Ochsenziemer

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɔksn̩ˌt͡siːmɐ]

Silbentrennung

Ochsenziemer (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Früher: Stock oder Peitsche zum Prügeln, hergestellt aus dem getrockneten Penis des Stiers.

Begriffsursprung

  • Determinativkompositum aus den Substantiven Ochse und Ziemer mit dem Fugenelement -n.

  • Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt. Der zweite Wortbestandteil beruht nach Kluge auf mittelhochdeutsch zimere oder zimbere mit verschiedenen mundartlichen Varianten wie zem, zim, zemmel, zimer. Zugrunde liegt die Entlehnung aus dem Französischen cimier mit der Bedeutung „Schwanz“, übertragen „Glied, Penis“ (und durch Verschiebung jägersprachlich „Fleischstück, Rückenstück nahe beim Schwanz des Wilds, Ziemer“). Duden benennt zusätzlich noch eine andere Möglichkeit: Umbildung aus Sehnader „Glied des Ochsen“.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Ochsenziemerdie Ochsenziemer
Genitivdes Ochsenziemersder Ochsenziemer
Dativdem Ochsenziemerden Ochsenziemern
Akkusativden Ochsenziemerdie Ochsenziemer

Anderes Wort für Och­sen­zie­mer (Synonyme)

Farrenschwanz (regional)
Hagenschwanz (regional)
Munifisel (schweiz.)
Ochsenfiesel/Ochsenfiesl
Ochsenfiesl (regional)
Ochsenpesel (regional)
Ziemer

Beispielsätze

  • SS-Männer versetzten ihm mit stahlgefüllten Ochsenziemern Schläge aufs nackte Gesäß.

  • Auf dessen Rücken tanzt oft genug der "Ochsenziemer" der überforderten Mutter, Inhaberin eines Ladens für "Pyro- und Bürobedarf".

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Och­sen­zie­mer be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem H, N und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Och­sen­zie­mer lautet: CEEEHIMNORSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Zwickau
  8. Ingel­heim
  9. Essen
  10. Mün­chen
  11. Essen
  12. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Zacharias
  8. Ida
  9. Emil
  10. Martha
  11. Emil
  12. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Sierra
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Zulu
  8. India
  9. Echo
  10. Mike
  11. Echo
  12. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

Ochsenziemer

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Och­sen­zie­mer kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ochsenziemer. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ochsenziemer. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1
  3. welt.de, 07.05.2005
  4. Stuttgarter Zeitung 1996