Volksglauben

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɔlksɡlaʊ̯bn̩ ]

Silbentrennung

Volksglauben

Definition bzw. Bedeutung

Überlieferte und im Volk verbreitete Annahme, die jedoch nicht belegt oder bewiesen ist.

Alternative Schreibweise

  • Volksglaube (Nbf.)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Volksglauben
Genitivdes Volksglaubens
Dativdem Volksglauben
Akkusativden Volksglauben

Beispielsätze

  • Dem Volksglauben nach hält Knoblauch Vampire fern.

  • Entgegen dem Volksglauben wachsen Haare und Fingernägel nach dem Tod nicht weiter.

  • Die Kabauter sind unter der Erde hausende Winzlinge des niederländischen Volksglaubens.

  • Nach einem flämischen Volksglauben dringen Ohrwürmer in das menschliche Ohr ein und durchbohren dort das Trommelfell.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dem Volksglauben nach ist der Noeck ein Wassergeist, der die Furten an Flüssen überwacht und in Seen lebt.

  • Wer dagegen verstößt, dem wächst sie dem Volksglauben nach im Gesicht fest.

  • Nach asiatischem Volksglauben wird der bis zu fünf Kilo schweren Frucht ein siebter Sinn zugeschrieben.

  • Der Volksglauben, dass man auf einer harten Matratze liegen soll, ist medizinisch längst überholt.

  • Wenn Islands Elfen, dem Volksglauben nach die Hüter der Natur, sich querstellen, geht auf der Atlantikinsel nichts.

  • Doch was ist dran an diesem Volksglauben?

  • Dem Volksglauben nach waren sie blutdürstig und konnten eine kommende Hinrichtung spüren.

  • Zwei Beweise, die den Volksglauben bestätigen?

  • Dieser Strauch, ein Frühlingssymbol, spielte im Volksglauben eine große Rolle und galt als Sinnbild des Lebens und der Unsterblichkeit.

  • Dieser aber gilt nach Angaben des kircheneigenen Informationsmaterials im Volksglauben als "der Heilige für hoffnungslose Fälle".

  • Sie galt als "verworfen" und gehörte altem Volksglauben zufolge dem Teufel, zumindest jedoch den armen Seelen.

  • Nach spanischem Volksglauben gilt Regen bei einer Hochzeit als schlechtes Vorzeichen für die Ehe.

  • Nach badischem Volksglauben konnten junge Männer, die eine Aronwurzel fanden, mit baldiger Vermählung rechnen.

  • Im Volksglauben hat der Tag besondere Bedeutung: Das Wetter sei bestimmend für die kommenden sieben Wochen, heißt es.

  • Eine, um den Volksglauben zu bearbeiten, die andere solle für das "abgeschottete System mit seinen Spielern" reserviert sein.

  • Im Spreewald gibt es Nachtigallen, nach chinesischem Volksglauben lindert ihr Gesang alle Schmerzen.

  • Eineinhalb Jahre unablässiger öffentlicher Aufregung haben den Volksglauben an den Messias nicht gebrochen.

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Volks­glau­ben be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × K, 1 × N, 1 × O, 1 × S, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × B, 1 × G, 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem S und U mög­lich.

Das Alphagramm von Volks­glau­ben lautet: ABEGKLLNOSUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Köln
  5. Salz­wedel
  6. Gos­lar
  7. Leip­zig
  8. Aachen
  9. Unna
  10. Ber­lin
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Kauf­mann
  5. Samuel
  6. Gus­tav
  7. Lud­wig
  8. Anton
  9. Ulrich
  10. Berta
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Oscar
  3. Lima
  4. Kilo
  5. Sierra
  6. Golf
  7. Lima
  8. Alfa
  9. Uni­form
  10. Bravo
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 26 Punkte für das Wort.

Volksglauben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Volks­glau­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Dschinn:
(im muslimisch-orientalischen Kontext) nach (vor-)islamischer Vorstellung ein übersinnliches, ins menschliche Leben schädlich oder helfend eingreifendes Geisterwesen, das in aller Regel für den Menschen unsichtbar ist, jedoch mitunter diesem in menschlicher oder tierischer Gestalt sichtbar werden kann (dem Koran zufolge ist es ein aus rauchlosem Feuer erschaffenes Mittelwesen zwischen den Menschen und den Engeln und gehört mit diesen beiden zu den vernünftigen Wesen; dem islamischen Volksglauben nach kann es auch Besitz vom Menschen ergreifen)
In­ku­bus:
mittelalterlicher Volksglaube: ein Teufel, der mit einer Hexe sexuell verkehrt
römischer Volksglauben: ein nächtlicher Dämon
Irr­licht:
kleine vom Boden aufsteigende Flämmchen, vorzugsweise auf sumpfigen und moorigem Gelände; in der Vergangenheit verband der Volksglauben mit dieser Naturerscheinungen allerlei Aberglauben
Mit­tags­dä­mon:
eines der im Volksglauben der Antike und des Mittelalters bevorzugt in der Mittagsstunde erscheinenden Geister und Wesen, das von einem Menschen Besitz ergreift und ihn negativ beeinflusst
Nat:
im Volksglauben in Myanmar verehrte Geisterwesen
Vam­pi­rin:
aus dem slawischen Volksglauben stammende, nachtaktive weibliche Sagengestalt, die sich von Blut ernährt; verallgemeinernd: weibliche blutsaugende Sagengestalt

Buchtitel

  • Medizinischer Volksglauben u. Volksaberglauben aus Schwaben Michael R. Buck | ISBN: 978-3-74342-048-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Volksglauben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8410772, 6885620 & 6808268. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tagesspiegel.de, 24.10.2022
  2. sueddeutsche.de, 20.02.2020
  3. bo.de, 02.06.2017
  4. focus.de, 17.06.2016
  5. nzz.ch, 30.07.2016
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  7. ostsee-zeitung.de, 24.09.2008
  8. ftd.de, 13.07.2007
  9. morgenweb.de, 28.12.2007
  10. morgenweb.de, 14.02.2007
  11. thueringer-allgemeine.de, 17.06.2005
  12. svz.de, 24.05.2004
  13. archiv.tagesspiegel.de, 23.05.2004
  14. abendblatt.de, 25.06.2004
  15. sz, 23.02.2002
  16. Die Welt 2001
  17. Die Zeit (41/2000)