Volksgerichtshof

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɔlksɡəˌʁɪçt͡shoːf ]

Silbentrennung

Einzahl:Volksgerichtshof
Mehrzahl:Volksgerichtsfe

Definition bzw. Bedeutung

Historisch: Sondergericht zur Zeit des Nationalsozialismus zur Bekämpfung von Gegnern und Kritikern, gefürchtet wegen seiner drastischen Urteile und der stark eingeschränkten Rechte der Beklagten.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Volk, Fugenelement -s und Gerichtshof.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Volksgerichtshofdie Volksgerichtshöfe
Genitivdes Volksgerichtshofs/​Volksgerichtshofesder Volksgerichtshöfe
Dativdem Volksgerichtshofden Volksgerichtshöfen
Akkusativden Volksgerichtshofdie Volksgerichtshöfe

Beispielsätze (Medien)

  • Der Volksgerichtshof, als Tribunal in der „vordersten Linie“, sollte beim „Halten der inneren Front“ besonders effizient vorgehen.

  • Der Oberste Volksgerichtshof Chinas hat mit einer neuen Bewertung für Aufsehen in der Krypto-Community gesorgt.

  • Zu seinem Prozess vor dem Volksgerichtshof, der wohl mit dem Todesurteil geendet hätte, kam es wegen des Kriegsendes nicht mehr.

  • Darüber darf man jetzt im demokratischen Volksgerichtshof Fernsehen abstimmen.

  • Am 11. August 1942 fand vor dem Volksgerichtshof in Berlin die Verhandlung gegen die vier Jugendlichen statt.

  • Der Oberste Volksgerichtshof bestätigte das Todesurteil.

  • Eines der Opfer: Roland Freisler, der berüchtigte Präsident des Volksgerichtshofs.

  • Dort waren weitere Widerstandskämpfer nach ihrer Verurteilung durch den nationalsozialistischen Volksgerichtshof hingerichtet worden.

  • Am 19. April wird er im zweiten Prozess gegen Mitglieder der Weißen Rose vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.

  • Wenige Jahre später folgten die Volksgerichtshöfe.

  • Er wurde am Abend des 15. August 1944 aufgrund eines Urteils des nationalsozialistischen "Volksgerichtshofes" erhängt.

  • Im Falle des Reichsgerichtsrates von Dohnanyi und Dietrich Bonhoeffers wäre der Volksgerichtshof zuständig gewesen.

  • Daß keine der Hyänen des Freislerschen Volksgerichtshofes verurteilt wurde, mag als alter Hut gelten.

  • Zwar hat Schultze-Rhonhof das demokratisch legitimierte Verfassungsgericht nie mit dem Volksgerichtshof der braunen Diktatur verglichen.

  • "Niederschriften und Tonbandaufzeichnungen haben in fataler Weise an den Stil des Volksgerichtshofes erinnert", so Richter Bräutigam.

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Volks­ge­richts­hof be­steht aus 16 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × H, 2 × O, 2 × S, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 2 × O, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × H, 2 × S, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S, E und zwei­ten S mög­lich. Im Plu­ral Volks­ge­richts­hö­fe zu­dem nach dem Ö.

Das Alphagramm von Volks­ge­richts­hof lautet: CEFGHHIKLOORSSTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Köln
  5. Salz­wedel
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Ingel­heim
  10. Chem­nitz
  11. Ham­burg
  12. Tü­bin­gen
  13. Salz­wedel
  14. Ham­burg
  15. Offen­bach
  16. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Kauf­mann
  5. Samuel
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Richard
  9. Ida
  10. Cäsar
  11. Hein­reich
  12. Theo­dor
  13. Samuel
  14. Hein­reich
  15. Otto
  16. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Oscar
  3. Lima
  4. Kilo
  5. Sierra
  6. Golf
  7. Echo
  8. Romeo
  9. India
  10. Char­lie
  11. Hotel
  12. Tango
  13. Sierra
  14. Hotel
  15. Oscar
  16. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄ ▄
  13. ▄ ▄ ▄ ▄
  14. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  15. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 36 Punkte für das Wort Volks­ge­richts­hof (Sin­gu­lar) bzw. 43 Punkte für Volks­ge­richts­hö­fe (Plural).

Volksgerichtshof

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Volks­ge­richts­hof kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Volksgerichtshof. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fr.de, 14.02.2023
  2. finanznachrichten.de, 27.02.2022
  3. braunschweiger-zeitung.de, 25.04.2020
  4. manager-magazin.de, 13.10.2016
  5. neues-deutschland.de, 02.02.2010
  6. archiv.c6-magazin.de, 31.12.2010
  7. archiv.tagesspiegel.de, 04.02.2005
  8. tagesschau.de, 21.07.2004
  9. heute.t-online.de, 19.02.2003
  10. bz, 03.02.2001
  11. Die Zeit (21/1999)
  12. Stuttgarter Zeitung 1996
  13. Die Zeit 1995
  14. Berliner Zeitung 1995