beikommen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbaɪ̯ˌkɔmən ]

Silbentrennung

beikommen

Definition bzw. Bedeutung

  • in den Sinn kommen, auf die Idee kommen

  • kurz für: herbeikommen

  • Mit seinen Möglichkeiten erreichen, hinfassen können.

  • Über Personen: jemandem etwas nachweisen können, jemanden zur Verantwortung ziehen.

  • Über Sachlagen: zum Besseren verändern; eine Lösung finden; einer Sache Herr werden.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb kommen mit dem Präfix bei-.

Konjugation

  • Präsens: komme bei, du kommst bei, er/sie/es kommt bei
  • Präteritum: ich kam bei
  • Konjunktiv II: ich käme bei
  • Imperativ: komm bei! / komme bei! (Einzahl), kommt bei! (Mehrzahl)
  • Partizip II: bei­ge­kom­men
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für bei­kom­men (Synonyme)

auf die Kette kriegen (ugs.)
auf die Reihe bekommen (ugs.)
auf die Reihe bringen (ugs.)
auf die Reihe kriegen (ugs.)
bewältigen:
ein schwerwiegendes Erlebnis oder ein Gefühl innerlich verarbeiten
eine mühsame Arbeit hinter sich bringen, damit fertig werden
bewerkstelligen:
etwas meistern, zufriedenstellend vollenden, erreichen
deichseln (ugs.):
eine schwierige Angelegenheit geschickt behandeln und erfolgreich beenden; ein Ziel erreichen, indem man jemanden überzeugt oder auch manipuliert; ein Problem durch Improvisieren lösen; hat oft eine leicht negative Konnotation, im Sinne von: sehr clever
(einer Sache) Herr werden
fertig werden (mit) (ugs.)
(etwas) fertigbekommen (Hauptform)
fertigkriegen (ugs.)
gebacken bekommen (ugs.)
gebacken kriegen (ugs.)
getan kriegen (ugs.)
hinbekommen (ugs.):
in einen funktionierenden Zustand versetzen
hinkriegen (ugs.):
etwas hinkriegen: eine Sache mit Können erledigen / schaffen
meistern:
eine schwierige Aufgabe gut bewältigen, damit fertig werden
packen (ugs.):
etwas zusammenlegen, zusammenfalten, wegräumen, in eine gepackte Form (Bündel, Packen, Paket) bringen, zubinden, zusammenkleben, in eine Verpackung tun
jemanden innerlich im übertragenen Sinn stark ergreifen, berühren, fesseln; einen starken Eindruck, ein starkes Gefühl hervorrufen
rocken (ugs.):
etwas stößt auf Begeisterung, wird als positiv empfunden
Rockmusik machen
schaffen:
etwas künstlerisch oder handwerklich erzeugen
stemmen (ugs.):
etwas Schweres in die Höhe heben
gegen etwas drücken
Wir werden das Kind schon schaukeln. (ugs., Spruch)
wuppen (ugs.):
etwas erfolgreich bewältigen
zu Wege bringen
zustande bringen
zuwege bringen
(jemanden) am Arsch kriegen (derb)
(jemanden) an den Eiern kriegen (ugs., salopp)
(jemanden) an den Hammelbeinen kriegen (ugs., fig.)
(jemanden) an den Wickel bekommen (ugs.)
(jemanden) an den Wickel kriegen (ugs., salopp)
(jemanden) zu fassen bekommen
(jemanden) zu fassen kriegen (ugs.)
(jemanden) belangen:
veraltet, heute nur in einigen oberdeutschen Dialekten, meistens als [bəˈlaŋə]/[bˈlaŋə]/[pˈlaŋə]: mit Sehnsucht warten. Vergleiche: „es verlangt mich“
zur Rechenschaft ziehen
(jemanden) drankriegen (ugs.):
(geschickt) dafür sorgen, dass jemand sich etwas (etwa einer Verpflichtung oder einer Strafe) nicht mehr länger entziehen kann
jemanden hereinlegen, überlisten
(jemandem) gewachsen sein
(mit jemandem) fertig werden (ugs.)
(gegen jemanden) ankommen (ugs.):
auf etwas ankommen: der entscheidende, wichtige Punkt sein
ein Ziel erreichen
es aufnehmen können (mit)
(jemandem etwas) Zeit geben
(jemandem) einen Moment geben (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

an­fas­sen:
mit der Hand oder den Fingern absichtlich berühren
an­ha­ben:
meist verneint, nur im Infinitiv: jemandem schaden, jemandem eine Straftat oder Ähnliches nachweisen
umgangssprachlich: ein Kleidungsstück am Körper tragen
antanzen
auf­lau­fen:
anwachsen, sich ansammeln, anhäufen
aufgehen, anwachsen
bei­fal­len:
etwas zustimmend sagen
plötzlich auf einen Gedanken kommen, in den Sinn kommen
be­sie­gen:
den Sieg über jemanden erringen
etwas unter Kontrolle bekommen
da­zu­kom­men:
eine Sache, einen Personenkreis durch Hinzukommen erweitern
zu einem Geschehen oder zu einer Sache (zufällig) kommen
den­ken:
auf etwas Rücksicht nehmen oder etwas als sehr wichtig erachten
der Meinung sein, zu einer Einstellung gekommen sein
durch­set­zen:
deutlich durch einen anderen Gang oder durch einen gewissen Teil des Gebirges hindurchgehen
durch etwas hindurchgehen oder hindurchreiten
ein­fal­len:
(unerwünscht oder sogar gewaltsam) eindringen
Abreißen der laminaren Strömung an einem Segel, beginnend am Vorliek; es gibt dann eine charakteristische Beule im Segel
er­rei­chen:
eine Verbindung zu jemandem herstellen
zu einem Ziel gelangen; seine Wünsche durchsetzen
er­wi­schen:
in der 3. Person Singular: jemand wird von einem meist einschneidenden, unvorhergesehenen oder prägenden Ereignis, für welches das „es“ steht, überrascht
jemanden oder etwas (gerade noch rechtzeitig) erreichen
fas­sen:
aufnehmen können
aufnehmen und verstehen können
fertigwerden
gewachsen sein
he­r­an­kom­men:
etwas erreichen oder Zugang zu etwas erreichen
sich nähern
he­r­an­rei­chen:
ein bestimmtes Niveau oder eine gewisse Güte auch zeigen können
mit der Hand drankommen können
herbeitreten
lö­sen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
nahekommen
stop­pen:
aufhören etwas zu tun oder dazu gebracht werden, mit etwas aufzuhören
mit einer Stoppuhr die genaue Zeit nehmen
über­lis­ten:
jemanden hintergehen, mit einer List täuschen
ver­su­chen:
(umgangssprachlich:) sich versuchen: ohne Erfolg, ohne Ende suchen
eine Speise versuchen: abschmecken, deren Geschmack prüfen bzw. kosten
zu­schrei­ben:
transitiv; etwas/jemandem etwas zuschreiben: annehmen, dass etwas/jemand eine bestimmte Eigenschaft hat
transitiv; etwas/jemandem etwas zuschreiben: etwas/jemanden als Ursache oder Verursacher von etwas ansehen

Beispielsätze

  • Diesem windigen Geschäftsmann ist mit legalen Mitteln kaum beizukommen.

  • Wir müssen uns überlegen, wie wir diesem Problem beikommen wollen.

  • Dem Problem kann man mit Logik beikommen.

  • Den meisten Formen der Aggression kann man mit Bildung beikommen.

  • Sorge dafür, dass den Beschwerden so bald als möglich beigekommen wird.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie sind uneins, wie man dem Antisemitismus beikommen soll.

  • Da kann man mit Verstandes-Argumenten nicht beikommen.

  • Ihre Zahl war aber zu klein, als dass sie der dicken Schneedecke hätten beikommen können.

  • Menschen ohne jede Moral auf elegante und doch wirksame Weise beikommen?

  • Der Kurznachrichtendienst will damit Nutzern beikommen, die "Hassbotschaften" verbreiten, zu Gewalt aufrufen oder diese verherrlichen.

  • So wolle man allfälligen Fehlern zeitnah beikommen und Berichte von Usern ausführlicher analysieren können.

  • Hat man da als Steuerfahnder eine Chance oder ist das ein legales Verbrechen, dem man nicht beikommen kann?

  • Aber Bayern wird er mit Rückpässen nicht beikommen.

  • So hat der Revisionismus dann und wann Erfolg, weil ihm keine kritische Schule beikommen kann und darf.

  • So konnte ich ihm nicht beikommen und musste auch ihn ziehen lassen", konstatiert Rossi unumwunden.

  • Wie man ihr und den Costa Ricanern beikommen könnte lesen Sie im WM-Spezial.

  • Aber mit einer Meldepflicht, die nicht kontrolliert wird, können wir den Problemen in der Hundehaltung nicht beikommen.

  • Dem Saustall im Dienstwagen kann man eigentlich nur noch durch Verschrottung beikommen.

  • Dem Zweiten Weltkrieg, das ist klar, liesse sich in Deutschland so nicht einfach beikommen.

  • Hier sind wir ganz nah dran, denke ich, ob man dem mit Übung an "Masten an Land" beikommen kann?

  • Mit den Instrumenten des Rechtsstaates kann man solchen Leuten nicht beikommen.

  • Den Schulden wollte er mit Betrügereien beikommen, versank aber dabei immer tiefer im Sumpf.

  • Aber einem Amokläufer lässt sich durch kein Gesetz beikommen.

  • Flierls Überlegungen, dem Haushalt mit Strukturveränderungen beikommen zu wollen, sind damit hinfällig.

  • Es ist nicht genau bekannt, was sie eigentlich zu ihren Opfern hinzieht, und deshalb kann man ihr auch nicht immer und überall beikommen.

Häufige Wortkombinationen

  • nicht beizukommen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb bei­kom­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × M, 1 × B, 1 × I, 1 × K, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × B, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem I und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von bei­kom­men lautet: BEEIKMMNO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Köln
  5. Offen­bach
  6. Mün­chen
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Ida
  4. Kauf­mann
  5. Otto
  6. Martha
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. India
  4. Kilo
  5. Oscar
  6. Mike
  7. Mike
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

beikommen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort bei­kom­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beikommen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beikommen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10687204, 7411717, 2697048 & 1694799. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 27.05.2023
  2. queer.de, 09.08.2022
  3. derstandard.at, 08.12.2020
  4. kleinezeitung.at, 20.08.2019
  5. spiegel.de, 06.01.2018
  6. computerwelt.at, 14.11.2018
  7. zeit.de, 16.08.2016
  8. feedproxy.google.com, 30.10.2015
  9. feedproxy.google.com, 06.08.2015
  10. motorsport-magazin.com, 11.08.2014
  11. wallstreet-online.de, 05.07.2014
  12. kurier.at, 30.03.2013
  13. presseportal.de, 29.10.2013
  14. tagesanzeiger.ch, 02.02.2012
  15. tagesspiegel.feedsportal.com, 08.05.2011
  16. bernerzeitung.ch, 23.10.2011
  17. szon.de, 06.08.2009
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  20. Die Zeit (28/2000)
  21. DIE WELT 2000
  22. Tagesspiegel 1999
  23. Die Zeit (12/1998)
  24. TAZ 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1996
  26. Stuttgarter Zeitung 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995
  28. Berliner Zeitung 1995