Märchenonkel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmɛːɐ̯çənˌʔɔŋkəl]

Silbentrennung

Märchenonkel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • familiär: jemand, der Märchen erzählt (zum Beispiel im Fernsehen oder im Radio)

  • umgangssprachlich, scherzhaft: jemand, der häufig unwahre Dinge erzählt

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Märchen und Onkel.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Märchenonkeldie Märchenonkel
Genitivdes Märchenonkelsder Märchenonkel
Dativdem Märchenonkelden Märchenonkeln
Akkusativden Märchenonkeldie Märchenonkel

Anderes Wort für Mär­chen­on­kel (Synonyme)

Flunkerer
Lügenbold:
abwertend, Schimpfwort: notorischer Lügner
Lügenmaul
Lügenschmied
Märchenerzähler:
Person, die Märchen erzählt
Schwindler:
jemand, der lügt, täuscht, blufft oder betrügt
Spinner:
löffel- oder weidenblattförmiger, auf einer Stahldrahtachse rotierender künstlicher Angelköder
Nachtfalter aus unterschiedlichen Familien, deren Raupen sich in dicht gesponnenen Kokons verpuppen

Beispielsätze

  • Für Chantals vierten Geburtstag haben ihre Eltern einen Märchenonkel engagiert.

  • Ludger hat Tinchen schon wieder einen Bären aufgebunden. Er ist ein richtiger Märchenonkel.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Laschet hat sich an dem Tag, als er gewählt wurde, eher wie ein Märchenonkel verhalten, mit der Bergmannsmarke seines Vaters und so.

  • Deutlich harmonischer geht es zwischen Märchenonkel Werner Hansch und Katy Bähm zu.

  • Wenn aus Posterboys der achtziger Jahre Märchenonkel werden: "Duran Duran" arbeiten am eigenen Mythos.

  • Für einen Märchenonkel wie ihn ist das eine schwere Niederlage.

  • Der entertainende Tausendsassa-Senator wird immer mehr zum Märchenonkel, zur Kunstfigur, die Poesie imaginiert.

  • Eine Aufzeichnung der "Grimms Märchen", am Young Vic produziert, bezeugt, dass Supple kein braver Märchenonkel ist.

  • Zum "Märchenonkel der Nation" machte ihn seine Erzählertätigkeit.

  • Mal mimt er den Märchenonkel und berichtet von einem Kaninchen, das lieber eine Ratte wäre.

  • Dazwischen hat Ali Übülüd seine Auftritte, als Bauarbeiter, als Führer im Museum und in der Brotfabrik oder als Märchenonkel.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Mär­chen­on­kel be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × Ä, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem R, ers­ten N und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von Mär­chen­on­kel lautet: ÄCEEHKLMNNOR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Umlaut-Aachen
  3. Ros­tock
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Offen­bach
  9. Nürn­berg
  10. Köln
  11. Essen
  12. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ärger
  3. Richard
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Otto
  9. Nord­pol
  10. Kauf­mann
  11. Emil
  12. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Oscar
  10. Novem­ber
  11. Kilo
  12. Echo
  13. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

Märchenonkel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mär­chen­on­kel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Märchenonkel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Märchenonkel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 20.12.2021
  2. klatsch-tratsch.de, 15.08.2020
  3. sueddeutsche.de, 16.11.2007
  4. Die Welt 2001
  5. DIE WELT 2000
  6. Tagesspiegel 1999
  7. TAZ 1997
  8. Stuttgarter Zeitung 1996