anstoßen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanˌʃtoːsn̩]

Silbentrennung

anstoßen

Alternative Schreibweise

  • anstossen

Konjugation

  • Präsens: stoße an / stoß an, du stößt an, er/sie/es stößt an
  • Präteritum: ich stieß an
  • Konjunktiv II: ich stieße an
  • Imperativ: stoße an! / stoß an! (Einzahl), stoßt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­sto­ßen
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für an­sto­ßen (Synonyme)

adjazieren
angrenzen:
mit etwas eine gemeinsame Grenze haben; benachbart sein
grenzen:
eine gemeinsame Grenze mit etwas haben
fast so sein wie etwas; einem Zustand nahe kommen
(das) Glas erheben (auf) (geh.)
(einen) Toast ausbringen
(einen) Trinkspruch ausbringen
auf jemandes Wohl trinken
trinken (auf):
Alkohol zu sich nehmen, auch regelmäßiges Trinken im Sinne von Alkoholismus
orale Aufnahme einer Flüssigkeit
(bewusst) gegen jemanden rennen
(gezielt) mit jemandem zusammenstoßen
(jemandem) einen Stoß versetzen
anrempeln:
(jemanden) grob, beleidigend, Streit suchend anreden
mit dem eigenen Körper kurz und heftig an eine andere Person oder an etwas stoßen – mutwillig oder auch aus Versehen
animieren:
durch aufeinanderfolgende Bilder einen Film erzeugen, in Bewegung versetzen
jemandem Mut oder Lust zu etwas machen; in Stimmung versetzen
anzetteln:
etwas Negatives (Krieg, Streit, Meuterei, etc.) anfangen oder vorbereiten
einsetzen lassen
entfesseln:
mit einem Strick oder Ähnlichem zusammengebundene Hände und/oder Füße befreien, so dass diese wieder bewegt werden können
übertragen: von Kontrolle befreien, ausbrechen lassen
ins Rollen bringen
loslegen lassen (ugs.)
Starthilfe geben
veranlassen:
einen Auftrag erteilen
jemanden dazu bewegen, dass etwas Bestimmtes geschieht
(an etwas) anecken:
Hilfsverb „sein“ und „haben“; , übertragen: negativ auffallen, für Ärger und Missfallen sorgen
Hilfsverb „sein“: unabsichtlich an die Ecke von etwas anstoßen
hölzeln (österr.)
lispeln:
dichterisch, bildlich: leise rauschen, wispern
sehr leise, kaum hörbar reden
zuzeln (österr.):
lispeln, die Laute [s] bzw. [z] fehlerhaft aussprechen
saugen, lutschen
anstupsen:
jemanden auffordern, etwas zu beginnen oder zu tun
leicht berühren
initiieren:
einen Anfangsimpuls zu etwas geben; etwas in die Wege leiten
in einen Kreis einführen, häufig: offiziell zum Mitglied in einer Gemeinschaft mit festen Regeln und Ritualen gemacht werden

Beispielsätze

  • Tom hat eine wichtige Diskussion angestoßen.

  • Wenn man die 81 erreicht hat, lehnt man sich gern zurück und lässt die Welt sich selber drehen, ohne sie noch anstoßen zu wollen.

  • Darauf wollen wir anstoßen!

  • Sobald wir sie auch nur ein wenig anstoßen werden, wird die Mauer fallen.

  • Immer mit der Nase anstoßen heißt auch, einen Weg finden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber der Staat muss das mit entsprechenden Förderprogrammen jetzt anstoßen.

  • Auch dieses Änderungsverfahren wird mit dem Aufstellungsbeschluss angestoßen.

  • Das Deutschlandradio will ein Eilverfahren anstoßen.

  • Darauf sollten wir mit einem Becher Creme Fresh anstoßen.

  • Amazon habe das Echo-Projekt ungefähr zeitgleich mit seinem schnell gescheiterten Handy Fire Phone angestoßen, sagte Limp.

  • Auf die Eröffnung des Dorfteiches in Dolberg soll am kommenden Samstag, 24. Juni, ab 15 Uhr zünftig angestoßen werden.

  • Aber eine Investition wird viele andere anstoßen.

  • Dafür kann das iPhone über den Rechner und iTunes gesichert werden, oder das Backup in der Cloud direkt vom Gerät aus angestoßen werden.

  • Aber es hilft nichts, es wird gleich ohne Musik angestoßen.

  • Aber immerhin sind noch drei Freunde vorbeigekommen, so dass um Mitternacht zumindest gemeinsam angestoßen werden kann.

  • Meine Frau hat mich mit dem Ellenbogen angestoßen - und da kam die große Überraschung.

  • Beim Neujahrsauftakt seiner Partei am Mittwoch hat SPÖ-Chef Peter Kaiser jetzt die Diskussion über die Regierungsform angestoßen.

  • Westerwelle habe zwar eine wichtige Diskussion angestoßen, doch in einem Ton, der seinem Amt nicht gemäß sei.

  • Allerhand Projekte dazu haben der Wittstocker Ingenieur Gert Köhler und der Trink- und Abwasserzweckverband (TAV) Liebenwalde angestoßen.

  • Bauherren sollten bereits im Vorfeld einer Entscheidung einen gesellschaftlichen Diskurs über ein Bauwerk anstoßen.

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein wichtiges Thema angestoßen.

  • Umgekehrt hat die Mathematik in letzter Zeit die Physik angestoßen.

  • Unsicher ist bis heute, ob die Krankheit von außen oder von innen angestoßen wird.

  • So aber musste er am Wochenende in einem Honda-Autohaus in Rostock anstoßen, weshalb der Autohändler nun Ärger mit dem Mutterhaus kriegt.

  • Mit seiner Initiative "Aller Anstand ist schwer", will Schreier eine neue Wertediskussion anstoßen.

  • Der Lehrer kann in den Gesprächen nur anstoßen.

  • Aber er möchte wenigstens eine Debatte anstoßen.

  • Alle Festgäste müssen miteinander anstoßen.

  • Über diese Förderart seien im vergangenen Jahr in Berlin Investitionen von mehr als 1,2 Mrd. DM angestoßen worden, so Morgenroth.

  • Relligmann befürchtet, "daß dann vieles, was wir angestoßen haben, wieder einschlafen wird".

  • Eine Aufgabe, die Lüthje nun anstoßen muß und um die er wahrlich nicht zu beneiden ist.

  • Würden Sie als Berliner Kuturschaffender mit ihm auf das Ergebnis anstoßen?

  • Lucie Saß und Herta Pennig können auf ihren 85. Geburtstag anstoßen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­sto­ßen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × S, 1 × ẞ & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × S, 1 × ẞ, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und O mög­lich.

Das Alphagramm von an­sto­ßen lautet: AENNOSẞT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Offen­bach
  6. Es­zett
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Otto
  6. Es­zett
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Oscar
  6. Sierra
  7. Sierra
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

anstossen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­sto­ßen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­hau­en:
mit einem Körperteil irgendwo anstoßen und sich dabei verletzen
an­klin­gen:
mit den Trinkgläsern anstoßen
Au­to­scoo­ter:
auf Jahrmärkten, Volksfesten oder in Vergnügungsparks anzutreffendes Fahrgeschäft, bei dem elektrisch angetriebene, autoähnliche, kleine zweisitzige, lenkbare Fahrzeuge mit breitem, wulstartigem Gummirand (zum Schutz vor Zusammenstößen) auf einer begrenzten Fahrfläche gesteuert werden, wobei der Reiz dieser Attraktion darin besteht, dass die Fahrer / Fahrerinnen sich mit diesen Fahrzeugen absichtlich gegenseitig anstoßen oder versuchen voreinander auszuweichen
dit­schen:
an Gegenstände anstoßen
he­r­um­schub­sen:
mehrmals leicht anstoßen, so dass jemand oder etwas mal in eine, dann wieder in eine andere Richtung bewegt wird
in­i­ti­a­li­sie­ren:
so anstoßen oder vorbereiten, dass mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden kann
knuf­fen:
freundschaftlich anstoßen; sanft boxen; ganz fest drücken
schub­sen:
leicht anstoßen, so dass das, was berührt wird, sich auch bewegt
stup­sen:
jemanden leicht anstoßen; mit dem Ellenbogen schubsen, um etwas zu signalisieren
um­sto­ßen:
etwas absichtlich anstoßen, woraufhin es umfällt oder auch: etwas versehentlich berühren, woraufhin es umfällt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anstoßen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anstoßen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7765175, 4844683, 2756195, 2626013 & 2368171. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. donaukurier.de, 16.08.2022
  2. op-online.de, 06.02.2021
  3. horizont.net, 10.12.2020
  4. tagesspiegel.de, 24.07.2019
  5. focus.de, 18.12.2018
  6. wn.de, 20.06.2017
  7. onetz.de, 07.10.2016
  8. winfuture.de, 02.07.2015
  9. focus.de, 16.06.2014
  10. mz-web.de, 02.01.2013
  11. science.orf.at, 10.10.2012
  12. kleinezeitung.at, 07.01.2011
  13. ostfriesische-nachrichten.de, 14.03.2010
  14. oranienburger-generalanzeiger.de, 10.03.2009
  15. rhein-main.net, 28.06.2008
  16. abendblatt.de, 12.12.2007
  17. welt.de, 06.10.2006
  18. archiv.tagesspiegel.de, 04.02.2005
  19. archiv.tagesspiegel.de, 08.01.2004
  20. welt.de, 22.08.2003
  21. tagesspiegel.de, 02.03.2002
  22. Die Zeit (19/2001)
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Tagesspiegel 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. TAZ 1996
  28. Berliner Zeitung 1995