Lügenmärchen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈlyːɡn̩ˌmɛːɐ̯çən]

Silbentrennung

genmärchen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Geschichte, die etwas Unangenehmes/Unerklärliches auf eine erfundene/erlogene Art und Weise erklärt, die dem Erzähler hoffentlich keine Nachteile bereitet.

Begriffsursprung

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Lüge und Märchen mit dem Fugenelement -n.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Lügenmärchendie Lügenmärchen
Genitivdes Lügenmärchensder Lügenmärchen
Dativdem Lügenmärchenden Lügenmärchen
Akkusativdas Lügenmärchendie Lügenmärchen

Sinnverwandte Wörter

Des­in­for­ma­ti­on:
bewusst falsche, in die Irre führende Information
Er­fin­dung:
besondere, nicht auf der Hand liegende, materielle Konstrukte oder Verfahren, die neue und nützliche Anwendungen ermöglichen
etwas Fiktives, das nicht auf Wahrheit beruht
Lü­gen­ge­schich­te:
unwahre, erlogene Geschichte
Not­lü­ge:
Falschaussage zum eigenen Vorteil, meist ohne böse Absicht
Schutz­be­haup­tung:
sprachliche Äußerung unwahren Charakters, um negative Folgen für sich selbst zu vermeiden
Täu­schung:
das Fürwahrhalten von etwas nicht wahrheitsgemäßem
die Handlung, jemanden etwas nicht wahrheitsgemäßes glauben zu lassen
Un­wahr­heit:
Aussage, deren Inhalt nicht stimmt
das Unwahrsein
Verheimlichung
Ver­tu­schung:
der Vorgang oder das Ergebnis des Vertuschens; die Verheimlichung eines Sachverhalts, sodass er nicht öffentlich bekannt wird

Beispielsätze

Du musst mir hier keine Lügenmärchen auftischen! Sag einfach, wo du warst und gut ist es.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ich frage mich wie lange gewisse Stromkonzerne uns noch solche Lügenmärchen auftischen wollen.

  • Und einmal mehr wurde das russische Lügenmärchen von den "Faschisten in Kiew" eindrucksvoll entlarvt!

  • Da bleibt nur noch die Möglichkeit der Propaganda und Lügenmärchen.

  • Es handle sich um eine "komplett erfundene Geschichte und ein Lügenmärchen", erklärte Travolta.

  • Generationen armer Kinder wurden also mit einem Lügenmärchen um den Schlaf gebracht.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Lügenmärchen erzählen/auftischen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Lü­gen­mär­chen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × Ä, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä, 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem Ü, ers­ten N und R mög­lich.

Das Alphagramm von Lü­gen­mär­chen lautet: ÄCEEGHLMNNRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Umlaut-Unna
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Mün­chen
  7. Umlaut-Aachen
  8. Ros­tock
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Über­mut
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Martha
  7. Ärger
  8. Richard
  9. Cäsar
  10. Hein­reich
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Mike
  8. Alfa
  9. Echo
  10. Romeo
  11. Char­lie
  12. Hotel
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort.

Lügenmärchen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Lü­gen­mär­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Lügenmärchen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. aargauerzeitung.ch, 20.01.2014
  2. zeit.de, 27.10.2014
  3. zeit.de, 04.09.2013
  4. heute.de, 09.05.2012
  5. Süddeutsche Zeitung 1995