aufblasen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌblaːzn̩ ]

Silbentrennung

aufblasen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen Gegenstand durch Hineinblasen von Luft vergrößern

  • sich wichtigtun

Begriffsursprung

Ableitung zum Verb blasen mit dem Präfix (Derivatem) auf-.

Konjugation

  • Präsens: blase auf, du bläst auf, er/sie/es bläst auf
  • Präteritum: ich blies auf
  • Konjunktiv II: ich bliese auf
  • Imperativ: blase auf! / blas auf! (Einzahl), blast auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­bla­sen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­bla­sen (Synonyme)

aufbohren (ugs., fig.):
mit dem Werkzeug Bohrer ein Loch in einem Ding schaffen und dadurch nach innen vordringen
aufmöbeln (ugs.):
einer Person helfen, wieder eine positive Einstellung zu gewinnen und bessere Laune zu haben
wieder in einen ansprechenden und funktionierenden Zustand bringen
aufmotzen (ugs.):
aufdonnern, tunen, etwas übertrieben zurechtmachen, herrichten oder aufrüsten
aufpeppen:
durch kleine Veränderungen/Verbesserungen die Wirkung von etwas erhöhen, etwas interessanter/besser machen
aufpolieren (ugs.):
durch Reiben (Polieren) zum Glänzen bringen
verbessern, wieder in einen vorherigen, schöneren, fitteren, besseren, tauglicheren Zustand versetzen
frisieren (ugs., technisch):
die Leistung einer Maschine ausreizen
menschliches Kopfhaar gestalten
pimpen (Anglizismus, jugendsprachlich):
durch kleine Veränderungen/Verbesserungen die Wirkung von etwas erhöhen, etwas interessanter/besser machen
tunen (Anglizismus, technisch):
auf besondere Bedürfnisse abstimmen
den Motor eines Fahrzeugs so verändern, dass er mehr und bessere Leistung bringt
(optisch) verbessern:
besser machen; die Qualität steigern
korrigieren; berichtigen; nach Fehlern suchen und diese entfernen
(das) große Wort führen (geh.)
(den) (großen) Zampano machen (ugs.)
(den) dicken Mann markieren (ugs.)
(den) Dicken markieren (ugs.)
(den) dicken Max machen (ugs.)
(den) dicken Max markieren (ugs.)
(den) Hermann machen (ugs.)
(den) Larry machen (ugs.)
(den) Lauten machen (ugs.)
(den) Molli machen (ugs., regional)
(den) Mund (sehr) voll nehmen (ugs., fig.)
(den) Mund zu voll nehmen (ugs.)
(die) (große) Welle reißen (ugs.)
(die) Backen aufblasen (ugs.)
(die) Schnauze aufreißen (ugs., fig.)
(die) Welle machen (ugs.)
(eine) (dicke) Lippe riskieren (ugs.)
(eine) große Fresse haben (derb)
(eine) große Klappe haben (ugs.)
(eine) große Schnauze haben (ugs.)
(eine) Show abziehen (ugs.)
(einen) auf dicke Hose machen (derb)
(einen) auf großer Zampano machen (ugs.)
(gewaltig) das Maul aufreißen (ugs.)
(groß) herumtönen (ugs.)
(sich) auf die Brust klopfen (fig.)
(sich) aufführen wie der große Zampano
(sich) aufführen wie Graf Koks von der Gasanstalt (derb, regional, veraltend)
(sich) aufpupsen (derb)
(sich) aufs hohe Ross setzen (fig.)
(sich) in die Brust werfen (geh.)
(sich) wichtig machen (ugs.)
auf den Putz hauen (ugs., fig.)
auf die Kacke hauen (derb, fig.)
auf die Pauke hauen (ugs., fig.)
auf die Pferde hauen (ugs., fig.)
(sich) aufmandeln (ugs., bayr.):
sich aufspielen, sich (künstlich) aufregen
(sich) aufplustern:
das Gefieder aufrichten
reflexiv: sich durch Aufrichten des Gefieders aufblähen
(sich) aufspielen (Hauptform):
anfangen, Musik zur Unterhaltung zu spielen
ein Spiel in einer bestimmten Weise abliefern
blärzen (ugs., regional)
den (…) raushängen lassen (ugs.)
dicke Backen machen (ugs.)
dicketun (ugs.)
dicktun (ugs.):
vorgeben, großartig zu sein oder Großartiges geleistet zu haben
Eindruck schinden
(eine) Schau machen
einen auf (…) machen (ugs.)
groß rumtönen (ugs.)
große Reden schwingen
große Töne spucken (ugs.)
(sich) großtun (mit) (ugs.):
sich darstellen, als ob man sehr wichtig/klug/reich/mächtig wäre
herumblärzen (ugs., regional)
laut werden
pranzen (ugs.):
landschaftlich, ostmitteldeutsch: angeben, prahlen
Sprüche klopfen (ugs.)
strunzen (ugs., regional):
mit einer Sache angeben, sie prahlerisch übertreiben
wichtigtun (ugs.)
aufblähen:
das Volumen vergrößern; rund/prall machen
rund/prall werden
aufpumpen:
mithilfe einer Pumpe etwas mit Luft füllen; einen Reifen mit Luft füllen
sich wichtigtun; sich ereifern
aufpusten
mit Luft füllen
(einer Sache) eine ihr nicht zukommende Wichtigkeit zuschreiben (geh., variabel)
(künstlich) aufbauschen:
etwas als wichtiger darstellen, als es ist
etwas prall machen; durch Luft bewirken, dass sich etwas spannt
aus einer Mücke einen Elefanten machen (ugs., fig.)
dramatisieren:
etwas dramatischer erscheinen lassen, als es tatsächlich ist
Literatur: einen Stoff in Form eines Dramas literarisch verarbeiten
hochjazzen (ugs.)
hochkochen lassen (fig.)
hochpusten
hochspielen:
bedeutsamer/wichtiger erscheinen lassen als es ist (und so Aufmerksamkeit darauf lenken)
protzen:
mit etwas angeben

Beispielsätze

  • In einer Stunde kommen die ersten Kinder zur Geburtstagsfeier. Lass uns noch schnell ein paar Luftballons aufblasen.

  • Der Politiker am Mikrofon hatte nichts zu sagen und blies sich nur auf.

  • Könntest du den Luftballon für mich aufblasen?

  • Tom ist aufgeblasen, nicht wahr?

  • Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber du musst es nicht aufblasen.

  • Tom wurde schwindelig, als er mit dem Mund den Ball aufblasen wollte.

  • Du bist aufgeblasen.

  • Tom ist aufgeblasen.

  • Hast du schon einmal einen so großen Ballon wie diesen aufgeblasen?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Den Luftballon aufblasen und mithilfe des angerührten Klebstoffs mit Zeitungsschnipseln bekleben.

  • Irgendwann wird’s er Mensch merken, dass er die Erde nicht aufblasen kann und damit klar kommen muss was sie aushält.

  • Die Politiker die sich jetzt aufblasen den geht doch wenn es richtig ernst wird der Dampf aus aus der Hosen.

  • Nur weil der Westen beim Sturz einer demokratisch gewählten Regierung geholfen hat muss sich die Ukraine nicht so aufblasen.

  • Es fühlte sich an, als würde sich darin ein Ballon immer weiter aufblasen.

  • Um ihn zu schwächen, müsste die SNB daher die Geldmenge aufblasen – etwa über weitere Eurokäufe, tiefere Leitzinsen sind nicht mehr möglich.

  • In Falle eines Aufpralls muss sich das Luftkissen in Bruchteilen einer Sekunde aufblasen, um die Passagiere zu schützen.

  • Da sollte man den Verwaltungsvorstand nicht "wasserkopfartig aufblasen".

  • Sie machen in ihrer Heimat schamlos Wahlkampf, indem sie alte Ängste zur neuen Paranoia aufblasen.

  • Die riesige Hülle aus dem kleinen Sack ziehen, ausbreiten und mit Ventilatoren aufblasen.

  • Die Backen nicht so weit aufblasen

  • Dort hilft dem Mann seine Schnauze, die sich zum mächtigen Resonanzboden aufblasen lässt, unliebsame Konkurrenten zu vertreiben.

  • Mike Patton: Warum sollte ich die Sache auch aufblasen?

  • Man muss das deutsche Wort nur ein wenig aufblasen, und schon macht es Eindruck: damit ist die ehemalige Hauptstadt vertraut.

  • Hinterher dürfen sich Kinder die dünnen Gummihandschuhe aufblasen und Gesichter aufmalen.

  • Bisher wurde mit Übergrößen geflogen, damit sich der Anzug aufblasen konnte.

  • Ihre Stimme kann so hauchfein locken wie die Fee im Märchen oder sich in "Running Wild" zu großartigem Volumen aufblasen.

  • Gestern ließ die Daimler-Tochter Debis-Immobilienmanagement einen riesigen "Luftballon" von 35 Meter Durchmesser aufblasen.

  • "Deutschland ist kein Ballon, der sich nach Belieben aufblasen kann", wird sie von Johannes Graf belehrt.

Häufige Wortkombinationen

  • Luftballons aufblasen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­bla­sen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem F und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von auf­bla­sen lautet: AABEFLNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Ber­lin
  5. Leip­zig
  6. Aachen
  7. Salz­wedel
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Berta
  5. Lud­wig
  6. Anton
  7. Samuel
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Bravo
  5. Lima
  6. Alfa
  7. Sierra
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

aufblasen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­bla­sen ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Auf­blas­pup­pe:
künstlich hergestellte Figur (Puppe), die die Gestalt von jemandem oder etwas annimmt, wenn sie aufgeblasen wird
Bal­lon:
Gummihülle, die mit Luft oder Helium aufgeblasen werden kann
La­wi­nen­ruck­sack:
auf dem Rücken getragene Taschen, in der sich ein oder zwei Ballons befinden, die jemand aufblasen lassen kann, bevor er von einer Lawine erfasst wird
Luft­bal­lon:
Hülle aus Gummi, die mit Luft oder Helium aufgeblasen werden kann, oft in Form eines bunten, meist runden Kinderspielzeugs an einem Faden oder Draht
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufblasen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufblasen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10646671, 10034589, 6847572, 5587991, 2205528, 2205526 & 1722740. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 10.02.2021
  2. focus.de, 28.08.2019
  3. focus.de, 20.10.2018
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  5. welt.de, 27.12.2017
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  16. BILD 1998
  17. Berliner Zeitung 1997
  18. Die Zeit 1996