Karde

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkaʁdə ]

Silbentrennung

Einzahl:Karde
Mehrzahl:Karden

Definition bzw. Bedeutung

  • Botanik: Kardendistel

  • Textilverarbeitung / Spinnerei: eine Vorrichtung, mit der vorstehende Fasern der zu spinnenden Wolle geglättet werden, da zu der Zeit, als es noch keine Kardiermaschinen gab, die getrockneten Blütenstände der Weber-Karde („Karden-Distel“, lat. „Dipsacus sativus“, siehe Bed.) gesammelt und zum Kämmen (Krempeln, Kardätschen, Kardieren) von Wolle benutzt wurden.

Begriffsursprung

Vermutlich von übertragen mittelhochdeutsch karte, althochdeutsch: karta; von lateinisch carduus = Distel im 9. Jahrhundert entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Kardedie Karden
Genitivdie Kardeder Karden
Dativder Kardeden Karden
Akkusativdie Kardedie Karden

Anderes Wort für Kar­de (Synonyme)

Dipsacus sativus
Kardendistel
Weberdistel
Wollkratzer

Beispielsätze

  • Wenn du Karden suchst, die wachsen am Bahndamm dahinten.

  • Man legt die Wolle auf die eine Karde und bearbeitet sie mit der anderen.

  • Ich habe die Wolle mit der Karde bearbeitet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Saal war mit über 100 Personen voll besetzt, als Bürgervorsteher Bernd Karde die Ehrenamtler begrüßte.

  • Auch Vliesstoffe werden als Spinnvliese oder konventionell mittels Karde und Nadelstuhl hergestellte.

  • Zuerst wurde die 1,5 m breite Karde konzipiert und in die Praxis eingeführt.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kar­de?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Kar­de be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × K & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Kar­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Kar­de lautet: ADEKR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Düssel­dorf
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Richard
  4. Dora
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Delta
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Kar­de (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Kar­den (Plural).

Karde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kar­de kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kar­den:
Textilverarbeitung: ein Tuch oder Stoff mit der Karde (mit der Kardiermaschine, ursprünglich aber mit dem getrockneten Blütenstand der Karden- oder Weberdistel) bearbeiten, einen Stoff glattbürsten
kar­die­ren:
ein Tuch oder Stoff mit der Karde bearbeiten, einen Stoff glattbürsten
Rau­wa­re:
Textil, das durch die Behandlung mit Karden seine Glattheit verloren hat
Tam­bour:
große Nadelwalze in einer Karde
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Karde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Karde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5035011. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. shz.de, 05.12.2017
  3. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998