besudeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈzuːdl̩n ]

Silbentrennung

besudeln

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung von sudeln mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-.

Konjugation

  • Präsens: besudle, du besudelst, er/sie/es be­su­delt
  • Präteritum: ich be­su­del­te
  • Konjunktiv II: ich be­su­del­te
  • Imperativ: besudle/​besudel! (Einzahl), be­su­delt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­su­delt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­su­deln (Synonyme)

abwerten:
übertragen: etwas in seinem Ansehen, seiner Bedeutung vermindern
Wirtschaft: etwas in seinem Wert herabsetzen
beflecken:
transitiv, übertragen: jemandes Ansehen schaden, jemandes Ehre herabsetzen
transitiv: einzelne Stellen von etwas beschmutzen, fleckig machen
beleidigen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
beschimpfen:
jemanden durch Schimpfworte oder Schmähungen beleidigen
beschmutzen (fig.):
den Ruf oder die Ehre schmälern, herabsetzen
schmutzig machen, dreckig machen, mit Schmutz versehen
dissen (fachspr., Jargon, Neologismus, jugendsprachlich):
jemanden als verachtenswert hinstellen, voller Verachtung schlechtmachen; jemanden herabsetzend kritisieren; despektierlich über jemanden reden
durch den Kakao ziehen (ugs., fig.)
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
herunterputzen (ugs.)
Hohn und Spott ausgießen (über) (geh.)
in den Dreck ziehen (ugs., fig.)
insultieren (geh., selten, veraltend)
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
schmähen (geh.):
mit verachtenden Worten beleidigen
verächtlich machen
vom Leder ziehen (ugs.)
zur Schnecke machen (ugs., fig.)

Sinnverwandte Wörter

be­kle­ckern:
mit Tropfen von etwas Flüssigem/Halbflüssigem besprenkeln, was Flecken (Kleckse) verursacht
be­schmie­ren:
eine etwas Klebriges oder Breiiges auf etwas auftragen
etwas mit etwas Klebrigem oder Breiigem beschmutzen
ent­hei­li­gen:
einem Ort oder Gegenstand den spirituellen (heiligen) Wert nehmen
ent­wei­hen:
geweihte oder geheiligte Dinge schänden, entehren
ent­wür­di­gen:
jemandem oder etwas den innewohnenden oder beigegebenen Wert, die Wertigkeit (die Würde) nehmen
schän­den:
durch eine frevelhafte Tat jemandes Ehre verletzen
sexuell misshandeln, die sexuelle Unschuld einer Person rauben
ver­dre­cken:
mit Dreck verschmutzt werden
mit unerwünschten Substanzen (Dreck) verschmutzen

Beispielsätze

  • Bei meiner letzten Mountainbiketour war mein Trikot wegen der nassen Straße bereits nach wenigen Metern besudelt.

  • Fritz besudelt den Teppich mit Pudding.

  • Von diesem Emporkömmling würde er sich seine Ehre nicht besudeln lassen.

  • Der Fremde hat die heilige Stätte besudelt.

  • Tom darf den Schreibtisch nicht besudeln und beschmutzen.

  • Du besudelst meinen Namen.

  • Man verklagt keine Sau, die einen besudelt.

  • Echtes religiöses Gefühl ehrt die Götter, abergläubische Scheu besudelt ihr Ansehen.

  • Die Heiligkeit dieses Ortes ist besudelt worden.

  • Wer Pech angreift, besudelt sich damit.

  • Wer Pech angreift, der besudelt sich damit.

  • Wer Pech anfasst, besudelt sich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Hund war nach seiner Rettung immer noch komplett mit Schlamm besudelt.

  • Viel wichtiger ist, die Bismarckdenkmäler jetzt erst mal mit roter Farbe zu besudeln, liebe Gjndula, oder wie Du heisst.

  • Rote Farbe besudelte den Wagen, ein Stein hatte eine hintere Seitenscheibe durchschlagen und zertrümmert.

  • Diese besudelte Hinterlassenschaft war ein Erbe, das die Republik keinesfalls antreten durfte.

  • Wisst ihr, wessen Ehre ihr besudelt habt?

  • Nicht dass uns unfruchtbare Kreaturen auch noch das Gottesgeschenk Ehe besudeln.

  • Von dem Blut, das aufspritzt, ist dann kurzfristig sogar die imaginäre Kameralinse besudelt.

  • Eine andere Patientin hungerte, weil sie das Gefühl hatte, sich von innen zu besudeln.

  • Das Bankgeheimnis ist definitiv besudelt mit schutzigem Geld, nicht bloss von Potentaten sondern auch dem gewöhnlichen Steuerhinterzieher.

  • Löset euch von ihm, der das priesterliche Kleid besudelte und das heilige Haus entweihte!

  • Wurde besungen und besudelt, erhielt Morddrohungen, hatte Polizei vorm Haus und Leibwächter zur Seite.

  • Denn zunächst sei die drei Meter hohe Mahnsäule auf der anderen Seite der am Museum vorbeiführenden Pflastersteinstraße besudelt worden.

  • Seit zwanzig Jahren fahr ich auf diesen Schrottkähnen, aber meine Kajüte hab ich noch nie besudelt.

  • Außerdem seien zehn Grabplatten mit kleinen Hakenkreuzen besudelt worden.

  • Der Name IG Farben ist besudelt

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­su­deln?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­su­deln be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × D, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und U mög­lich.

Das Alphagramm von be­su­deln lautet: BDEELNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Unna
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Ulrich
  5. Dora
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Uni­form
  5. Delta
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

besudeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­su­deln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kle­hen:
im Schmutz oder etwas, das als Schmutz empfunden wird, herumwühlen und sich damit besudeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: besudeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: besudeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7053903, 6950141, 3112661, 2852500, 1600425, 1532135, 1528366 & 1218796. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derwesten.de, 01.10.2020
  2. jungefreiheit.de, 26.06.2020
  3. thueringer-allgemeine.de, 13.12.2019
  4. tagesspiegel.de, 26.08.2018
  5. german.irib.ir, 29.10.2015
  6. derstandard.at, 18.01.2013
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  8. zeit.de, 21.01.2012
  9. nzz.ch, 22.06.2011
  10. sueddeutsche.de, 11.01.2003
  11. Die Zeit (34/2002)
  12. berlinonline.de, 07.09.2002
  13. bz, 09.10.2001
  14. Junge Welt 2001
  15. fr, 24.10.2001
  16. Berliner Zeitung 2000
  17. Junge Freiheit 1999
  18. Junge Welt 1999
  19. Welt 1998
  20. TAZ 1997
  21. Berliner Zeitung 1997
  22. Die Zeit 1995
  23. Süddeutsche Zeitung 1995