abkupfern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈapˌkʊp͡fɐn]

Silbentrennung

abkupfern

Definition bzw. Bedeutung

Negative Konnotation: ein Plagiat / eine Kopie ohne Erlaubnis erstellen.

Begriffsursprung

Derivation des Substantivs Kupfer mit dem Präfix ab-; ursprünglich „eine Vorlage auf einen Kupferstich übertragen, um sie vervielfältigen (drucken) zu können“

Konjugation

  • Präsens: ich kupfere ab, du kupferst ab, er/sie/es kupfert ab
  • Präteritum: ich kup­fer­te ab
  • Konjunktiv II: ich kup­fer­te ab
  • Imperativ: kupfere ab! (Einzahl), kupfert ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­kup­fert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­kup­fern (Synonyme)

abgucken
abschmieren (derb):
aufgrund von Überlastung abstürzen
den Text eines anderen illegitim übernehmen, kopieren
abschreiben:
den Text eines anderen übernehmen, kopieren und ihn als eigenes Werk ausgeben
den ursprünglichen Wert einer Sache wegen Abnutzung aus der Bilanz entfernen
abspicken (ugs.):
(bei einer Prüfung oder Ähnlichem) von einem anderen oder etwas abschreiben
mogeln:
in nicht schwerwiegender Weise falsch spielen, betrügen
schummeln:
bei einer Schularbeit oder einem Test mit unerlaubten Mitteln nachhelfen, um eine bessere Note zu erzielen (zum Beispiel mithilfe eines Schummelzettels)
im Spiel (ein wenig, ohne schwerwiegende Konsequenzen) unehrlich sein bzw. betrügen
spicken (ugs.):
(bei einer Prüfung oder Ähnlichem) von einem anderen oder etwas abschreiben, abgucken
auf eine bestimmte Weise mit Speck versehen
spinxen (ugs.)
(sich etwas) abschauen:
abschreiben, schummeln
etwas nicht mehr sehen können
imitieren:
etwas nach dem Muster, Vorbild von etwas Anderem tun
nachäffen (ugs.):
jemanden oder etwas in übertriebener Weise nachahmen
nachahmen:
etwas möglichst originalgetreu nachmachen; die Eigenart, das Verhalten von jemandem / etwas imitieren
nachmachen:
herstellen, was es so schon gibt oder einmal gab
wiederholen, was jemand zuvor getan hat
kopieren:
jemanden nachmachen, imitieren
von einer Vorlage mehrere möglichst gleiche Exemplare anfertigen; vervielfältigen
plagiieren:
ein Plagiat begehen

Beispielsätze

  • Du kannst dieses Kapitel für Deine Hausarbeit nicht einfach abkupfern!

  • Seine Doktorarbeit war größtenteils von anderen abgekupfert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hat die chinesische Modemarke bei indigenen Völkern abgekupfert?

  • Die Seite, die rund 2,7 Millionen Follower hat, entlarvt hauptsächlich Modedesigner, die bei Kollegen abkupfern.

  • Auch das Von-Level-zu-Level-Fahren hat das deutsche Entwicklerstudio abgekupfert.

  • Klar ist die Organisation und der Aufbau wie bei solchen einfach abgekupfert.

  • Den Vorwurf, der Klassiker sei abgekupfert, hat die Band juristisch nun aus dem Weg geräumt.

  • Aber selbst wenn die AfD ihren Vorstoß abgekupfert haben sollte, ein gutes Plagiat ist manchmal besser als gar keine eigene Idee.

  • Bitte richtig lesen, nicht einfach abkupfern und..

  • Apple wirft mehreren Konkurrenten vor, bei Design und Technik abgekupfert zu haben.

  • Apple wirft den Herstellern vor, bei seinem Erfolgshandy iPhone abgekupfert zu haben.

  • Dieses erfolgreiche Prinzip ist von der Natur abgekupfert – jetzt muss das künstliche Blatt es nur noch bis zur Marktreife schaffen.

  • Der soll angeblich für den Serienhit Royal Pains bei einer Idee der beiden abgekupfert haben.

  • Der behauptet nämlich, der Rap-Mogul habe die Gestaltung des Flakons von Pattis Objekt «Modulated Solar Airframe» abgekupfert.

  • Bei YouTube und Co. sind Videos aufgetaucht, die beweisen könnten, dass die Tanzschritte bei einem talentierten Walross abgekupfert wurden.

  • Die Unternehmerin Rita Moog aus dem Deggenhausertal weiß von chinesischen Produktpiraten, die bei ihrem Unternehmen abkupfern.

  • Auch die Symbole wurden abgekupfert und man hat sich auf germanische Traditionen gestützt und diese glorifiziert.

  • Dabei wollten die Japaner gar nicht bei den Amerikanern abkupfern, sondern einfach nur eine maximale Raumausnutzung erreichen.

  • Das ist doch die wahre politische Provokation und nicht die kleine Pädagogenfrage, wer da von wem womöglich abgekupfert hat.

  • Mit gutem Grund, denn offenbar sind die Ringe nicht seine Schöpfung, sondern aus der Werbung abgekupfert.

  • Frankfurt/Main - Farian will mit seinem Buch "nachweisen, dass Bohlen unverblümt bei anderen Musikautoren abgekupfert hat".

  • Bei den Seminararbeiten wird ohnehin schon via Internet abgekupfert, was der Rechner hergibt.

  • Der Werdegang von Lance Armstrong kommt uns verblüffend ähnlich daher, als ob der Texaner vom Dänen so manches Rezept abgekupfert hätte.

  • Zum anderen hat man kräftig bei den Snowboardern abgekupfert, deren Sprüngen, deren Mode, deren Sprache, deren Musik.

  • "Das habe ich bei Kurt Schwitters abgekupfert", sagt Hülstrunk später etwas verlegen zu einem Sprechstück.

  • Die Lady, sehr mächtig, ziemlich streng und ein bisschen aus Bond abgekupfert, ist das Interessanteste an diesem Film.

  • Auch sein unternehmerischer Anfang war keine eigene Idee, sondern schlichtweg von einem Kölner Unternehmen abgekupfert.

  • Selbst die Typographie der Wiwo-Aufmachung sei bis ins kleinste von der Vorjahres-Ausgabe des "manager magazins" abgekupfert.

  • Aus Angst, sich zu blamieren, oder aus Angst, ein anderer könnte Ihre Idee abkupfern.

  • Drehbuchautorin Barbara Piazza ist nichts Originelles eingefallen - sie hat eifrig die Konkurrenz studiert und dann richtig abgekupfert.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: hemmungslos/schamlos/vorsätzlich abkupfern
  • mit Substantiv (Texte): eine Doktorarbeit/Hausarbeit abkupfern, eine wissenschaftliche Arbeit abkupfern
  • mit Substantiv: ein Design/Muster abkupfern, einen Entwurf abkupfern

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm ab­kup­fern be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem B und P mög­lich.

Das Alphagramm von ab­kup­fern lautet: ABEFKNPRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Köln
  4. Unna
  5. Pots­dam
  6. Frank­furt
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Kauf­mann
  4. Ulrich
  5. Paula
  6. Fried­rich
  7. Emil
  8. Richard
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Kilo
  4. Uni­form
  5. Papa
  6. Fox­trot
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

abkupfern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­kup­fern kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abkupfern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abkupfern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1545731. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden Online
  2. Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
  3. spiegel.de, 21.07.2022
  4. tagesanzeiger.ch, 14.04.2021
  5. pcgames.de, 18.10.2020
  6. focus.de, 10.07.2018
  7. vorarlbergernachrichten.at, 23.06.2016
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  13. serienjunkies.de, 08.07.2010
  14. ka-news.de, 03.02.2009
  15. focus.de, 14.03.2008
  16. szon.de, 08.09.2007
  17. winfuture.de, 07.12.2007
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  19. welt.de, 07.09.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 09.08.2004
  21. spiegel.de, 09.04.2004
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  23. welt.de, 27.09.2002
  24. Die Zeit (48/2001)
  25. DIE WELT 2001
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  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995