antasten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌtastn̩ ]

Silbentrennung

antasten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

vom Verb tasten

Konjugation

  • Präsens: taste an, du tastest an, er/sie/es tastet an
  • Präteritum: ich tas­te­te an
  • Konjunktiv II: ich tas­te­te an
  • Imperativ: tast an! / taste an! (Einzahl), tastet an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­tas­tet
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

ab­fin­gern:
transitiv: etwas mit seinen Fingern befühlen
transitiv: mit den Fingern abzählen
an­fas­sen:
mit der Hand oder den Fingern absichtlich berühren
an­grab­schen:
jemanden oder etwas (respektlos) mit den Fingern berühren/anfassen
an­lan­gen:
etwas anfassen, auch speziell unsittlich berühren
etwas oder jemand anlangen: betreffen
an­rüh­ren:
dem Körper zuführen, zum Beispiel durch Essen/Trinken/Rauchen
eine Masse durch Mischung verschiedener Substanzen herstellen
an­wen­den:
eine (allgemeine) Aussage oder Regel auf einen anderen (besonderen) Sachverhalt oder eine Person übertragen
etwas dazu benutzen, um eine Aufgabe zu erledigen oder ein Ziel zu erreichen
auf­es­sen:
etwas vollständig essen, so dass kein (essbarer) Rest übrig bleibt
be­ein­träch­ti­gen:
durch ein Hindernis die Beweglichkeit oder auch Funktion stören
be­füh­len:
etwas vorsichtig/prüfend berühren
be­fum­meln:
etwas prüfend mit den Fingern berühren/anfassen
jemanden ungebeten sexuell berühren
be­grab­beln:
etwas oder jemanden anfassen
be­grab­schen:
jemanden (oder etwas) respektlos mit den Fingern berühren/anfassen, auch speziell: jemanden (ungebeten, unerwünschterweise) sexuell berühren
be­rüh­ren:
etwas berühren: einen bestimmten Inhalt ansprechen, zum Beispiel ein Thema
jemanden / etwas berühren: mit dem Äußeren seines Körpers mit einer Sache oder einer Person in Kontakt kommen
be­strei­ten:
(eine bestimmte Anzahl an Hennen) befruchten
entschieden erklären, dass etwas nicht zutreffe; etwas nachdrücklich in Abrede stellen
be­su­deln:
etwas mit Schmutz, Nahrung, Speichel oder Ähnlichem verdrecken
jemandes sexuelle oder rituelle Ehre verletzen
be­tas­ten:
mit den Fingern prüfend anfassen
be­tat­schen:
jemanden oder etwas wenig feinfühlig/plump mit den Fingern berühren/anfassen
die Finger über etwas gleiten lassen
grab­beln:
mit den Fingern berühren, dabei häufig suchend, tastend oder wühlend
he­r­um­fin­gern:
sich mit den Fingern an etwas zu schaffen machen
sich mit sexueller Absicht mit den Fingern an jemandem zu schaffen machen
schmä­lern:
geringer oder weniger machen
ver­brau­chen:
für die Bedürfnisbefriedigung verwenden
oft im Partizip II: durch ständigen Gebrauch wertlos machen
ver­let­zen:
etwas (eine Grenze, ein Gesetz) übertreten, nicht einhalten, nicht beachten
jemandem psychische Wunden zufügen, jemanden kränken

Beispielsätze

  • Wir sollten die Reserven wirklich noch nicht antasten.

  • Keiner kommt auf die Idee, die Unabhängigkeit des Landes anzutasten.

  • Keiner darf die teure Vase antasten. Nur ansehen ist erlaubt.

  • Ich untersuchte sorgfältig die Leiche, die bis zu meiner Ankunft nicht angetastet worden war.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Landtag wird die Erweiterung des Flughafens Leipzig/Halle nicht antasten oder stoppen.

  • Das persönliche muss erst ab 60.000 Euro angetastet werden.

  • An vielen Vermögen dürfte die Krise auch nicht spurlos vorübergegangen sein, die Corona-Rezession hat die Reserven angetastet.

  • Der Senat will die Hauptstadtzulage nicht antasten.

  • Substanzbesteuerung bedeutet, dass ein bestimmter Vermögensstamm nicht angetastet wird.

  • Die bereits bestehende Wohnung im Dachgeschoss werde nicht angetastet, erläuterte Frank Fussenegger.

  • Das grundgesetzlich verbürgte Recht auf Asyl soll dabei nicht angetastet werden.

  • Die Fed hatte im Juni die Zinsen nicht angetastet und ihr Stillhalten vor allem mit dem Brexit-Referendum begründet.

  • Die bestehende Mediathek wird nicht angetastet.

  • Abseits der Größe wurde das Design des 904 nicht weiter angetastet.

  • Dabei hatte die Regierung noch am Freitag versichert, die Guthaben würden nicht angetastet.

  • Vor allem den aufgeblähten Staatsapparat will der Altkommunist Christofias, der zu Sowjetzeiten in Moskau geschult wurde, nicht antasten.

  • Doch wegen der schlappen Konjunktur dürfte die Notenbank ihren Zins vorerst nicht antasten.

  • Die niedrige Steuerbelastung für Unternehmen will die Regierung dagegen nicht antasten.

  • Damit die Fensterbleche nicht angetastet werden müssen.

  • Die arbeits- und tarifrechtlichen Belange der Mitarbeiter würden nicht angetastet.

  • Das Badewasser wird nicht angetastet!

  • Die Zentralverwaltung der Behörde Wirtschaft und Arbeit darf beispielsweise nicht angetastet werden.

  • Die Milliardenhilfen des Westens für Ostdeutschland sollen unter einer FDP-Regierung nicht angetastet werden.

  • Im Vertrag stand, dass die Öffentlichkeit weiterhin Zugang zum See haben müsse und die Fischereirechte nicht angetastet würden.

Häufige Wortkombinationen

  • den Vorrat, das Gesparte (nicht) antasten
  • Ehre, Rechte antasten, etwas nicht antasten

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Bokmål:
    • berøre
    • beføle
    • la fingeren gli over noe
  • Schwedisch:
    • röra
    • antasta

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­tas­ten be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 2 × T, 1 × E & 1 × S

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × T, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und S mög­lich.

Das Alphagramm von an­tas­ten lautet: AAENNSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Aachen
  5. Salz­wedel
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Anton
  5. Samuel
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Alfa
  5. Sierra
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

antasten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­tas­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­tast­bar:
so, dass es angetastet werden kann
gau­men:
Schweiz: nicht antasten lassen, schützen, verteidigen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: antasten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8662631. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. lvz.de, 04.12.2023
  2. braunschweiger-zeitung.de, 30.10.2022
  3. faz.net, 28.04.2021
  4. tagesspiegel.de, 21.08.2020
  5. zeit.de, 01.10.2019
  6. marbacher-zeitung.de, 14.03.2018
  7. welt.de, 11.09.2017
  8. sueddeutsche.de, 24.06.2016
  9. feedsportal.com, 09.03.2015
  10. computerbase.de, 24.01.2014
  11. zeit.de, 19.03.2013
  12. zeit.de, 07.11.2012
  13. derstandard.at, 08.07.2011
  14. capital.de, 24.11.2010
  15. aichacher-zeitung.de, 17.04.2009
  16. silicon.de, 20.02.2008
  17. rosenheimer-nachrichten.de, 28.09.2007
  18. spiegel.de, 21.04.2006
  19. archiv.tagesspiegel.de, 24.06.2005
  20. berlinonline.de, 31.03.2004
  21. heute.t-online.de, 01.01.2003
  22. daily, 23.03.2002
  23. sz, 24.12.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Welt 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995