anliegen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: An­lie­gen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌliːɡn̩ ]

Silbentrennung

anliegen

Definition bzw. Bedeutung

  • als Kurs wählen, steuern

  • als Spannung leitend verbunden sein

  • jemandem wichtig sein

  • mit etwas in unmittelbarem Kontakt sein, zum Beispiel an eine andere topographische Fläche grenzen

  • sich als Kleidung nahe am Körper befinden

  • sich an jemanden wenden

  • zeitnah erledigt zu werden oder zu geschehen

Begriffsursprung

Ableitung von liegen mit dem Präfix an-

Konjugation

  • Präsens: liege an, du liegst an, er/sie/es liegt an
  • Präteritum: ich lag an
  • Konjunktiv II: ich läge an
  • Imperativ: lieg an! / liege an! (Einzahl), liegt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­le­gen
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für an­lie­gen (Synonyme)

angegangen werden müssen
anstehen:
aktuell sein, getan werden müssen
sich an das Ende einer Schlange stellen und warten, um an die Reihe zu kommen
zu erledigen sein
zu tun sein (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

an­gren­zen:
mit etwas eine gemeinsame Grenze haben; benachbart sein
an­schmie­gen:
auch übertragen benutzt: sich zärtlich irgendwo herandrücken oder anlehnen
etwas zärtlich irgendwo herandrücken oder anlehnen
geplant sein
steu­ern:
ein Fahrzeug oder ein technisches Gerät lenken
eine bestimmte Richtung einschlagen

Beispielsätze

  • Auch mir soll es recht anliegen, dieses schöne Kunstwerk zu behalten.

  • Sie ließ es sich angelegen sein, Aussprachefehler ihres Freundes zu korrigieren, was nicht selten zum Streit und schließlich zum Ende der Beziehung führte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Material muss eng am Fleisch anliegen, dafür soll möglichst keine Luft eindringen.

  • In der neuesten Fassung schreibt die Fis wieder vor, dass der Anzug direkt am Körper anliegen muss.

  • Damit das funktioniert, muss die Elektronik robust sein und fest am Fuß anliegen.

  • Die Tücher sollten eng am Körper anliegen, die Anwendung kann wiederholt werden.

  • Er soll im Kundenbereich einfach ein zweites Konto angelegen.

  • Wir hegen große sympathien für grüne anliegen!

  • Eventuell die Haare die sich oberhalb des Haarbandes befinden ein bisschen hoch zupfen, damit sie nicht so platt am Kopf anliegen.

  • Bei Herr Blocher ist es allen, insbesonders der SVP, ein anliegen zu erwähnen, dass die Unschuldsvermutung gelte.

  • Die 200 km/h-Marke soll nach 8,7 Sekunden fallen, Tempo 300 nach 15,5 Sekunden anliegen.

  • Der Verschlussriemen soll weder einschnüren noch drücken, muss jedoch fest am Unterkiefer anliegen.

  • Als Aushängeschild möchte van Bodegraven einen Innenhafen angelegen lassen.

  • Vielmehr ist es laut Strauß wichtig, dass die Schultern an der Lehne anliegen.

  • Von der Nanotechnik erhofft sich Hogan neue Werkstoffe, die in die Kleidung integriert werden und damit direkt am Körper anliegen.

  • Die MAZ hatte einen Ausschnitt aus einem DEFA-Film anliegen, der verboten worden war.

  • Neben ihm der Mann, dessen Fußfesseln bei seiner Ankunft leise klirrten und nun ein wenig lockerer anliegen.

  • Sein maximales Drehmoment beträgt 202 Newtonmeter bei 4500/min, wobei mehr als 90 Prozent davon zwischen 2200 und 5500/min anliegen.

  • Rippenmuster, die eng am Körper anliegen, sind am modernsten.

Häufige Wortkombinationen

  • seewärts/​Nord/​Süd/​West/​Ost anliegen

Wortbildungen

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­lie­gen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × G, 1 × I & 1 × L

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von an­lie­gen lautet: AEEGILNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Leip­zig
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Lud­wig
  4. Ida
  5. Emil
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Lima
  4. India
  5. Echo
  6. Golf
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

anliegen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­lie­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­sit­zen:
fest mit etwas verbunden sein, eng an etwas anliegen
Lie­ge­platz:
Stelle in einem Hafen oder am Ufer, an der ein Wasserfahrzeug (zum Beispiel Boot) für eine gewisse Zeit angelegen darf
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anliegen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anliegen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1756080. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. come-on.de, 17.06.2022
  3. tagesspiegel.de, 26.01.2021
  4. donaukurier.de, 31.01.2017
  5. noows.de, 11.08.2017
  6. chip.de, 07.01.2014
  7. derstandard.at, 06.02.2014
  8. frag-mutti.de, 20.10.2013
  9. nzz.ch, 26.03.2012
  10. feedsportal.com, 22.10.2012
  11. oe3.orf.at, 07.04.2009
  12. nrz.de, 23.01.2007
  13. spiegel.de, 21.11.2004
  14. Die Zeit (16/2004)
  15. Berliner Zeitung 2000
  16. Süddeutsche Zeitung 1996
  17. Süddeutsche Zeitung 1995