Naturvolk

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ naˈtuːɐ̯ˌfɔlk ]

Silbentrennung

Einzahl:Naturvolk
Mehrzahl:Naturvölker

Definition bzw. Bedeutung

Volk, das seine hergebrachte Lebensweise weitgehend bewahrt hat.

Begriffsursprung

Determinativkompositum, gebildet aus Natur und Volk.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Naturvolkdie Naturvölker
Genitivdes Naturvolkes/​Naturvolksder Naturvölker
Dativdem Naturvolk/​Naturvolkeden Naturvölkern
Akkusativdas Naturvolkdie Naturvölker

Anderes Wort für Na­tur­volk (Synonyme)

indigenes Volk

Gegenteil von Na­tur­volk (Antonyme)

Kul­tur­volk:
Volk, das über reichhaltige kulturelle Errungenschaften verfügt

Beispielsätze

  • Wo leben die afrikanischen Naturvölker?

  • So manchen Mitgliedern unserer zivilisierten Gesellschaft würde es gut tun, einmal einige Zeit bei einem Naturvolk zu leben.

  • Bei Naturvölkern übernahmen häufig Schamanen die Vermittlung zwischen der Welt der Geister und der der Stammesangehörigen.

  • Fortschritt ist der Vorgang, bei dem es durch angestrengte Arbeit schließlich gelingt, so wenig tun zu müssen, wie die Naturvölker schon immer getan haben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Wir können viel von Naturvölkern über Erziehung lernen, sagt die Autorin Michaeleen Doucleff.

  • Es gibt ein Naturvolk wo sich die Menschen nicht weiter zurück erinnern als zwei Generationen.

  • Sicher ist eines: Wir weißen Europäer sind das Unheil der farbigen Naturvölker.

  • Genau genommen haben die Naturvölker nicht einmal ein Wort für Schlafstörungen.

  • Die Naturvölker achteten und verehrten ihre "Brüder", welche neben ihrer Existenz Wesen des Schöpfers sind.

  • Er fühlt sich heute immer noch wohl in seiner ungewöhnlichen Behausung und verweist darauf, daß auch die Naturvölker rund gebaut haben.

  • Der Indianer an sich ist ja ein Naturvolk, ein Jäger und Sammler.

  • Die Bilder des 63-Jährigen haben eine Wucht, wie Malereien von Naturvölkern, Ausdruck aus tiefster Mitte.

  • Ach, Naturvölker, ihr habt es besser!

  • Der große Versuch, dieses letzte wahre Naturvolk gegen die Wirkungen unserer Zeit abzuschirmen, ist gescheitert.

  • Für ihn waren die Sami das einzige von den westlichen Zivilisationen unberührte "Naturvolk" Europas.

  • Da sind sie den Pygmäen und anderen Naturvölkern näher, als ihnen lieb ist.

  • Meist ging er früh ins Bett und schlief zehn oder zwölf Stunden, müde von den vielen Romanen oder Büchern über Amerikas Naturvölker.

  • Sie sprechen auch kein Hebräisch, sie feiern nicht alle jüdischen Feiertage, sie lebten jahrhundertelang wie ein afrikanisches Naturvolk.

  • Mit den Extrakten von Avicennia officinalis, Excoecaria, Cerbera und Bruguiera behandeln Naturvölker erfolgreich Geschwüre und Durchfall.

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf Na­tur­volk?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Na­tur­volk be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 1 × A, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem A und R mög­lich. Im Plu­ral Na­tur­völ­ker zu­dem nach dem L.

Das Alphagramm von Na­tur­volk lautet: AKLNORTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Unna
  5. Ros­tock
  6. Völk­lingen
  7. Offen­bach
  8. Leip­zig
  9. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Ulrich
  5. Richard
  6. Vik­tor
  7. Otto
  8. Lud­wig
  9. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Uni­form
  5. Romeo
  6. Vic­tor
  7. Oscar
  8. Lima
  9. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Na­tur­volk (Sin­gu­lar) bzw. 27 Punkte für Na­tur­völ­ker (Plural).

Naturvolk

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Na­tur­volk kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Häupt­ling:
Oberhaupt eines Volksstammes, Stammesoberhaupt eines Naturvolkes
Na­tur­mensch:
Mensch einer nicht industrialisierten Kultur, Mensch im (vermeintlich) ursprünglichen Naturzustand; Angehöriger eines Naturvolkes
To­tem:
bei Naturvölkern: ein bildhaftes Symbol für diesen Urahn; ein Tier oder ein Objekt, das als Zeichen des Stammes verehrt wird
bei Naturvölkern: ein Lebewesen, eine Pflanze oder ein Tier, das als der Urahn, als der heilige Vorfahr angesehen wird (in animistischen Völkern)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Naturvolk. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Naturvolk. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10765368, 6199097, 5171956 & 1437699. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nnn.de, 10.03.2022
  2. zeit.de, 27.01.2020
  3. welt.de, 16.04.2019
  4. wz-net.de, 28.10.2015
  5. ngz-online.de, 03.08.2006
  6. abendblatt.de, 14.01.2005
  7. sueddeutsche.de, 27.07.2002
  8. DIE WELT 2001
  9. DIE WELT 2000
  10. Berliner Zeitung 2000
  11. Die Zeit (19/1999)
  12. Berliner Zeitung 1998
  13. Süddeutsche Zeitung 1995
  14. bild der wissenschaft 1995