aufschwingen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌʃvɪŋən ]

Silbentrennung

aufschwingen

Definition bzw. Bedeutung

  • den Köper mit einem Schwung nach oben bewegen

  • eine höhere Position erreichen; eine hohe Position für sich reklamieren

  • innere Widerstände überwinden und endlich etwas tun

  • nach oben in den Himmel fliegen

  • sich öffnen, indem etwas zur Seite schwingt

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schwingen mit dem Derivatem auf-.

Konjugation

  • Präsens: schwinge auf, du schwingst auf, er/sie/es schwingt auf
  • Präteritum: ich schwang auf
  • Konjunktiv II: ich schwänge auf
  • Imperativ: schwing auf! / schwinge auf! (Einzahl), schwingt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­schwun­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­schwin­gen (Synonyme)

aufsteigen:
aufgrund physikalischer Bedingungen in die Höhe steigen
die nächsthöhere Klasse besuchen (dürfen)
(sich) erheben:
Anspruch auf ein Recht geltend machen
arrogant, überheblich sein; sich als etwas Besseres fühlen
fliegen:
(als Pilot) ein Luft- oder Raumfahrzeug führen
(irgendwohin) geworfen, geschleudert werden
gleiten:
(leicht und unbeschwert) schweben oder rutschen
fliegen ohne Motor (zum Beispiel mit Segelflugzeugen, Hängegleiter oder Gleitschirm)
schweben:
in einem Medium treiben
in Gefahr sein
segeln:
(als Schiff oder dessen Besatzung) den Wind als Antrieb für die Fortbewegung nutzen
schweben, gleiten, fliegen

Sinnverwandte Wörter

an­ma­ßen:
reflexiv: sich etwas erlauben, was einem nicht zusteht; etwas tun, wozu man nicht fähig ist; etwas eigenmächtig, unberechtigterweise für sich in Anspruch nehmen
auf­ge­hen:
Division: ein Ergebnis ohne Rest liefern
Gestirne: über dem Horizont sichtbar werden
auf­raf­fen:
reflexiv: sich endlich mit großer Willensanstrengung überwinden, etwas zu tun
reflexiv: sich unter Mühen erheben, wieder aufstehen
auf­wer­fen:
(große) Haufen bilden
den Kopf aufwerfen, ihn plötzlich heben
den inneren Schweinehund überwinden
durch­bei­ßen:
mit den Zähnen zerkleinern, durchtrennen, durchdringen
sich mit Mühe, aber hartnäckig durch Schwierigkeiten kämpfen
durch­rin­gen:
mit der Zeit von der Mehrheit akzeptiert werden und dadurch Gültigkeit erlangen, sich durch Überwindung aller Widerstände behaupten
sich nach Überwindung starken Widerwillens zu etwas entschließen; sich nach (längerem) innerem Ringen dazu überwinden, etwas zu tun
emporfliegen
hoch­flie­gen:
hochgewirbelt werden, hochreißen, aufspringen aber auch kraftvoller: in die Luft fliegen, explodieren
vom Boden abheben und einen Flug beginnen
hoch­sti­li­sie­ren:
etwas durch übertriebenes Lob bedeutender, wichtiger machen als es tatsächlich ist

Gegenteil von auf­schwin­gen (Antonyme)

abschwingen
he­r­un­ter­kom­men:
in irgendeiner Form (wirtschaftlich, gesellschaftlich et cetera) absinken
von oben nach herunter kommen
zu­klap­pen:
(über etwas, das ähnlich oder mit einer offenen Klappe ist) sich von selbst schließen
etwas, das einen geöffneten Deckel (Klappe) hat, (auch Bücher und Hefte) schließen

Beispielsätze

  • Die Turnerin schwang elegant auf und zeigte dann dem heimischen Publikum ihre Olympiakür.

  • Der Bussard schwingt sich in schwindelerregende Höhen auf.

  • Kannst du dich mal aufschwingen, den Rasen zu mähen?

  • Muss du dich hier zum Sprachrohr aufschwingen? Dich hat doch gar keiner von uns gewählt.

  • Die Doppeltür schwingt auf und hinein kommt der lang ersehnte Onkel aus Amerika.

  • Ich will mich nicht zur Autorität aufschwingen.

  • Ich kann mich nicht dazu aufschwingen, so etwas zu tun.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In den vergangenen Jahren konnte sich die Svensson-Truppe gerade gegen RB immer wieder zu besonderen Leistungen aufschwingen.

  • Wirecard wird sich zu alten Höhen aufschwingen.

  • Dazu gehört aber leider auch dass sich Menschen wie Sie, sich dazu aufschwingen anderen die Freiheit des eigenen Lebens zu nehmen.

  • Sie hat sich damit in die Riege von Frau Steinbach, die immer noch im Fraktionsvorstand der Union sitzt, und Konsorten aufgeschwungen.

  • Unfassbar wie Glühwürmchen sich zu Leuchttürmen aufschwingen.

  • Denn Sandhausen hat beide Partien gewonnen und sich so zum Überraschungsteam im Unterhaus aufgeschwungen.

  • Innerhalb weniger Jahre hat sich der Bremer Tickethändler CTS Eventim zum europäischen Marktführer aufgeschwungen.

  • Die größten Erfolge feiert der südkoreanische Konzern Samsung, der sich zum weltgrößten Handyhersteller aufgeschwungen hat.

  • Facebook hat sich zu einer der beliebtesten Websites weltweit aufgeschwungen.

  • Als Sieger des 100m-Rennens hat sich Lemaitre zu einem der Stars der Leichtathletik-EM aufgeschwungen.

  • Soll sich der alte Pflanzen- und Stallbau ruhig einmal zu Höherem aufschwingen, mögen sich die Besitzer mit ein wenig Ironie denken.

  • Auf inzwischen etwa 109.000 Euro hat sich der Wert des Zertifikatedepots aufgeschwungen.

  • Er könnte sich mit dem Erwerb der Bank zu einem bedeutenden Spieler im Landesbankensektor aufschwingen.

  • Die Angeklagte Irene B. habe sich mit ihren Taten zur Herrin über Leben und Tod aufgeschwungen, begründete das Gericht sein Urteil.

  • Wer selbst kaum Lob erhält, wird sich kaum dazu aufschwingen können, anderen Wertschätzung zu liefern.

  • Schließlich dürfte sich das Jetta-Publikum über Nacht nicht in juvenile Höhen aufschwingen.

  • Nun hat Ray sich nicht etwa zum Guru aufgeschwungen, seine Mythologie ist vielmehr eine Simulation und heißt "Fisch und Toaster".

  • Mit insgesamt fünf Titeln (zwei davon in Fukuoka 2001) hat sie sich nun zur erfolgreichsten deutschen WM-Schwimmerin aufgeschwungen.

  • Das Kreiswehrersatzamt ist ein grauer Betonklotz mit elektrischen Türen, die zuvorkommend aufschwingen.

  • Und nun solch ein Auto: flach und breit mit Türen, die aufschwingen wie die Flügel eines großen, bedrohlich schönen Vogels.

Häufige Wortkombinationen

  • zu etwas aufschwingen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­schwin­gen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × S, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem F und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von auf­schwin­gen lautet: ACEFGHINNSUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Wupper­tal
  8. Ingel­heim
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Wil­helm
  8. Ida
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Whis­key
  8. India
  9. Novem­ber
  10. Golf
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

aufschwingen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­schwin­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufschwingen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufschwingen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8195827 & 2012313. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  21. sz, 12.11.2001
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  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Die Zeit (18/1999)
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995