aufspringen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌʃpʁɪŋən]

Silbentrennung

aufspringen

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Kuh/Stute begatten

  • meist durch Trockenheit: von alleine bersten

  • sich mit einem Sprung auf etwas (sich bewegendes) begeben

  • sich von seinem Sitzplatz erheben, schnell aufstehen

  • über etwas Elastisches, wie zum Beispiel einen Ball: auf dem Boden aufkommen und wieder abheben

  • von alleine in einer schnellen Bewegung aufgehen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb springen mit dem Derivatem auf-

Konjugation

  • Präsens: springe auf, du springst auf, er/sie/es springt auf
  • Präteritum: ich sprang auf
  • Konjunktiv II: ich spränge auf
  • Imperativ: spring auf! / springe auf! (Einzahl), springt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­sprun­gen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für auf­sprin­gen (Synonyme)

(plötzlich) senkrecht im Bett stehen (ugs., fig.)
(sich) plötzlich öffnen
auffahren:
(einen Weg, den Boden) durch Befahren aufreißen
(militärisches Gerät, etwa Kanonen) irgendwo anfahren und für einen Angriff positionieren
auffliegen:
durch eine Explosion zerstört werden
sich durch Flügelbewegung vom Boden lösen
(ruckartig) aufgehen (Hauptform):
Division: ein Ergebnis ohne Rest liefern
Gestirne: über dem Horizont sichtbar werden
aufp(l)oppen (ugs., IT-Technik):
(beispielsweise als eine Nachricht, ein neues Fenster, Werbung) plötzlich auf einem Computerbildschirm erscheinen
etwas bunt gestalten, poppig zurechtmachen, beispielsweise wie Popkunst, Popmusik
aufschlagen:
alte Taustücke aufdrehen und auszupfen, um den Hanf zum Kalfatern oder zu anderen Zwecken zu verwenden
an einem Ort ankommen, einen Ort erreichen
aufschrecken:
(eine Person, ein Tier) plötzlich erschrecken und damit aus dem Schlaf, aus einer Ruheposition reißen
(jemandem) plötzlich etwas bewusst machen, was unangenehme Emotionen auslöst
aufspringen wie von der Tarantel gestochen
emporfahren:
(fahrend) nach oben, an einen höher gelegenen Ort/eine höher gelegene Position, begeben
aus einem ruhenden Zustand schnell, ruckartig aufstehen
emporschnellen
hochfahren:
aufspringen, weil man sich über etwas aufregt oder erschrickt
eine Anlage, zum Beispiel einen Computer, anschalten
hochschnellen:
in einem kurzen Zeitraum rasch mehr werden
in einer kurzen Bewegung (schnell) aufspringen
hochschrecken:
jemanden erschrecken, so dass dieser sich umschaut oder auch aufspringt
hochspringen:
die Sportart Hochsprung ausführen, über eine Latte springen
schnell auf die Füße kommen, plötzlich aufstehen
in die Höhe fahren
in die Höhe schnellen

Sinnverwandte Wörter

auf­bre­chen:
(eine intakte Fläche, Oberfläche) in einzelne Stücke brechen
(einen Ackerboden oder dergleichen) mit einem Pflug (erstmals oder erneut) bearbeiten, umwenden
auf­pral­len:
heftig auf etwas aufschlagen
auf­ste­hen:
einen Aufstand machen
offen (also unverschlossen und zugänglich) stehen
be­gat­ten:
reflexiv, meist in Bezug auf Tiere: die geschlechtliche Vereinigung miteinander vollziehen
transitiv, in Bezug auf männliche (meistens tierische) Individuen: den Geschlechtsverkehr mit einem weiblichen Individuum (zumeist derselben Art) vollziehen
bers­ten:
intransitiv; gehoben: unvermittelt und gewaltsam auseinanderbrechen
be­sa­men:
männliche Keimzellen (Samen) auf eine weibliche Eizelle bringen, ohne dass dazu eine körperliche Vereinigung geschieht
be­schä­len:
durch einen Zuchthengst begatten, decken lassen
be­sprin­gen:
sich nach dem Sprung am Rücken des (weiblichen) Tieres festhalten, um den Akt der Begattung durchzuführen
de­cken:
(Dach) mit der wasserabweisenden Außenschicht versehen
(Tisch) mit Tischdecke (oder auch nicht), Geschirr und Besteck fürs Essen vorbereiten
hoch­kom­men:
in sozialer Stellung aufsteigen, sich hocharbeiten
nach oben gelangen, nach oben kommen
raufhopsen
raufspringen
spren­gen:
etwas mit Flüssigkeit besprühen
etwas mit Gewalt auflösen, brechen, öffnen

Gegenteil von auf­sprin­gen (Antonyme)

ab­sprin­gen:
etwas (kurzfristig) absagen
sich von etwas (ab-)lösen
fal­len­las­sen:
den Kontakt zu einer Person abbrechen
eine (beiläufige) Äußerung tätigen
hei­len:
gesund werden, heil werden
jemanden gesund machen, eine Krankheit, ein Leiden beseitigen, heil machen
hin­set­zen:
allgemein: sich in eine sitzende Position bringen
etwas hinsetzen: etwas (meist schweres) abstellen
runterspringen
zu­schla­gen:
intransitiv: jemanden plötzlich zu schlagen beginnen
intransitiv: plötzlich handeln, plötzlich bei etwas eingreifen

Beispielsätze

  • Plötzlich springt die Tür zum Hintereingang auf.

  • Ihr gelang es dann, auf die schon losfahrende Straßenbahn aufzuspringen.

  • Gestern ist mir die Unterlippe aufgesprungen.

  • Beim Knall sprangen alle von ihren Sitzen auf.

  • Das Schloss will einfach nicht aufspringen.

  • Ich wollte aufspringen, aber ich war wie gelähmt und blieb sitzen.

  • Ich hatte nicht vermutet, dass du eines Wortes wegen so aufspringen wirst wie ein Furz in der Badewanne.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Italiener war zu den Helfern gekommen, nachdem er vergebens auf ein fahrendes Karussell aufspringen wollte.

  • Auf diesen Zug seien Leute aufgesprungen, um die Situation „für sich zu nutzen“.

  • Bodo Ramelow hat das gutgemacht die letzten Jahre, der hat die breite Zustimmung der Bevölkerung und jetzt muss die Union aufspringen.

  • Die armen Menschen mit geringer Bildung sind wieder auf einen Zug aufgesprungen, der überfüllt mit Erwartungen ist.

  • Er verlor drei Finger und den Daumen seiner rechten Hand, als er aufspringen wollte.

  • Auch andere asiatische Hersteller sind auf die Hybridtechnik aufgesprungen.

  • Die Frau sei dann auf die Ackerschiene am Heck des Traktors aufgesprungen, um ihn zu stoppen, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

  • Als sie zu brennen begann, war Maria P. dem Gutachten zufolge aufgesprungen und hatte versucht, ihre brennende Jacke auszuziehen.

  • Aber irgendwann muss man aufspringen.

  • Auch die Energiewirtschaft ist jetzt auf den Zug aufgesprungen.

  • Umso deutlicher fiel dann eben auch die Reaktion der Marktteilnehmer aus, welche zügig auf den fahrenden Zug aufspringen wollten/wollen.

  • Da möchte man aufspringen und fragen, wie nützlich ist wohl ein künstliches Hüftgelenk ab dem 70. Lebensjahr?

  • Dass auch die Männer auf den Lack-Zug aufspringen, scheint unwahrscheinlich.

  • Auf diesen Zug sind aber neuerdings auch andere Anbieter aufgesprungen.

  • Auf den fahrenden Zug hätte mal also nur aufspringen müssen.

  • Dort waren sie aufgesprungen, umarmten sich und wähnten sich in der Bundesliga.

  • Man muss erst mal abwarten, ob die Öffentlich-Rechtlichen auf HDTV aufspringen.

  • Auch die Deutsche Telekom ist inzwischen aufgesprungen.

  • "Früher bin ich immer als Erste aufgesprungen, wenn es zum Unterrichtsbeginn geläutet hat", erinnert sich die 62-Jährige und schmunzelt.

  • Zugeknöpft, fast abweisend sieht die Autorin jetzt aus, so als würde sie am liebsten aufspringen und gehen.

  • Als der Wachtmeister dem Gericht die Begleitformulare überreichte, sei er aufgesprungen und davongerannt.

  • "Wir haben den Feueralarm gehört und sind sofort aufgesprungen", sagte ein britischer Urlauber.

  • Bis Sylvia Z. aufgesprungen sei und "fluchtartig das Wartezimmer verlassen" habe.

  • Auf diesen Zug sind mittlerweile viele Marken aufgesprungen, doch hat dies der Beliebtheit des wendigen Zweisitzers keinen Abbruch getan.

  • Die wollen auf unseren Erfolgszug aufspringen.

  • Landowsky war auf den Zug von Isolde Josipovici aufgesprungen.

  • Nun sind auch noch die Amerikaner auf den Werbezug aufgesprungen.

  • "Warum soll ich ihn zweimal aufspringen lassen, wenn ich drankommen kann", sagt Muster lapidar.

Häufige Wortkombinationen

  • auf den fahrenden Zug aufspringen
  • der Ball springt auf
  • die Lippe springt auf
  • vom Stuhl aufspringen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­sprin­gen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × P, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × G, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von auf­sprin­gen lautet: AEFGINNPRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Salz­wedel
  5. Pots­dam
  6. Ros­tock
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Samuel
  5. Paula
  6. Richard
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Sierra
  5. Papa
  6. Romeo
  7. India
  8. Novem­ber
  9. Golf
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

aufspringen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­sprin­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­lo­ckern:
aufspringen, die Sonne durchlassen
hoch­flie­gen:
hochgewirbelt werden, hochreißen, aufspringen aber auch kraftvoller: in die Luft fliegen, explodieren
vol­lie­ren:
einen Tennisball direkt, das heißt ohne ihn auf dem Boden aufspringen zu lassen, über das Netz spielen (meist direkt am Netz oder zumindest vor der T-Linie)
österreichisch, schweizerisch: einen Fußball direkt aus der Luft, das heißt ohne ihn auf dem Boden aufspringen zu lassen, schießen (beispielsweise aufs Tor)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufspringen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufspringen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10739587, 3236098 & 1637541. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 01.10.2022
  2. focus.de, 13.12.2021
  3. n-tv.de, 10.02.2020
  4. zeit.de, 13.12.2019
  5. n-tv.de, 14.03.2018
  6. neues-deutschland.de, 19.09.2017
  7. rhein-zeitung.de, 06.07.2016
  8. morgenpost.de, 28.11.2015
  9. abendblatt.de, 04.09.2014
  10. rss2.focus.de, 29.04.2013
  11. goldseiten.de, 22.08.2012
  12. tagesspiegel.feedsportal.com, 25.07.2011
  13. ln-online.de, 22.08.2010
  14. computerbetrug.de, 11.09.2009
  15. n-tv.de, 08.01.2008
  16. BerlinOnline.de, 15.05.2007
  17. handelsblatt.com, 04.09.2006
  18. handelsblatt.com, 10.11.2005
  19. fr-aktuell.de, 16.07.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 10.11.2003
  21. f-r.de, 13.04.2002
  22. bz, 18.12.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. BILD 1998
  26. TAZ 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995