Tollheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtɔlhaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Tollheit
Mehrzahl:Tollheiten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch tol(e)heit „törichtes Wesen“, althochdeutsch tolaheit „Torheit“, belegt seit dem 9. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Tollheitdie Tollheiten
Genitivdie Tollheitder Tollheiten
Dativder Tollheitden Tollheiten
Akkusativdie Tollheitdie Tollheiten

Anderes Wort für Toll­heit (Synonyme)

(eine) Verdrehtheit
Eskapade:
mutwilliger Streich
Seitensprung, abenteuerliche Handlung, eigenwilliges Tun
Fadaise (geh., franz.)
Insania (geh.)
(ein) Irrsinn:
Psychiatrie, veraltet: ein kranker Geisteszustand, Geistesgestörtheit
unkluge, sinnlose Handlung, völlige Unvernunft
Kapriole:
ein übermütiger Streich oder verrückter Einfall
eine besondere Sprung-Übung der Hohen Schule in der klassischen Reitkunst
Mätzchen (ugs.):
alberner Unfug, kontraproduktives Verhalten
närrischer Einfall
(eine) Narretei (geh., veraltet):
närrisches Verhalten und Ergebnis eines solchen Verhaltens
(eine) Narrheit:
kein Plural: Zustand des Unwissens; mangelnde Intelligenz
unüberlegte, dumme, närrische Tat
Schelmenstreich:
Handlung von einer Art, dass jemand auf listige Weise übertölpelt/hereingelegt wird
Streich:
das Hereinlegen einer Person zum Zwecke der Belustigung
Schlag, Treffer
Tollerei
(eine) Torheit:
etwas Törichtes, Unvernünftiges, das jemand getan hat
mangelnde Klugheit, Intelligenz
Verrücktheit:
unerwartetes, auf gewisse Ablehnung stoßendes Tun
Zustand geistiger Verwirrung
(ein) Wahnsinn:
Ausdruck der Begeisterung, des positiven und negativen Erstaunens, der Verwunderung, der Überraschung, der Plötzlichkeit für einen extremen, außergewöhnlichen, überraschenden Umstand oder Zustand
bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster; historisch und umgangssprachlich auch Geisteskrankheit, bei der man nicht mehr für zurechnungsfähig gehalten wurde
(ein) Wahnwitz:
etwas völlig Unsinniges, Abwegiges oder Unvernünftiges mit oft gefährlichen Risiken

Beispielsätze

  • Diese Tollheit beim Karneval können manche überhaupt nicht verstehen.

  • Die Tollheit oder Tobsucht geht in der Regel nicht mit Fieber einher.

  • "Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode" (Zitat aus "Hamlet - Prinz von Dänemark" von William Shakespeare)

  • Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode.

  • Aus manchen schwierigen Lebenslagen kann man sich nur mit ein wenig Tollheit retten.

  • Ist dies schon Tollheit, so hat es doch Methode.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber wahrscheinlich passt hier doch ein Shakespeare-Zitat (William, nicht Craig): «Ist dies schon Tollheit, so hat es doch Methode.»

  • Volkserziehung zu Freiheit, Tollheit, Munterkeit - darin liegt der Sinn im Nonsens.

  • Oder ist es vielleicht doch schon die Tollheit?

  • Von Ruhm zu träumen ist eine menschliche Tollheit, die Mitleid und Nachsicht verdient.

  • Mein Kompass durch die Trends und Tollheiten unserer Branche.

  • Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode.

  • Ist dies auch Tollheit, so hat es doch Methode', fügt er hinzu.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bulgarisch:
    • лудост (weiblich)
    • лудория (weiblich)

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Toll­heit be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 2 × T, 1 × E, 1 × H, 1 × I & 1 × O

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × T, 1 × H

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten L mög­lich. Im Plu­ral Toll­hei­ten zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Toll­heit lautet: EHILLOTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Leip­zig
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Lud­wig
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Ida
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Oscar
  3. Lima
  4. Lima
  5. Hotel
  6. Echo
  7. India
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Toll­heit (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für Toll­hei­ten (Plural).

Tollheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Toll­heit kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tollheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Tollheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10493506, 2554555 & 1436900. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. bazonline.ch, 16.03.2017
  3. Die Zeit (51/2003)
  4. sueddeutsche.de, 13.06.2002
  5. sueddeutsche.de, 24.07.2002
  6. Die Zeit (18/2002)
  7. BILD 2000
  8. Süddeutsche Zeitung 1995