Taugenichts

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtaʊ̯ɡənɪçt͡s ]

Silbentrennung

Einzahl:Taugenichts
Mehrzahl:Taugenichtse

Definition bzw. Bedeutung

Abwertend: Person, die zu nichts nützlich oder brauchbar ist.

Begriffsursprung

Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt. Als Vorläufer sind frühneuhochdeutsch „Tügenicht, Tugenicht“ und im 17. Jahrhundert „Taugenicht“ überliefert. Strukturell: Zusammenrückung aus dem Stamm des Verbs taugen, dem Fugenelement -e und dem Pronomen nichts (etwa aus: „Ich tauge nichts.“).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Taugenichtsdie Taugenichtse
Genitivdes Taugenichtsesder Taugenichtse
Dativdem Taugenichtsden Taugenichtsen
Akkusativden Taugenichtsdie Taugenichtse

Anderes Wort für Tau­ge­nichts (Synonyme)

Hallodri (ugs., bayr., österr.):
unzuverlässiger, unbeschwerter, leichtsinniger Mann
Nichtsnutz:
pejorativ, abwertend: Person, die zu nichts nützlich und brauchbar ist
Strolch:
kleiner, raffinierter Junge
kleinkriminelle Person
Tagedieb (geh., altertümelnd):
jemand, der nichts tut und dem Müßiggang frönt
Tunichtgut (veraltet):
jemand, der allerlei ungehörige und nichtsnutzige Dinge treibt

Beispielsätze

  • Er war schon immer ein Taugenichts.

  • Dein Sohn ist ein richtiger Taugenichts; er hat nur Unfug im Sinn.

  • Sie beklagte sich oft darüber, dass er ein Taugenichts sei, der es irgendwie schaffe, auf die Gänse aufzupassen.

  • Du bist ein Nichtsnutz, ein Faulpelz, ein Taugenichts!

  • Er ist nur ein Taugenichts.

  • Ich will keinen Taugenichts heiraten.

  • Einen Taugenichts würde ich nicht heiraten wollen.

  • Tom war ein Taugenichts und Tagedieb, der durch bloßen Zufall zum reichsten Mann des Landes wurde und die Tochter des Königs zur Frau bekam.

  • Du bist ein Taugenichts.

  • Es sind viele Taugenichtse am Landesteg.

  • Ich werde keinem von euch beiden Taugenichtsen auch nur einen Heller meines Vermögens vererben.

  • Alle betrachteten ihn als einen Taugenichts.

  • Er ist und bleibt ein Taugenichts.

  • Tom ist ein Taugenichts.

  • Er ist ein Taugenichts.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alessandro (Andrea Carpenzano) ist ein Taugenichts.

  • Auf jeden Fall ist er ein alimentierter Lattenmann und ein Taugenichts, den wir hier nicht brauchen können.

  • Er ist ein Taugenichts, sollte die Firma in seine Hände geraten, wäre das Schlimmste zu fürchten.

  • Nicht nur bei den Romantikern spielt der Gegensatz von Taugenichts und Philister eine große Rolle.

  • Larry Daley ist ein rechter Taugenichts ohne Aussicht auf einen guten Job.

  • Notebooks unter 800 Euro: Billige Notebooks: High-Tech im Taschenformat oder Taugenichts?

  • Taugenichtse, die wissen, was sie sich und der Welt schuldig sind: "Heilsames Tun".

  • Er nennt sie "pseudo-intellektuelle Taugenichtse, Wichtigtuer und Faulenzer, die Häuser besetzen und Sozialhilfe beziehen".

  • Hennig erzählt die Geschichte eines Taugenichts ohne den geringsten Respekt vor Volkseigentum.

  • Die Haltung des "Was kostet die Welt" bei gleichzeitiger Selbstironie macht den Taugenichts aus Chur sympathisch.

  • Ein richtiger Dichterfürst, aber geschlagen mit zwei unglücklichen Söhnen, einem Taugenichts und einem Trottel.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Tau­ge­nichts be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U und E mög­lich. Im Plu­ral Tau­ge­nicht­se zu­dem nach dem ers­ten T.

Das Alphagramm von Tau­ge­nichts lautet: ACEGHINSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Ingel­heim
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Tü­bin­gen
  11. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Ida
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Theo­dor
  11. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. India
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Tango
  11. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Tau­ge­nichts (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für Tau­ge­nicht­se (Plural).

Taugenichts

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tau­ge­nichts kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Lü­der­jahn:
Taugenichts

Buchtitel

  • Aus dem Leben eines Taugenichts. EinFach Deutsch Textausgaben Joseph von Eichendorff | ISBN: 978-3-14022-366-9
  • Aus dem Leben eines Taugenichts. EinFach Deutsch … verstehen Joseph von Eichendorff, Norbert Berger | ISBN: 978-3-14022-521-2
  • Die Taugenichtse Samuel Selvon | ISBN: 978-3-42328-117-1

Film- & Serientitel

  • Aus dem Leben eines Taugenichts (Film, 1973)
  • Der Taugenichts (Kurzfilm, 1996)
  • Jonny Banco – Geliebter Taugenichts (Film, 1967)
  • Taugenichts, der tapfere Ritter (Film, 1982)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Taugenichts. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Taugenichts. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12218009, 10267241, 10062284, 10055497, 10055496, 9280464, 5390401, 4687513, 3802763, 3463512, 3370647, 3178715 & 1500341. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. kino-zeit.de, 19.11.2019
  3. focus.de, 23.05.2018
  4. spiegel.de, 10.10.2017
  5. welt.de, 27.11.2007
  6. frankenpost.de, 21.12.2006
  7. ngz-online.de, 08.08.2006
  8. DIE WELT 2001
  9. Die Zeit (7/2000)
  10. Tagesspiegel 1999
  11. Tagesspiegel 1998
  12. Süddeutsche Zeitung 1995