faulig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfaʊ̯lɪç ]

Silbentrennung

faulig

Definition bzw. Bedeutung

Bezogen auf Lebensmittel: verdorben, schlecht.

Begriffsursprung

„Entstanden aus fäullich, neuhochdeutsch für gmh. vūl–lich.“

Steigerung (Komparation)

  1. faulig (Positiv)
  2. fauliger (Komparativ)
  3. am fauligsten (Superlativ)

Anderes Wort für fau­lig (Synonyme)

faul:
auf Gesellschaftsordnungen, Finanzgeschäfte oder allgemeine Missstände bezogen: falsch, fragwürdig, verdächtig, problematisch oder nicht in Ordnung
keine Lust bzw. Motivation besitzend, sich einer anstrengend erscheinenden Angelegenheit zu widmen
modrig:
so gut wie immer auf den Geruch und die Luftfeuchtigkeit bezogen: nach Moder riechend
wie Moder geartet
morsch:
übertragen: gebrechlich
von Holz: durch Fäulnis hohl und brüchig und dem Zerfall nahe
putrid (fachspr., historisch, lat.):
faulig, übel riechend; durch Fäulnis verursacht
verfault
vermodert
vermorscht (ugs.)
verrottet
zerfallen:
gehoben: sich in etwas gliedern, aus Bestandteilen bestehen
in seine Einzelteile auseinanderfallen, sich auflösen
zersetzt
brandig
gangränös (fachspr.)
schlecht:
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel

Sinnverwandte Wörter

aa­sig:
übertragen: widerlich, ekelerregend
umgangssprachlich, meist adverbiell gebraucht: schlimm, sehr
angefault
an­ge­gan­gen:
etwas/teilweise verdorben, im Anfang des Verfaulens/Vergärens, seltener:Verschimmelns begriffen, nicht mehr einwandfrei
angesäuert
angeschimmelt
ek­lig:
Ekel erregend; widerlich
Fäul­nis:
Vorgang oder Zustand, in dem etwas verfault; sich zersetzt
faul werdend
faulend
gärig
Gä­rung:
Abbauprozesse organischer Verbindungen, der mit oder ohne Sauerstoffzufuhr ablaufen kann
übertragen, bezogen auf Länder, Völker, Staaten, politische Gruppen: innere Veränderung, bei der Aufruhr oder sonstige Gefahr droht
gam­me­lig:
äußerlich unordentlich oder vernachlässigt
inzwischen ungenießbar oder verdorben
jauchig
moderig
muf­fig:
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
mul­mig:
fachsprachlich, von Humusboden: pulverig, locker
faul, morsch
rottend
sauer geworden
spakig
stinkig
stockfleckig
stockig
über­ge­hen:
von einem Ort, Zustand zu einem anderen wechseln
un­brauch­bar:
so, dass man es nicht gebrauchen kann
un­ge­nieß­bar:
nicht ertragbar, unausstehlich
nicht zum Verzehr geeignet
ver­dor­ben:
als Essen schlecht geworden, als Lebensmittel nicht mehr zum Verzehr geeignet
schlechte Gedanken habend (besonders sexueller Art)
verrottend
verschimmelt
Ver­we­sung:
das Verwesen; in Verwesung übergehen
unter Mitwirkung von Bakterien erfolgende oxydative Abbau organischer Verbindungen, besonders von Eiweiß, zu einfachen Verbindungen wie Ammoniak, Kohlendioxid, Wasser, Nitraten und Sulfaten
wert­los:
ohne Wert, keinen Wert habend

Gegenteil von fau­lig (Antonyme)

ge­sund:
frei von Krankheiten, sich wohlbefindend
gut für die Gesundheit, etwas (beispielsweise Nahrung, Getränke, Licht) ist gesund für jemanden oder etwas
gut:
eine Schulnote
für besonders feierliche Anlässe gedacht
voll­wer­tig:
so gesehen und behandelt, als ob etwas oder jemand in vollem Umfange dazugehört und alle Kriterien dazu erfüllt, bei Personen: die gleichen Rechte und Pflichten habend wie die anderen
so wie in den Maßgaben der Vollwertkost verlangt

Beispielsätze

  • Bei diesen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit können die Vorräte sehr schnell verderben und riechen oder schmecken dann innerhalb kürzester Zeit faulig.

  • Das Wasser schmeckte faulig.

  • Schon bevor der Schimmel sichtbar wurde, trat deutlich ein fauliger Geruch auf.

  • Die Lebensmittel riechen schon faulig und sind eindeutig nicht mehr genießbar.

  • Wasch den Chicorée und entferne die fauligen Blätter.

  • Entsorge faulige Lebensmittel sofort!

  • Frühobst wird bald faulig.

  • Die Apfelsinen in diesem Beutel sind faulig.

  • Die Äpfel werden faulig.

  • Ein fauliger Geruch kam aus dem Erdloch herauf.

  • Ich glaube, ich habe einen fauligen Zahn.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Daher sollten sie vor dem Einlagern nicht gewaschen werden, sie könnten sonst faulig werden.

  • Wie Bendel jedoch erklärt, waren die Pilze in diesem Fall aufgeschwemmt und faulig.

  • Heute trinken das faulig riechende Wasser nur noch die Mutigen, in den Kliniken dient es als Badezusatz.

  • So heftig Lärm um Nicht gemacht, und das über Wochen, fängt nach einer gewißen Zeit immer an, wie fauliger Fisch zu stinken!

  • Frisch oder faulig: Schnecken schmeckt's Ein wichtiger Schlüssel für den ökologischen Erfolg der Landschnecken ist äußerlich nicht sichtbar.

  • Beim Abklopfen des Stammes habe der Bauhof-Mitarbeiter auch faulige Stellen festgestellt.

  • Ihr fauliger Geruch kann ganze Hausetagen verpesten.

  • "Zunächst werden die Trauben abgeschnitten und faulige Beeren aussortiert, dann kommen sie in die Kelter", erklärt Schopf.

  • Ich bin aufgewacht und mein Gemüt hat sich im nu dem fauligen Mundgeschmack angepasst.

  • An der Fundstelle am Bremer Kai roch es entsprechend faulig.

  • Andere Dörfer, in denen das Leben pulsiert und dahinrottet, in denen es nach fauligem Obst riecht, nach Hitze und nach Verwesung.

  • Das Gas tötet die Bakterien ab, die den fauligen Geruch verursachen.

  • Der neue Duftstoff riecht stark faulig.

  • Sie rochen übel und faulig nach Schwefelwasserstoff und bedeckten ein Zehntel der ostfriesischen Wattflächen.

  • Im 18. Jahrhundert herrscht noch die Furcht vor fauligen Ausdünstungen (Miasmen) und Epidemien vor.

  • Den fauligen Gestank der Abwasserkanäle noch in der Nase, denke ich zurück an glühend heiße Tage ohne Wasser und ohne Strom.

  • Im Gespräch griff er dann gerne zum Vergleich mit den von außen wunderschönen Äpfeln, die aber innen mehlig und faulig sind.

  • Es sind nur wenige hundert Meter bis zu Wohnblocks aus fauligem Backstein mit morschen Fensterrahmen.

Wortbildungen

  • Fauligkeit

Übersetzungen

Was reimt sich auf fau­lig?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm fau­lig be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × G, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von fau­lig lautet: AFGILU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Leip­zig
  5. Ingel­heim
  6. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Lud­wig
  5. Ida
  6. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Lima
  5. India
  6. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

faulig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort fau­lig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aa­sig:
wie Aas beschaffen; verwesend, faulig
übel:
Sinneseindruck/Wahrnehmung: schlecht, verdorben, faulig, unangenehm

Film- & Serientitel

  • Der faulige Duft von Zedernholz (Kurzfilm, 2017)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: faulig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: faulig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8657234, 7924970, 3522147, 2765501, 851525, 725186 & 361112. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. bvz.at, 25.10.2022
  4. schwarzwaelder-bote.de, 19.11.2020
  5. main-spitze.de, 21.12.2016
  6. focus.de, 05.05.2016
  7. geo.de, 02.10.2015
  8. sz.de, 09.07.2013
  9. abendblatt.de, 22.06.2012
  10. stuttgarter-wochenblatt.de, 26.10.2009
  11. ngz-online.de, 21.10.2006
  12. Rhein-Neckar Zeitung, 14.10.2003
  13. Die Welt 2001
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Berliner Zeitung 1999
  16. TAZ 1997
  17. Spektrum der Wissenschaft 1997
  18. Die Zeit 1996
  19. Stuttgarter Zeitung 1995
  20. Die Zeit 1995