andrücken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈanˌdʁʏkn̩]

Silbentrennung

andrücken

Definition bzw. Bedeutung

  • durch Drücken eines Schalters, eines Knopfes etwas einschalten, zum Laufen bringen

  • etwas an etwas drücken, pressen, um eine feste Verbindung herzustellen

  • leichten Druck auf etwas ausüben und dabei die Struktur verändern

  • sich fest an jemanden schmiegen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb drücken mit dem Derivatem an-

Konjugation

  • Präsens: drücke an, du drückst an, er/sie/es drückt an
  • Präteritum: ich drück­te an
  • Konjunktiv II: ich drück­te an
  • Imperativ: drück an! / drücke an! (Einzahl), drückt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­drückt
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

ak­ti­vie­ren:
Betriebswirtschaft: als Aktivposten in die Bilanz einstellen
Chemie: bei Katalysatoren, diese zur Reaktion bringen
an­knip­sen:
durch Betätigen eines Schalters etwas einschalten, zum Laufen bringen
an­ku­scheln:
sich sanft, zärtlich, Nähe suchend eng an jemanden oder etwas drücken
an­ma­chen:
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
an­pres­sen:
etwas an etwas pressen
an­quet­schen:
leichten Druck auf etwas ausüben und dabei die Struktur verändern
an­schal­ten:
durch einen Schalter aktivieren; mit einem Schalter anmachen
an­schmie­gen:
auch übertragen benutzt: sich zärtlich irgendwo herandrücken oder anlehnen
etwas zärtlich irgendwo herandrücken oder anlehnen
an­stel­len:
bei bestimmten abstrakten Substantiven (immer im Plural) so viel wie tätigen, unternehmen, also die durch das Substantiv ausgedrückte Tätigkeit zur Ausführung bringen
einen Gegenstand an einen anderen anlehnen
ein­schal­ten:
ein Gerät in Betrieb nehmen
eine kurze Nachricht in einem Medium dazwischennehmen
fest­drü­cken:
gegen etwas Druck ausüben, um es irgendwo zu befestigen, dauerhaft festzumachen, eine feste Verbindung herzustellen

Beispielsätze

  • Drück die Briefmarke richtig an, damit sie sich nicht wieder löst!

  • Knoblauchzehen können mit dem Messerrücken leicht angedrückt werden, dann lassen sie sich besser aus der Schale lösen.

  • Wer hat denn jetzt das Licht angedrückt? Der Kerzenschein war doch so gemütlich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • An den Rändern etwas andrücken und die Oberseite mit einer Gabel vorsichtig mehrfach einstechen, damit beim Backen die Luft entweichen kann.

  • Den Ear Seed mit Hilfe einer Pinzette lösen, auf dem Druckpunkt platzieren und leicht andrücken.

  • Die zwischenzeitlich herausgefallenen Knopfaugen und die Mundpartie habe ich ihm erneut angedrückt.

  • Gut andrücken mit einer Walze, einer Schaufel oder Brettern unter den Schuhen (Marke Eigenbau).

  • Dann ein Holzstäbchen auf den Teig legen, leicht andrücken und ebenfalls mit Ei bestreichen.

  • Im März wurde heimisches Saatgut aufgebracht und nur leicht angedrückt.

  • Kleine Knödel formen, fest andrücken und in siedendes Salzwasser geben, einmal aufkochen und etwa 15 Minuten nicht kochend ziehen lassen.

  • Restlichen Salat darauf streuen und die Toastscheiben darauf legen, gut andrücken.

  • Auf jede Scheibe die Füllung legen, zusammenklappen, die Ränder andrücken.

  • Mit einer Moosgummiwalze werden die Bahnen angedrückt.

  • Danach die Erde wieder fest andrücken, damit die Möhrenfliegen nicht ihre Eier ablegen können.

  • Man muß sie vorsichtig mit einem weichen Tuch andrücken.

Wortbildungen

  • andrückend
  • angedrückt

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­drü­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × K, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × K, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und Ü mög­lich.

Das Alphagramm von an­drü­cken lautet: ACDEKNNRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Düssel­dorf
  4. Ros­tock
  5. Umlaut-Unna
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Dora
  4. Richard
  5. Über­mut
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Delta
  4. Romeo
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Kilo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

andrücken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­drü­cken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­zieh­bild:
Bild, das spiegelverkehrt auf ein Papier (als Träger) appliziert wurde und nach Befeuchten auf einen Gegenstand gelegt, angedrückt und damit übertragen wird, das Papier wird danach abgezogen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: andrücken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. berliner-kurier.de, 24.09.2022
  2. desired.de, 25.09.2022
  3. mopo.de, 04.02.2021
  4. geo.de, 23.04.2021
  5. salzburg24.at, 07.12.2017
  6. finanztreff.de, 05.07.2016
  7. Die Zeit (16/2004)
  8. archiv.tagesspiegel.de, 15.06.2004
  9. Die Zeit (23/2002)
  10. Berliner Zeitung 1999
  11. Berliner Zeitung 1998
  12. Berliner Zeitung 1996