ausgraben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌɡʁaːbn̩ ]

Silbentrennung

ausgraben

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Vertiefung durch Graben herstellen

  • Knollengemüse ernten, besonders Kartoffeln

  • mit einem Werkzeug (wie Schaufel etc.) oder mit den Händen aus dem Erdreich holen

  • Vergangenes, Vergessenes wieder hervorholen, neu beleben

  • von Erdreich bedeckte, verschüttete Altertümer freilegen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb graben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) aus-.

Konjugation

  • Präsens: grabe aus, du gräbst aus, er/sie/es gräbt aus
  • Präteritum: ich grub aus
  • Konjunktiv II: ich grübe aus
  • Imperativ: grab aus! / grabe aus! (Einzahl), grabt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­gra­ben
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­gra­ben (Synonyme)

ans Tageslicht befördern
ans Tageslicht fördern
ausbuddeln
ausheben:
ein Loch ins Erdreich graben
eine kriminelle Gruppe unschädlich machen
(wieder) heraussuchen:
jemanden oder etwas aus einer größeren Menge auswählen und dabei von den anderen abgrenzen
(wieder) hervorholen

Weitere mögliche Alternativen für aus­gra­ben

aufrühren:
durch Umrühren etwas nach oben steigen lassen
ein bestimmtes Gefühl hervorrufen, in jemandem entstehen lassen
auskramen
ausmachen:
das Wesentliche an etwas sein
ein Gerät (Lampe, Heizung, Elektrogerät etc.) abschalten, ein Feuer löschen
freilegen:
etwas (von einer bedeckenden Schicht) befreien; Material entfernen, das auf etwas liegt, zum Beispiel Erde oder eine Deckschicht
hervorkramen:
etwas in ungeordneten Dingen suchen und hervorholen

Gegenteil von aus­gra­ben (Antonyme)

ein­gra­ben:
eine Oberfläche durch Druck deformieren, eine Spur hinterlassen
unter die Erde bringen, in der Erde vergraben/verankern
ver­gra­ben:
ein Loch in die Erde, den Boden machen, etwas hineinlegen oder -werfen und das Loch wieder zuschütten

Redensarten & Redewendungen

  • das Kriegsbeil ausgraben

Beispielsätze

  • Wir sollten diese alten Geschichten nicht immer wieder ausgraben.

  • Wo hast du das denn ausgegraben?

  • Eine Miene ist ein Gebiet oder ein Tunnel, aus dem wertvolle Materialien aus dem Boden ausgegraben werden.

  • Archäologen haben in Ägypten einen geheimnisvollen Sarkophag aus schwarzem Granit ausgegraben.

  • Sie haben Toms Leichnam ausgegraben und gaben ihm ein würdiges Begräbnis.

  • Das Kobalt, das in Telefon- und Laptopbatterien zum Einsatz kommt, wird zum Teil im Kongo mit der Hand ausgegraben.

  • Hast du Kartoffeln ausgegraben?

  • Du hast die Toten ausgegraben.

  • Haben Sie die Kartoffeln ausgegraben?

  • Habt ihr die Kartoffeln ausgegraben?

  • Hast du die Kartoffeln ausgegraben?

  • Sie haben eine Kiste mit menschlichen Überresten ausgegraben.

  • Ein alter Topf wurde ausgegraben.

  • Auch in China werden in Gräbern aus der Zeit der streitenden Reiche Glas ausgegraben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andere Zeugenaussagen als jene, auf die sich der Warren-Report stützte, wurden ausgegraben.

  • Die Brennnessel, auf der die Eintagsfliege posierte, haben wir vor Jahren irgendwo in der Wildnis ausgegraben und im Garten eingesetzt.

  • Als Vorlage dient eine rund tausendeinhundert Jahre alte Kirche aus Pohansko in Mähren, die von tschechischen Archäologen ausgegraben wurde.

  • Aber Keramikscherben sind ausgegraben worden.

  • Als sie den Sarg ihres verstorbenen Sohnes in ausgraben ließ, bestätigte sich ein lange gehegter Verdacht: Der Sarg war leer.

  • Der Freerider, der zum Teil verschüttet wurde, konnte von seinem norwegischen Kameraden ausgegraben werden.

  • Als sie eine Stunde später ausgegraben wird, ist die Frau tot.

  • Benji Edwards von unserer US-Schwesterpublikation PC World hat in den IT-Archiven gekramt und alte Schätzchen wieder ausgegraben.

  • Nokia, SauRiß, Chartanalysen - die Woche im Blick Mit Nokia haben wir in dieser Woche einen alten Bekannten "ausgegraben".

  • Dabei drohen auch noch Gefahren von ganz anderer Seite, etwa aus dem Bereich von Pompeji, der nicht ausgegraben ist.

  • Aber zuerst wird eine Leiche ausgegraben, bei Bauarbeiten für einen todschicken Wohnpark.

  • Ich hatte ein altes Spiel ausgegraben.

  • Dafür bestimmen die Stars zwei ihrer Teamkollegen, die in einem Straußengehege versteckte Sterne ausgraben müssen.

  • Das Teatr Wielky der polnischen Hauptstadt hat sie 1997 erneut ausgegraben, ohne damit sonderlich erfolgreich gewesen zu sein.

  • Dazu soll zunächst eine Baustelle eingerichtet werden, um die "Flügelbombe" ausgraben zu können.

Häufige Wortkombinationen

  • Kartoffeln ausgraben

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­gra­ben be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von aus­gra­ben lautet: AABEGNRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Gos­lar
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Ber­lin
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Gus­tav
  5. Richard
  6. Anton
  7. Berta
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Golf
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Bravo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

ausgraben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­gra­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ex­hu­mie­ren:
einen beerdigten Leichnam wieder ausgraben
ro­den:
einen Baum fällen und seinen Stumpf ausgraben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausgraben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausgraben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11458219, 8942781, 7837430, 7455596, 6292626, 5244238, 2234649, 1556010, 1556008, 1556007, 1454295, 404363 & 400545. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  26. Berliner Zeitung 1997
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  28. Berliner Zeitung 1995