Partizip

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [paʁtiˈt͡siːp]

Silbentrennung

Partizip (Mehrzahl:Partizipien)

Definition bzw. Bedeutung

Infinite Verbform, die als Teil des Prädikats oder als Adjektiv verwendet werden kann. Die Bezeichnung Partizip weist darauf hin, dass es an den Eigentümlichkeiten des Verbs und denen des Adjektivs gleichzeitig partizipiert, also gewissermaßen als Mittelwort eine Mittelstellung einnimmt.

Begriffsursprung

Im 15. Jahrhundert von lateinisch participium entlehnt, Substantivierung des Adjektivs particeps, particip- „teilhabend“ (und zwar an den Wortarten Verb und Adjektiv)

Alternative Schreibweise

Abkürzungen

  • Part.
  • Ptz.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Partizipdie Partizipien
Genitivdes Partizipsder Partizipien
Dativdem Partizipden Partizipien
Akkusativdas Partizipdie Partizipien

Anderes Wort für Par­ti­zip (Synonyme)

Mittelwort:
deutsche Bezeichnung für participium (Partizip)

Gegenteil von Par­ti­zip (Antonyme)

In­fi­ni­tiv:
Linguistik: Verbform, die durch Person, Numerus und Modus nicht bestimmt ist; Grundform, Nennform

Beispielsätze

  • Das Partizip dient zur Bildung komplexer verbaler Satzglieder oder es wird als Adjektiv verwendet.

  • Wo wir im Englischen ein Partizip des Präsens sagen, sagt man im Deutschen das Präsens.

  • Ich würde mich für nichts auf dieser Welt mit einem Jungen treffen, der Adverbialpartizipien nicht von anderen Partizipien unterscheiden kann.

  • Eine Partizipialkonstruktion ist ein Partizip mit dazugehörigen Wörtern.

  • Glaube nicht, dass Menschen, die die Partizipien gut beherrschen, immer die Wahrheit sagen.

  • Sogar der richtige Gebrauch der Partizipien garantiert dir nicht, dass man dich versteht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am meisten regen ihn „die sinnfreien Partizipien“ auf.

  • Die 41-Jährige arbeitet bei der Behindertenzeitschrift "Partizip" mit, die den Wettbewerb veranstaltet hat.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf Par­ti­zip?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Par­ti­zip be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × P, 1 × A, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten I mög­lich. Im Plu­ral Par­ti­zi­pi­en zu­dem nach dem zwei­ten I und drit­ten I.

Das Alphagramm von Par­ti­zip lautet: AIIPPRTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Zwickau
  7. Ingel­heim
  8. Pots­dam

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Anton
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Zacharias
  7. Ida
  8. Paula

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Tango
  5. India
  6. Zulu
  7. India
  8. Papa

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort Par­ti­zip (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Par­ti­zi­pi­en (Plural).

Partizip

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Par­ti­zip kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­la­ti­vus ab­so­lu­tus:
Linguistik, speziell Latinistik: syntaktisch satzwertige Wortgruppe, die im Ablativ steht und in der Regel aus einem Partizip mit Bezugswort besteht
an­pis­sen:
derb, meist Partizip Perfekt: wütend, ärgerlich machen
Par­ti­zi­pi­al­kon­struk­ti­on:
Linguistik: Syntagma, syntaktische Konstruktion, in der ein Partizip als zentrale Einheit verwendet ist
Par­ti­zi­pi­al­satz:
Linguistik: Partizipialkonstruktion, die für einen Teilsatz steht; satzwertiges Partizip
Per­fekt­par­ti­zip:
Partizip des Perfekts
Per­fekt­stamm:
Stamm des Partizips Perfekt
Prä­sens­par­ti­zip:
Partizip des Präsens
Pseu­do­par­ti­zip:
von einem Substantiv abgeleitetes Adjektiv in Form eines Partizips
satz­wer­ti­ges Par­ti­zip:
Wortgruppe mit einem Verb in der Form eines Partizips, die formal keine Sätze bildet, da ihr das finite Verb (= Verb mit Personalendung) fehlt, die sich aber leicht in die Form von gleichbedeutenden Nebensätzen bringen lässt
ver­schal­len:
ungebräuchlich für: „aufhören zu schallen“. (Allgemein gebräuchlich und auch im juristischen Kontext akzeptiert ist aber das 2. Partizip von verschallen: verschollen)

Häufige Rechtschreibfehler

  • Particip (veraltet)
  • Participien (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Partizip. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Partizip. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10725590, 8500841, 1941855, 1081646 & 1075839. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. welt.de, 09.01.2022
  4. abendblatt.de, 16.09.2004