Stulle

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtʊlə ]

Silbentrennung

Einzahl:Stulle
Mehrzahl:Stullen

Definition bzw. Bedeutung

belegtes Brot

Begriffsursprung

Belegt seit dem 18. Jahrhundert, vermutlich von niederländisch stul „Brocken, Stück“ im Sinne von „Stück Brot“ entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Stulledie Stullen
Genitivdie Stulleder Stullen
Dativder Stulleden Stullen
Akkusativdie Stulledie Stullen

Anderes Wort für Stul­le (Synonyme)

belegtes Brot
Bemme (ugs., sächsisch):
breite Autoreifen
Butterbrot:
eine Scheibe Brot, die (unter anderem) mit einer Schicht Butter (oder auch Margarine) bestrichen ist
Butterschmier (auch 'Butterschmeer') (ugs., saarländisch)
Dong(e) (ugs., siegerländisch)
Fieze (ugs., erzgebirgisch)
Knifte (auch 'Kniffte') (ugs., ruhrdt.):
umgangssprachlich, salopp: Handfeuerwaffe
westmitteldeutsch: belegte Brotscheibe; Butterbrot
Sandwich:
aus einer Schicht Schaumgummi oder Ähnlichem sowie einer Schicht Noppengummi bestehender Belag des Tischtennisschlägers
ein doppeltes Plakat, das auf Brust und Rücken getragen wird und mit dem man für politische Ziele, für Produkte oder Ähnliches wirbt
Scheibe Brot
Schnitte (ugs.):
attraktive, junge Frau, Mädchen
eine Scheibe Brot (mit Belag)
Vesperbrot:
Mahlzeit/Zwischenmahlzeit am späten Nachmittag/frühen Abend

Beispielsätze

  • Wer das Essen in der Kantine nicht mag, kann sich ja zuhause eine Stulle schmieren.

  • Ich bin noch nicht mit meiner Stulle fertig.

  • Ich habe meine Stulle halb auf.

  • Sie sah ihn eine Stulle essen.

  • Tom isst eine Stulle von Maria.

  • Toms Mama schmiert ihm jeden Morgen eine Stulle.

  • Er ist dumm wie Stulle.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Gestern war die Nachfrage nach den „Stullen wie bei Oma“ so groß, dass sie Nachschub aus der Zentrale anfordern musste.

  • Das heißt jede Menge Pakete packen, Stullen schmieren und ab auf die Autobahn.

  • Die Helfer reichen nicht nur Stullen nach, sie stempeln auch einen Kontrollzettel, der Ihnen beim Start ausgehändigt wird.

  • Sie kommen mit Campingstühlen, Schirmen, Stullen.

  • Dass ich als Kind auch kein schlechtes Gewissen hatte, wenn sie mir die Stullen geschmiert hat oder mit zum Arzt kam.

  • Dem Mann am Gehsteig fällt fast die Stulle aus dem Hand.

  • Die anderen Kinder beißen schon in ihre Stullen, da kämpft Elsa noch mit dem Leim.

  • Der verschmähte die angebotenen Leckerbissen und packte Stullen und Bananen aus.

  • Lange genug hat das Butterbrot ein Schattendasein als einfache Stulle auf der Speisekarte gefristet.

  • Die Caféteria ist schon früh bevölkert, dort gibt es Stullen aus dunklem, krustigem Brot, wahlweise Kartoffelsuppe.

  • Den bedrohlich wackelnden Platz der Stulle in der Nahrungsmittelkette nehmen schleichend Fastfood und Süßigkeiten ein.

  • "Lahm wie ne Stulle", sagt er zu sich selbst.

  • Wir wohnen am Alsterlauf in einem Haus mit großem Garten und den beiden Stubentigern Didi und Stulle.

  • Wir hören nur Stulle, und sofort fallen uns traurige Ereignisse unserer Kindheit ein.

  • Catharina isst die übrig gebliebenen Stullen vom Vater, obwohl sie die "altmodisch" findet.

  • Auf also in die "Westernhütte", wo Stullen und Kaffee serviert werden.

  • Da soll am Ostbahnhof die größte Stulle der Welt geschmiert werden, 18 knusprige Quadratmeter Brot, fürs Guinness-Buch.

  • Dann schmiert sie aus zwei ganzen Toastbroten Stullen auf Vorrat, die sie ihren Kindern am nächsten Tag mit in die Schule gibt.

  • Ich kann ja nicht mit einer Stulle auf Schicht fahren.

  • Die Stulle schmeckte, Ziege schien zufrieden, und das war wichtig nach dem 2:1 in Finnland.

Untergeordnete Begriffe

  • Butterstulle
  • Käsestulle
  • Wurststulle

Übersetzungen

Was reimt sich auf Stul­le?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Stul­le be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Stul­len an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Stul­le lautet: ELLSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Unna
  4. Leip­zig
  5. Leip­zig
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Ulrich
  4. Lud­wig
  5. Lud­wig
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Uni­form
  4. Lima
  5. Lima
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Stul­le (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Stul­len (Plural).

Stulle

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Stul­le kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Brot & Stulle Annabella Hogg | ISBN: 978-3-95961-857-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Stulle. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Stulle. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10473264, 8581587, 7335283, 5976674, 1409577 & 1188159. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. rp-online.de, 22.07.2019
  3. pcwelt.de, 18.04.2015
  4. welt.de, 07.03.2015
  5. bz-berlin.de, 01.08.2010
  6. jetzt.sueddeutsche.de, 28.06.2009
  7. focus.de, 19.12.2008
  8. echo-online.de, 27.03.2008
  9. abendblatt.de, 26.07.2007
  10. sueddeutsche.de, 20.04.2006
  11. archiv.tagesspiegel.de, 26.05.2005
  12. aachener-zeitung.de, 28.09.2005
  13. berlinonline.de, 19.06.2003
  14. welt.de, 01.04.2003
  15. berlinonline.de, 12.06.2002
  16. sueddeutsche.de, 15.04.2002
  17. DIE WELT 2001
  18. Die Zeit (38/2001)
  19. Berliner Zeitung 2000
  20. BILD 2000
  21. Welt 1999
  22. Tagesspiegel 1999
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Die Zeit (09/1997)
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Stuttgarter Zeitung 1996
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995