Kirchspiel

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkɪʁçˌʃpiːl ]

Silbentrennung

Einzahl:Kirchspiel
Mehrzahl:Kirchspiele

Definition bzw. Bedeutung

Kirchenrecht, Deutsch geografischer Einzugsbereich einer Kirchengemeinde.

Begriffsursprung

Seit dem 13. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kirchspil, kirchspel = Pfarrbezirk; Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Kirche und dem Substantiv Spiel; Spiel vermutlich von mittelhochdeutsch: spel = Rede, Erzählung hier Predigt; die Bedeutung wird folglich „Kirchenpredigtbezirk“; vergleiche Beispiel.

Abkürzungen

  • Kspl.
  • Ksple.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Kirchspieldie Kirchspiele
Genitivdes Kirchspielsder Kirchspiele
Dativdem Kirchspielden Kirchspielen
Akkusativdas Kirchspieldie Kirchspiele

Anderes Wort für Kirch­spiel (Synonyme)

Parochie:
rechtlich und organisatorisch abgegrenzte Gemeinschaft von Gläubigen in der Kirche, der ein Pfarrer vorsteht
Pfarrbezirk

Beispielsätze

Früher hatte die Einteilung von – vor allem ländlichen – Landstrichen in Kirchspiele eine große praktische Relevanz.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Anette Denner ist Pastorin des Kirchspiels Seebergen.

  • Der Wald im Forstrevier Urbach ist zum größten Teil Eigentum des Zweckverbandes Kirchspiel Urbach.

  • Gute Beispiele gibt es im Kirchspiel Schwabstedt, Löwenstedt und Husum.

  • Den Abschluss des Orgel-Wochenendes, das in das Fest des Bitterfelder Kirchspiels eingebettet ist, gestaltet Matthias Eisenberg.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Kirch­spiel be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem H mög­lich. Im Plu­ral Kirch­spie­le zu­dem nach dem ers­ten E.

Das Alphagramm von Kirch­spiel lautet: CEHIIKLPRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ingel­heim
  3. Ros­tock
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Salz­wedel
  7. Pots­dam
  8. Ingel­heim
  9. Essen
  10. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ida
  3. Richard
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Samuel
  7. Paula
  8. Ida
  9. Emil
  10. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. India
  3. Romeo
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Sierra
  7. Papa
  8. India
  9. Echo
  10. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort Kirch­spiel (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Kirch­spie­le (Plural).

Kirchspiel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kirch­spiel kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bom­mer­lun­der:
Einwohner des dänischen Dorfes Bommerlund nahe Flensburg (gehörte zum Kirchspiel Bau in der heutigen Gemeinde Aabenraa)

Buchtitel

  • Das Kirchspiel Kloster Sabine Bock | ISBN: 978-3-94403-397-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kirchspiel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kirchspiel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. tlz.de, 18.02.2023
  4. rhein-zeitung.de, 05.09.2022
  5. shz.de, 10.12.2021
  6. mz-web.de, 24.04.2008