aberkennen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈapʔɛɐ̯ˌkɛnən ]

Silbentrennung

aberkennen

Definition bzw. Bedeutung

Jemandem eine Fähigkeit zu etwas, (durch gerichtliches Urteil) ein Recht auf etwas, eine Auszeichnung, einen Titel oder Ähnliches absprechen.

Begriffsursprung

Ableitung zum Verb erkennen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ab-.

Konjugation

  • Präsens: erkenne ab, du erkennst ab, er/sie/es erkennt ab
  • Präteritum: ich er­kann­te ab
  • Konjunktiv II: ich erkennte ab
  • Imperativ: erkenne ab! (Einzahl), erkennt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­er­kannt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­er­ken­nen (Synonyme)

abjudizieren:
jemandem etwas (gerichtlich) aberkennen, absprechen
abstreiten:
eine Behauptung oder einen Vorwurf nicht anerkennen
delegitimieren (lat.):
jemanden oder etwas rechtlich nicht anerkennen; die Legitimation von etwas oder jemandem aufheben
einstellen:
etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben
jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen
(jemandem etwas) entziehen:
einer Verpflichtung nicht nachkommen; so handeln, dass man die Konsequenzen einer Tat nicht tragen muss
etwas entfernen, die Anzahl oder Menge von etwas verringern
sperren:
den Zugang zu einem Gebiet oder Gebäude oder System verhindern
die Gültigkeit eines Schecks beenden
verweigern:
den Wehrdienst nicht leisten
etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen
vorenthalten:
bewirken, dass ein anderer etwas nicht bekommt
wegnehmen:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen

Gegenteil von ab­er­ken­nen (Antonyme)

zu­er­ken­nen:
davon ausgehen, dass etwas zutrifft
etwas offiziell (durch ein Gericht/Amt) aussprechen/gewähren

Beispielsätze

  • Ihm wurden durch das Urteil alle bürgerlichen Rechte aberkannt.

  • Im Aufbauspiel war ein Foul begangen worden, und das Tor wurde aberkannt.

  • Das Tor wurde nach einem Foulspiel aberkannt.

  • Der sollte man den Doktortitel aberkennen.

  • Diesen Erfolg will ich dir nicht aberkennen.

  • Ihm wurden die Bürgerrechte aberkannt.

  • Vier Mitarbeitern wurde der Korpuspflegerstatus wegen Inaktivität zeitweilig aberkannt.

  • Es ist noch nicht ganz sicher, ob ihm der olympische Titel aberkannt wird nach dieser Tragödie.

  • Keinem Bürger sollten seine Rechte aberkannt werden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Tor wurde zurecht aberkannt, es war ein klares Handspiel.

  • Beiden wurde nun die Ehrenbürgerschaft in Prag beziehungsweise České Budějovice / Budweis aberkannt.

  • Ein erster Schock blieb folgenlos: Diabys Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt.

  • Dem Mordopfer hätte der Asylstatus aberkannt werden können.

  • Bald wurde Hingst der Ehrentitel „Bloggerin des Jahres 2017“ aberkannt, den sie für ihren Blog “Read on my dear, read on” erhalten hatte.

  • Allein in der ersten Halbzeit standen die Schwarz-Gelben fünf Mal im Abseits, zwei Tore wurden deshalb vom Linienrichter aberkannt.

  • Das Tor wird aber aberkannt, weil Lallana direkt vor Ulreich steht und den Bayern-Torwart behindert (71.).

  • Auch weil in der letzten Minute der Verlängerung ein Szalai-Tor für die TSG aberkannt wurde - wohl zu Unrecht.

  • Amsterdam/Hamburg - Im Wettbewerb um das beste Pressefoto des Jahres wird nachträglich ein Preis aberkannt.

  • Borussia Mönchengladbach wurde zudem der Titel aberkannt.

  • Dabei wurde dem VfL ein regulärer Treffer aberkannt.

  • Er war wenig geschickt, Villeneuve konnte weiterfahren und wurde Weltmeister, Schumacher wurden wegen Unsportlichkeit alle Punkte aberkannt.

  • Das Undenkbare wird schon angedacht, mit der Moddy´s-Drohung, man könne dem Staat USA die Topbonität aberkennen.

  • 1933 wird ihm sein Abgeordnetenmandat der Deutschen Staatsparteiim Reichstag aberkannt.

  • Denn selbst, wenn sich bestätigt, dass Semenya ein Zwitter ist, heißt das nicht automatisch, dass ihr die Goldmedaille aberkannt wird.

  • Dem Mlheimer SV 07 sind von der Bezirksspruchkammer 3 vier wichtige Zhler nachtrglich aberkannt worden.

  • Die UNESCO kündigte an, dass der Welterbe-Titel für das Dresdner Elbtal nun ?wahrscheinlich? im Juli 2008 aberkannt wird.

  • In Danzig wird seit Tagen darüber gestritten, ob Grass (78) nach seinem späten Bekenntnis die Ehrenbürgerwürde wieder aberkannt werden soll.

  • Die Geschichte ist bekannt: Seitdem der Berliner "Love Parade" der Status als politische Demonstration aberkannt wurde, war die Luft raus.

  • In Mainz wurde noch 2002 gestritten, ob die Würde, die nur auf Lebzeit verliehen war, dem Toten aberkannt werden muss.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ab­er­ken­nen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 3 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × B, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem B, R und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ab­er­ken­nen lautet: ABEEEKNNNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Köln
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Nürn­berg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Emil
  4. Richard
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Nord­pol
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Kilo
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Novem­ber
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

aberkennen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­er­ken­nen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­bil­li­gen:
der Rechtmäßigkeit nach gerichtlich aberkennen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aberkennen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aberkennen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12193646, 12190008, 10738431, 10725758, 8899416, 2775866, 2179116 & 1541767. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  6. spiegel.de, 04.03.2018
  7. bild.de, 01.08.2017
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  10. handelsblatt.com, 15.07.2014
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