ehedem

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ eːəˈdeːm ]

Silbentrennung

ehedem

Definition bzw. Bedeutung

Gehoben: zu einer vergangenen Zeit, einige Zeit vor etwas.

Begriffsursprung

Zusammengesetzt aus ehe und dem.

Abkürzungen

  • ehd.
  • ehed.

Anderes Wort für ehe­dem (Synonyme)

anno dazumal
damals:
referenziert einen zurückliegenden Zeitpunkt oder eine zurückliegende Zeitspanne
dereinst:
gehoben: später einmal, künftig
veraltet: früher einmal, einst
dermaleinst (geh., literarisch)
ehemals:
vor langer Zeit, einst
einmal (ugs.):
irgendwann in der Vergangenheit
mit Futur: irgendwann in der Zukunft
einst:
früher, ehemals
später, in (ferner) Zukunft
einstmals:
gehoben, eher selten: in ferner Zukunft, später einmal
gehoben: früher, vor langer Zeit
es hat Zeiten gegeben (da / in denen) (formelhaft)
früher (Hauptform):
gewesen, zurückliegend
Komparativ von früh: zeitlich vorher
in (jenen) längst vergangenen Tagen
in (jener) längst vergangener Zeit
in der guten alten Zeit
in der Vergangenheit
in ferner Vergangenheit
in vergangener Zeit
lang, lang ist's her (ugs.)
seinerzeit:
damals; zu jener Zeit
zu gegebener Zeit
vor langer Zeit
vor Zeiten (geh.)
vordem:
gehoben: vorher
vor längerer Zeit
vormals:
in der Vergangenheit liegend; früher
weiland:
veraltet, auch feuilletonistisch: in der Vergangenheit

Gegenteil von ehe­dem (Antonyme)

jetzt:
heute, heutzutage
nun, in diesem Moment

Beispielsätze (Medien)

  • Wie viele Wirecard-Aktien Eichelmann ehedem besaß, blieb unklar.

  • Eine solche Industrielandschaft, in der ehedem 50.000 Menschen arbeiteten, hatte ich noch nicht gesehen.

  • Er habe sich aber „im Sinne des Projektes Fuchstalbahn“ gedacht, es so zu machen, wie ehedem von Sluyterman propagiert.

  • Momentan geht es fast schon zu wie zu den schlechtesten Zeiten der ehedem großen Koalition.

  • Foles galt ehedem als extrem wankelmütig und unkonstant.

  • Die Miete ist, wie Buchhändler Jan ehedem sagte, einfach zu teuer geworden.

  • Die Persiflierung seriöser Textgattungen gehört seit ehedem zu den Stärken Hannemanns hemdsärmeliger Erzählkunst.

  • Woraus ich gemacht bin Hier zum Schluss, Herr Stadtpräsident, sehr geehrte Anwesende, der Versuch einer Selbstdefinition von ehedem.

  • "Avantgarde", das meinte ehedem die vorgeschobene Abteilung eines großen Heeres oder Truppenkörpers.

  • Obwohl das, was es meint, natürlich nicht ausgestorben ist und man es heute genauso macht wie ehedem.

  • Unter dem Strich blieben von ehedem 5000 noch 2740 Stellen, gut 2100 davon sind in Höchst angesiedelt.

  • Die erwarteten Kosten seien auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro gestiegen von ehedem 1,5 Milliarden Euro, teilte Nokia mit.

  • Die Verdi-Vorgängerorganisation ÖTV setzte ehedem Einkommenserhöhungen von 5,4 Prozent durch.

  • Es gibt vier kleine Hotels und drei Villen, wo sich ehedem Titos Freunde vom Sozialismus erholten.

  • Das ehedem weiße Trikot gleicht einem grün-braunen Flickenteppich.

  • Das wichtigste: "Das Projekt ist erst einmal erfolgreich, weil es gelingt, mit ehedem Arbeitslosen ein anspruchsvolles Auto zu bauen."

  • Lügen und Fälschungen gehören seit ehedem ins außenpolitische Repertoire der USA.

  • Zwar ist die Idee von Militärtribunalen so wenig plausibel wie ehedem.

  • Preussag, ehedem ein Montankonzern, verdient sein Geld heute als Touristik- und Logistikunternehmen.

  • Herrschen im doch eher ungläubigen Osten die Allgäuer Verhältnisse von ehedem?

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ehe­dem?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adverb ehe­dem be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × D, 1 × H & 1 × M

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × H, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ehe­dem lautet: DEEEHM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ham­burg
  3. Essen
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Hein­reich
  3. Emil
  4. Dora
  5. Emil
  6. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Hotel
  3. Echo
  4. Delta
  5. Echo
  6. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

ehedem

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort ehe­dem kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Spitz:
eine kleinwüchsige Hundeart, ehedem der typische Wachhund
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ehedem. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ehedem. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. donaukurier.de, 05.10.2023
  2. welt.de, 22.04.2022
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  6. queer.de, 02.10.2017
  7. neues-deutschland.de, 04.03.2016
  8. nzz.ch, 29.11.2015
  9. derstandard.at, 29.06.2013
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  11. faz.net, 11.07.2007
  12. computerwoche.de, 19.10.2007
  13. berlinonline.de, 28.01.2006
  14. Die Zeit (32/2004)
  15. fr-aktuell.de, 09.02.2004
  16. Die Zeit (44/2003)
  17. spiegel.de, 03.06.2003
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  21. bz, 12.11.2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Die Zeit (45/1999)
  24. Die Zeit (46/1998)
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Stuttgarter Zeitung 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995