dahingehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [daˈhɪnˌɡeːən]

Silbentrennung

dahingehen

Definition bzw. Bedeutung

  • (von einer bestimmten Zeitspanne) durch Ablauf zu Ende gehen bzw. (in bestimmter Weise) verlaufen

  • aufhören zu leben

  • jemanden, etwas gehend passieren, sich an jemanden, etwas gehend vorbeibewegen; (ohne erkennbares, festes Ziel) von einer Stelle zu einer anderen gehen

Begriffsursprung

Partikelverb (Präverbgefüge) aus dem Adverb (Präverb, Verbpartikel, Verbzusatz) dahin und dem Verb gehen.

Konjugation

  • Präsens: gehe dahin, du gehst dahin, er/sie/es geht dahin
  • Präteritum: ich ging da­hin
  • Konjunktiv II: ich ginge dahin
  • Imperativ: geh dahin! / gehe dahin! (Einzahl), geht dahin! (Mehrzahl)
  • Partizip II: da­hin­ge­gan­gen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für da­hin­ge­hen (Synonyme)

dahinschmelzen (geh., fig.):
durch ein positives Ereignis allmählich weniger werden
von Dingen: allmählich weniger werden, besonders durch den Einfluss von Wärme (Schnee, Eis, Wachs)
dahinschwinden (geh.):
(allmählich) weniger werden
(von einer bestimmten Zeitspanne) durch Ablauf zu Ende gehen
schmelzen (fig.):
flüssig machen, vom festen in den flüssigen Aggregatzustand bringen
flüssig werden, vom festen in den flüssigen Aggregatzustand übergehen
schmelzen wie Schnee an der Sonne (fig.)
schwinden:
allmählich verschwinden
an Volumen abnehmen, ohne sich zu verformen
vergehen:
(rasch) zu Ende kommen
etwas Unmoralisches tun
weniger werden (ugs.)
zergehen:
sich in einer Flüssigkeit auflösen
vom festen in den flüssigen Zustand übergehen
zerschmelzen (fig.):
flüssig machen, erhitzen und schmelzen
flüssig werden, von alleine schmelzen
(den) Arsch zukneifen (vulg., fig.)
(den) Löffel abgeben (ugs., fig., salopp)
(die) Augen für immer schließen (verhüllend)
(die) Reihen lichten sich (fig.)
(jemandem) schlägt die Stunde
(jemandes) letztes Stündlein hat geschlagen
(seine) letzte Fahrt antreten (ugs., fig.)
(seinen) letzten Atemzug tun
ableben
abtreten (fig.):
die Schuhe säubern
durch Gebrauch abnutzen
aus dem Leben scheiden (fig.)
dahingerafft werden (von) (ugs.)
dahinscheiden (geh., verhüllend):
aufhören zu leben und sterben
das Zeitliche segnen
davongehen (fig.):
aufhören zu leben; sterben
sich zu Fuß von einem bestimmten Ort/vom Sprechenden entfernen
den Geist aufgeben (ugs.)
den Weg allen Fleisches gehen (geh.)
die Grätsche machen (ugs., salopp)
die Hufe hochreißen (derb, fig.)
dran glauben (müssen) (ugs.)
entschlafen (fig., verhüllend):
gehoben, verhüllend: sanft sterben, im Schlaf sterben
gehoben: langsam, allmählich einschlafen
erlöschen:
als Familie aufhören zu existieren (weil es keine Nachkommen gibt)
als Vulkan keine Aktivität mehr zeigen
fallen (militärisch):
auf einen niedrigeren Wert sinken
beschönigend, verharmlosend: sterben durch Gewalteinwirkung im Krieg
gehen (verhüllend):
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
heimgehen (fig., verhüllend):
nach Hause gehen
sterben
in die ewigen Jagdgründe eingehen
in die Ewigkeit abberufen werden (geh., fig.)
in die Grube fahren (ugs., fig.)
in die Grube gehen (ugs.)
ins Grab sinken (geh., fig.)
ins Gras beißen (ugs., fig.)
sanft entschlafen (fig., verhüllend)
sein Leben aushauchen (geh.)
seinen Geist aufgeben (ugs.)
seinen Geist aushauchen (geh.)
seinen letzten Gang gehen (fig.)
sterben (Hauptform):
aufhören zu leben
uns verlassen (verhüllend)
verdämmern:
untätig sein, nicht teilnehmen, keine Anteilnahme, kein Mitgefühl zeigen
verblassen, unsichtbar werden, vergehen
verscheiden:
aufhören zu leben
versterben:
aus einem lebendigen in einen toten Zustand wechseln
vom Stangerl fallen (bairisch, fig.)
von der Bühne (des Lebens) abtreten (fig.)
von uns gehen (fig.)
vor seinen Richter treten (geh., fig., religiös)
vor seinen Schöpfer treten (geh., fig.)
wegsterben:
(relativ plötzlich und schnell) aufhören zu leben
einherwandeln
gemessenen Schrittes einherwandeln
langsam gehen
schreiten:
besondere Art des Gangs bei einigen Vögeln
betonte Ausdrucksweise für gehen; bewusst gehen
wandeln:
etwas umformen
sich ändern

Weitere mögliche Alternativen für da­hin­ge­hen

abberufen werden
abfahren:
eine bestimmte Strecke entlangfahren
etwas (fahrend, bei der Fahrt, mit einem Fahrzeug) abtrennen
abkratzen:
durch Schaben (Kratzen) entfernen
sein Leben verlieren
ablaufen:
(eine Strecke) zu Fuß bewältigen
(Schuhwerk) durch Benutzung verschleißen
abnibbeln / abnippeln
abscheiden:
intransitiv, veraltet, noch gehoben verhüllend (meist substantiviert), Hilfsverb sein: sterben
transitiv, Hilfsverb haben: von sich geben, absondern
abschnappen
abschrammen
abstinken
abtanzen
aufs Totenbrett kommen
aus der Welt gehen / aus der Welt scheiden
bei Petrus anklopfen
dahinfahren
dahinsterben:
(allmählich, aber auch plötzlich) aufhören zu leben
aufhören zu bestehen
dem Schöpfer gegenübertreten
den Arsch zukneifen
den Geist aufgeben / seinen Geist aufgeben
den Geist aushauchen / seinen Geist aushauchen
den Holzpyjama anziehen
den Jordan runter gehen
den letzten Schnaufer tun
den Löffel abgeben / den Löffel wegwerfen / den Löffel wegschmeißen
den Schöpfer treffen
den Tod finden
die Augen für immer schließen
die Augen zumachen
die ewige Ruhe finden
die Gänseblümchen von unten wachsen sehen
die Grätsche machen / die große Grätsche machen
draufgehen
ein Zimmer im Würmerhotel mieten
einen Abgang machen / Abgang machen
einen Flachmann bauen
einen kalten Arsch kriegen
einhergehen:
gleichzeitig mit etwas auftreten; mit etwas verknüpft, verbunden sein
in bestimmter Weise gehen, umhergehen
einschlafen:
bezogen auf Körperteile: durch gestörte Nervenleitungen taub, gefühllos werden
friedlich, ohne Qualen im Bett sterben
einschlummern:
einschlafen im Sinne von versterben/verscheiden
einschlafen, den Schlaf/Schlummer im Sinne von Nachtruhe/Erholung beginnen
entschlummern:
(im Bett nach Krankheit oder an Altersschwäche) sterben
einschlafen, in Schlaf versinken
erblassen:
blass, bleich werden (von Personen)
erbleichen:
seine Farbe verlieren, blass werden
veraltet: sterben
fortsterben:
(allmählich, aber auch plötzlich) aufhören zu leben
für immer von jemandem gehen
himmeln:
in den Himmel kommen, sterben
schwärmerisch schauen
hinfahren:
an einen bestimmten Ort fahren
etwas oder jemanden mit einem Gefährt (oder auch das Gefährt selbst) hinbringen
hingehen:
sich an einen bestimmten Ort begeben
hinscheiden:
aufhören zu leben und sterben
einen Ort verlassen, von dort weggehen; jemanden verlassen, sich von ihm trennen
hinsterben
hinübergehen:
aufhören zu leben
sich nach dort drüben, auf die gegenüberliegende Seite begeben
hinüberschlafen
hinüberschlummern
hopsgehen
in das Reich der Schatten hinabsteigen
in den ewigen Frieden eingehen / in das Reich des Todes eingehen / in die Ewigkeit eingehen / ins ewige Leben eingehen
in die Grätsche gehen
in die Grube fahren / zur Grube fahren
in die Grube fallen
kapores gehen
krepieren:
bersten, zerbersten
zugrunde gehen, sterben
mit dem Tod abgehen
sein Dasein vollenden
sein Leben aushauchen / die Seele aushauchen
sein Leben vollenden
seine letzte Reise antreten
seinen letzten Seufzer tun
sich davonmachen
sich zu den Vätern versammeln / zu seinen Vätern versammelt werden
Sterbchen machen
totgehen:
aufhören zu leben; den Tod finden
über den Jordan gehen
über die Wupper gehen
umkommen:
auf ungewöhnliche Weise das Leben verlieren
schlecht werden
ums Leben kommen
verbleichen:
im Laufe der Zeit immer heller, schwächer werden, die Farbe verlieren
sterben
verrecken:
sterben
verstreichen:
eine verteilbare Masse auf einer Oberfläche auftragen
Risse oder Löcher verfugen
vom Schauplatz des Lebens abtreten / von der Bühne des Lebens abtreten
vom Tode ereilt werden
von der Erde scheiden
vorbeigehen:
(längs) neben etwas, an etwas entlang verlaufen
ein Ziel nicht treffen, nicht erreichen
vorübergehen:
(ein Ereignis oder relevanten Umstand absichtlich oder unabsichtlich) nicht beachten, ignorieren, nicht zur Kenntnis nehmen
sich auf etwas/jemanden zubewegen und gleich wieder entfernen; an/vor etwas oder jemandem vorbeigehen
zu Staub werden
zu Tode kommen
zugrunde gehen / zu Grunde gehen
zur großen Armee abberufen werden

Beispielsätze

Tom sagt, dass er nie wieder dahingehen wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ich möchte sicherstellen, wenn ich dahingehen, dass ich es mir verdient habe.

  • Ich würde gern dahingehen, wo es sich gut und richtig anfühlt, aber wenn es nicht geht, gehe ich einfach dahin, wo es sicher ist.

  • Laura hat elf von 13 Siegen miterlebt, seit ihrer Geburt ist es richtig dahingegangen.

  • Und in Guantanamo könnte man demnach dahingehen intervenieren, indem man nach dem Waterboarding kuschelige Handtücher ausgibt.

  • "Die sollen dahingehen und nicht ihre eigenen, kleinen Hüttchen aufmachen", entfährt es ihm.

  • Mit den Klassenparteien sind die Stammwählerschaften dahingegangen.

  • Die Revolution ist dahingegangen, aber die Probleme eines der ärmsten Länder dieser Erde sind geblieben.

Wortbildungen

  • Dahingegangene
  • Dahingegangener

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb da­hin­ge­hen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 2 × N, 1 × A, 1 × D, 1 × G & 1 × I

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × H, 2 × N, 1 × D, 1 × G

Eine Worttrennung ist nach dem A, ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von da­hin­ge­hen lautet: ADEEGHHINN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Aachen
  3. Ham­burg
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Anton
  3. Hein­reich
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Alfa
  3. Hotel
  4. India
  5. Novem­ber
  6. Golf
  7. Echo
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

dahingehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort da­hin­ge­hen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: dahingehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: dahingehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1301572. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. loomee-tv.de, 18.06.2018
  2. queer.de, 25.02.2018
  3. salzburg.com, 09.12.2014
  4. zeit.de, 27.10.2013
  5. pcgames.de, 14.02.2010
  6. Die Zeit (27/1998)
  7. Stuttgarter Zeitung 1995