­mann
  10. Lud­wig
  11. Otto
  12. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Mike
  7. Alfa
  8. Char­lie
  9. Kilo
  10. Lima
  11. Oscar
  12. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 27 Punkte für das Wort.

geschmacklos

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ge­schmack­los kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

fad:
geschmacklos, wässrig
Fad­heit:
Zustand oder Eigenschaft, langweilig, geschmacklos, ohne Aufregung oder Interesse zu sein
In­si­pi­di­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, geschmacklos, geistlos und albern (insipide) zu sein
Kitsch:
meist abwertend: Objekt der Kunst, Musik oder Literatur, welches als klischeehaft und geschmacklos angesehen wird und keinen künstlerischen Wert hat
let­schert:
geschmacklos, zu weich, nicht mehr knusprig (in Bezug auf Lebensmittel)
stro­hig:
in der Konsistenz wie Stroh, hart, trocken und geschmacklos
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: geschmacklos. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: geschmacklos. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10558089, 9707189, 9082822, 8878054, 6682173, 5130655 & 1616909. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. noen.at, 22.06.2023
  2. welt.de, 29.01.2022
  3. ksta.de, 11.04.2021
  4. jungewelt.de, 26.05.2020
  5. bild.de, 17.09.2019
  6. blick.ch, 28.09.2018
  7. derstandard.at, 31.10.2017
  8. aargauerzeitung.ch, 24.12.2016
  9. abendblatt.de, 03.01.2015
  10. abendblatt.de, 05.02.2014
  11. chip.de, 17.05.2013
  12. spiegel.de, 21.06.2012
  13. presseportal.de, 14.01.2011
  14. bernerzeitung.ch, 26.11.2010
  15. tagesschau.sf.tv, 23.09.2009
  16. faz.net, 30.01.2008
  17. jetzt.sueddeutsche.de, 27.09.2007
  18. welt.de, 09.02.2006
  19. archiv.tagesspiegel.de, 03.02.2005
  20. abendblatt.de, 22.04.2004
  21. lvz.de, 02.10.2003
  22. bz, 27.02.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. TAZ 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995