Tüll

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [tʏl]

Silbentrennung

Tüll (Mehrzahl:Tülle)

Definition bzw. Bedeutung

Ein sehr dünner, leichter Stoff.

Begriffsursprung

Entlehnt aus französisch tulle mit gleicher Bedeutung; benannt nach der französischen Stadt Tulle im Département Corrèze, dem Ursprungsort des Stoffes

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Tülldie Tülle
Genitivdes Tüllsder Tülle
Dativdem Tüllden Tüllen
Akkusativden Tülldie Tülle

Beispielsätze

  • Auch hier sind die Stoffe zart, oft aus Tüll oder Spitze und teilweise durchscheinend.

  • Und in dieser Anfangszeit war es auch, dass sich die Berlinerin an die Produktionsfirma von „Zwischen Tüll und Tränen“ wandte.

  • Allerliebst spreizen sie die Finger beim Kaffeetrinken; Tüll und Spitzen wirken wie eine Scherenschnitt-Illustration aus der Kleist-Zeit.

  • Die Ladies funkeln in einem Traum aus königsblauem Glitzerstoff und Tüll, die Herren sind etwas bunter unterwegs.

  • Zwischen Tüll & Tränen-Star: Uwe Herrmann: Wann startet seine eigene TV-Sendung?

  • Wir erfahren: "Viel Tüll, Bling-Bling und jede Menge Glitzer muss es sein".

  • Heidi Klum hat ja doch Stil Umwerfend wie immer: Hollywood-Sternchen Emma Stone in dunkelgrünem Tüll von Valentino.

  • Spitze, Tüll und weiche Materialien unterstreichen die Leichtigkeit und das sommerliche Lebensgefühl.

  • Da war sich die Jury einig: Mit ihrem Traumkleid aus Tüll gehört Anett Franke ins Finale.

  • Die passenden Bänder sind pastellfarben, aus Spitze, Tüll oder Satin und schmal.

  • Deutlich erkennbar seien zweischalige Gussformen für eine scharfkantige Lanzenspitze, Blätter und Tüllen.

  • Clou dabei: Auf dem Tüll waren kleine Liebesbriefe befestigt.

  • Jenkins trägt ein Engelskostüm aus Rauschgold und Tüll, an ihrem Rücken sind überdimensionale Pappmaché-Flügel befestigt.

  • Für ihre feenhaften Entwürfe legte sie weißen, silbernen und dunkel-goldenen Tüll über cremefarbene Stoffe.

  • Wände, Boden und Decke sind gut gepolstert, der Tüll quillt dem Raum sozusagen zu den Ohren raus.

  • Aufgepeppt mit rotem Tüll und viel Olé avancierte das einstige Skandalstück zu einer der meist aufgeführten Opern der Welt.

  • Betrüblicherweise wurde Isolde allerdings in Unmengen Tülls samt Riesenschleppe verpackt.

  • Auf dem Weg nach Münster hatten sich die niederländischen Ortschaften mit viel rosa Tüll herausgeputzt.

  • Tüll darf in diese Reihe nicht fehlen, selten jedoch so exzessiv ausgelebt wie bei der französischen Marke Stella Cadente.

  • Um den Hals und auf die Schulter legt sich die Frau Pelz, aber auch Tüll und Seide.

  • Die postulieren jetzt den "Moulin-Rouge-Stil", beschwören die Renaissance von Spitze und Tüll, von sexy und frech.

  • Darüber liegen mehrere Lagen Tüll in verschiedenen Farben.

  • Traumhafte Kreationen, in knalligen und sanften Farben, glänzende Seiden, gelackter Spitze, Seidensamt und Tüll.

  • Ein bißchen Stickerei, Spitze oder Tüll werden die schlichten und sich eng an den Körper schmiegenden Roben schmücken.

  • Ob spitz oder breit, mit Federn oder Tüll ein völlig anderes Lebensgefühl.

  • Tüll deshalb, weil er leicht zu verarbeiten ist.

  • Ganz aus Metall hinter einer Graffiti- verzierten Betonmauer und Tüll ist sie in Schummerbeleuchtung schemenhaft zu erkennen.

  • Aus Tüll, aus Samt, aus Stroh - aus allem fertigte Adele List kuriose Kopfbedeckungen.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Erbstüll
  • Gittertüll
  • Spitzentüll

Übersetzungen

Was reimt sich auf Tüll?

Wortaufbau

Das Substantiv Tüll be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Das Alphagramm von Tüll lautet: LLTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Umlaut-Unna
  3. Leip­zig
  4. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Über­mut
  3. Lud­wig
  4. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Lima
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Tüll (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Tül­le (Plural).

Tüll

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Tüll kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Öse:
aus Metall, Kunststoff oder Gummi bestehender Ring, der zur Randverstärkung in ein Loch eingesetzt wird; Tülle, Augenring
Sau­ci­e­re:
Gefäß mit Henkel und Tülle, in dem Soßen serviert werden
Schlauch­schel­le:
flexibler und in seiner Weite verstellbarer Ring, um ein Schlauchende über einem Rohrende oder einer Tülle festzuziehen
Tüll­schlei­er:
Schleier aus Tüll
Tüll­gar­di­ne:
Gardine aus Tüll
Tüll­blu­se:
Bluse aus Tüll
Tüll­be­satz:
Besatz aus Tüll
Tüll­rü­sche:
Rüsche aus Tüll
Tüll­de­cke:
Decke aus Tüll
Tu­tu:
von Balletttänzerinnen getragener kurzer Rock, meist aus Tüll

Buchtitel

  • Zwischen Tüll & Kartoffeln wächst manchmal Liebe Svenja Lassen | ISBN: 978-3-75466-614-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tüll. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wissen.de
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