Tummelplatz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtʊml̩ˌplat͡s]

Silbentrennung

Tummelplatz (Mehrzahl:Tummelplätze)

Definition bzw. Bedeutung

Ort, an dem sich Leute ähnlicher Interessen gern und oft aufhalten.

Begriffsursprung

  • Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Stamm des Verbs tummeln und Platz

  • Seit Ende des 16. Jahrhunderts belegt, zuerst in der Bedeutung „Reitbahn, Turnierplatz“, ab 17. Jahrhundert in der heutigen Bedeutung

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Tummelplatzdie Tummelplätze
Genitivdes Tummelplatzesder Tummelplätze
Dativdem Tummelplatz/​Tummelplatzeden Tummelplätzen
Akkusativden Tummelplatzdie Tummelplätze

Anderes Wort für Tum­mel­platz (Synonyme)

Meetingpoint
Sammelplatz:
Ort zur Lagerung von Sachen oder Material
Ort, an dem sich Menschen zusammenfinden
Sammelpunkt
Sammelstelle:
Ort, an dem etwas gesammelt wird oder an dem sich Personen sammeln
Treff:
Kartenspiel: Farbe im französischen Blatt
Treffpunkt:
ein zuvor vereinbarter Punkt oder Ort, an dem man sich treffen möchte
Aktionsfeld
Aktionsradius:
Bereich, auf den eine Person Einfluss ausüben kann
Strecke, die ein Schiff, Flugzeug oder Fahrzeug mit seinem Treibstoffvorrat zurücklegen kann
Betätigungsfeld
(ein) Übungsfeld (für)
(eine) Spielwiese (für) (fig.):
abwertend, übertragen: Thema, Feld häufig ergebnisloser politischer, ideologischer, rhetorischer Auseinandersetzungen
freie Grasfläche, auf der gespielt werden kann/darf

Beispielsätze

  • Das zeige einmal mehr: Gesundheit dürfe keine Ware und die Gesundheitsversorgung kein Tummelplatz für den Markt sein, so Wollenberg.

  • Als nächstes könnte nun ein Acker zum Tummelplatz für die Kleinen umgewandelt werden: Im Belzborn soll eine Natur-Kitagruppe entstehen.

  • Die Bühne ist der Tummelplatz erschaffener Charaktere, Kunstfiguren, fleischgewordener Zeichen und Bedeutungen.

  • Berlin ist und bleibt kein Tummelplatz für Extremisten.

  • Dieses Mal wird noch dem sogenannten Qualitätsfernsehen gehuldigt, irgendwo auf den Aussenbahnen dieses Tummelplatzes für den Film.

  • Allerdings ist es eben auch ein echter Tummelplatz für finstere Gesellen.

  • Nordneukölln (Reuterkiez) ist nur noch ein Tummelplatz von jungen, "kreativen" Hipstern (mit reichen Eltern!

  • Schade, dass die Donauinsel zum Tummelplatz jedweden Gelichters geworden ist.

  • Langsam wird der WSV zum Tummelplatz ehemaliger Spieler von Fortuna Düsseldorf.

  • Der TSV war lange genug Tummelplatz für Leute, die meinten, trotz mittelmäßiger Leistung gutes Geld kassieren zu können.

  • Das Seniorentennis hierzulande ist längst zum Tummelplatz alter Bekannter geworden.

  • Der Surfer findet einen Tummelplatz der Eitelkeiten, aber auch ein Forum für interessante Einblicke und gute Taten.

  • Was für ein Tummelplatz wieder für die Übergrünen dank Frankreich!

  • Das Bonner Opernhaus gab einen probaten Tummelplatz für allerlei mythische Gestalten.

  • Vor allem aber ist die US-Politik auch ein Tummelplatz für Wohlhabende bis hin zu Milliardären.

  • An den Faschingstagen, 25. bis 28. Februar, verwandelt sich der Große Arber (Lkr. Regen) zum Tummelplatz für Skifahrer, Carver und Boarder.

  • Und Neuseeland hat sich von einem Tramperziel zu einem Tummelplatz für Reiche und Filmstars gewandelt.

  • Ob Zufall oder Absicht - Fakt ist: Das aktuelle Showjahr wird zum Tummelplatz bekannter Lokalmatadoren.

  • Schlecht, dass der Irak zum neuen Tummelplatz internationaler Terroristen wird.

  • Trotzdem hat auch Ulrich Sinn dem olympischen Geist einen kleinen Tummelplatz reserviert.

  • Bis 1981 war diese Region ungeschützt und ein Tummelplatz für Wilderer.

  • Der nächste Sommer kommt bestimmt - und mit ihm eine große Schar von Inline-Skatern, die mit Macht Tummelplätze suchen.

  • Der HSV darf kein Tummelplatz mehr für Lehrlinge sein.

  • Das Fußballfeld und die Ehrenlogen zählen zu den Tummelplätzen von Politikern.

  • Der Rumpfstaat wurde ein Tummelplatz der europäischen imperialistischen Politik.

  • Der erneuerte Spiel- und Tummelplatz Osdorfer Straße/Lichterfelder Ring ist jetzt der Öffentlichkeit übergeben worden.

  • Das Internet war zuvor als Tummelplatz politischer Extremisten und abartiger Sexualpraktiker hingestellt worden.

  • Der Friedhof In den Kisseln ist zum Tummelplatz für Langfinger geworden.

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf Tum­mel­platz?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Tum­mel­platz be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 2 × M, 2 × T, 1 × A, 1 × E, 1 × P, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × M, 2 × T, 1 × P, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M und ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Tum­mel­plät­ze zu­dem nach dem ers­ten T.

Das Alphagramm von Tum­mel­platz lautet: AELLMMPTTUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Pots­dam
  8. Leip­zig
  9. Aachen
  10. Tü­bin­gen
  11. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Martha
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Paula
  8. Lud­wig
  9. Anton
  10. Theo­dor
  11. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Mike
  5. Echo
  6. Lima
  7. Papa
  8. Lima
  9. Alfa
  10. Tango
  11. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort Tum­mel­platz (Sin­gu­lar) bzw. 28 Punkte für Tum­mel­plät­ze (Plural).

Tummelplatz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tum­mel­platz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tummelplatz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Tummelplatz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. tagesspiegel.de, 25.11.2022
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  29. Berliner Zeitung 1995