Pranger

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpʁaŋɐ ]

Silbentrennung

Pranger (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Ursprünglich im mittelalterlichen Recht: Holzwand mit Aussparungen für Kopf und Hände oder eine ähnlich geartete, oft nur pfahlartig als Schandsäule mit Halseisen ausgeführte Bestrafungsvorrichtung, an die eine wegen kleinerer Vergehen bestrafte Person gebunden und damit öffentlich zur Schau gestellt wurde.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch pranger, im 14. Jahrhundert aus dem Mittelniederdeutschen entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Prangerdie Pranger
Genitivdes Prangersder Pranger
Dativdem Prangerden Prangern
Akkusativden Prangerdie Pranger

Anderes Wort für Pran­ger (Synonyme)

Kaak
Schandpfahl:
an einem öffentlichen Ort errichtetes, aufrecht stehendes Bauteil aus Holz oder Stein, an dem eine Person zur Strafe festgemacht wird

Redensarten & Redewendungen

  • an den Pranger stellen
  • an den Pranger kommen
  • am Pranger stehen

Beispielsätze

  • Eine mit dem Pranger bestrafte Person galt als ehrlos.

  • Ich will ja niemanden öffentlich an den Pranger stellen, aber ich glaube, ihr wisst sowieso alle, wer diesen Mist verbockt hat.

  • Wo bitte schön geht’s zum Pranger?

  • Maria stellt Tom an den Pranger.

  • Sie alle wollen mir am Zeug flicken und mich als boshaften Typ an den Pranger stellen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Behandlung von Putins Soldaten steht im Ukraine-Krieg am Pranger: „Alter, kranker Großvater

  • Plötzlich steht man als Hexe am Pranger

  • Eine Stadt stand nun am Pranger, der damalige Präsident des Verfassungsschutzes musste letztlich gehen.

  • Beide Länder stehen in der EU seit Jahren wegen Verstößen gegen europäische Grundwerte am Pranger.

  • Aber nochmal, wer diese Sportler jetzt hier an den Pranger stellt, sollte seine eigene Geschichte und Gegenwart nicht vergessen.

  • Der Pranger war kein Selbstzweck, kein reiner Spiegel, sondern ein Honigtopf, eine Falle, Frau Käppeler.

  • Die Macher des Prangers bleiben allerdings anonym.

  • Alle, die den alten Herrn an den Pranger stellen, hätte ich gerne mal an seiner Stelle damals gesehen.

  • Das gab Pranger selbst via Twitter bekannt und räumte sogleich ein, dass es seine eigene Schuld gewesen sei.

  • Eine 41-jährige Frau war damit in Richtung Pranger unterwegs.

  • An den Pranger gestellt werden dagegen inzwischen vor allen Dingen die Institutionen, die im Bistum Limburg für die Finanzen zuständig sind.

  • Beim Parallelrennen dürfen nach aktuellem Stand in den FIS-Ranglisten Hirscher, Mario Matt und Manfred Pranger an den Start gehen.

  • Oder war dieses ständig an den Pranger Stellen just for fun?

  • Ribéry sieht sich in Rotlicht-Affäre zu Unrecht am Pranger - Yahoo!

  • Berlin hat Kneipen mit Hygienemängeln im Internet publik gemacht - den Münchner Wirten aber droht kein virtueller Pranger.

  • Aha, die Architekten darf man natürlich an den online Pranger stellen?

  • Das Ergebnis des ersten Durchganges schon eher: 1. Mario Matt, 2. Felix Neureuther, 3. Manfred Pranger.

  • Schon jetzt stehen Mörder ebenso am digitalen Pranger wie ihre Opfer, über dumme Betrüger wird global gelacht.

  • Fühlen Sie sich an den Pranger gestellt?

  • Wie als Antwort auf diese Vorwürfe stellt das Management die eigenen Piloten an den Pranger.

Häufige Wortkombinationen

  • digitaler Pranger

Wortbildungen

  • Prangerseite
  • Prangerstrafe

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Pran­ger?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Pran­ger be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × N & 1 × P

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × G, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von Pran­ger lautet: AEGNPRR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Gos­lar
  6. Essen
  7. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Anton
  4. Nord­pol
  5. Gus­tav
  6. Emil
  7. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Novem­ber
  5. Golf
  6. Echo
  7. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Pranger

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Pran­ger kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­pran­gern:
öffentlich anklagen, denunzieren, bloßstellen; an den Pranger stellen
Frey­ungs­arm:
Architektur: an einem Pranger, Marktsäule oder am Rathaus angebrachter Schwertarm der das Marktrecht symbolisiert

Buchtitel

  • Folter, Pranger, Scheiterhaufen. Rechtsprechung im Mittelalter Wolfgang Schild | ISBN: 978-3-80944-501-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Pranger. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Pranger. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11730721, 11265138, 7036529 & 3264002. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. merkur.de, 10.12.2023
  3. faz.net, 20.08.2022
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  26. Rhein-Neckar Zeitung, 14.01.1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995