Gereiztheit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈʁaɪ̯t͡sthaɪ̯t ]

Silbentrennung

Gereiztheit

Definition bzw. Bedeutung

Zustand nervlich angespannter Stimmung

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs vom Adjektiv gereizt mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Gereiztheit
Genitivdie Gereiztheit
Dativder Gereiztheit
Akkusativdie Gereiztheit

Anderes Wort für Ge­reizt­heit (Synonyme)

Ärger:
spontane, innere, emotionale Reaktion hochgradiger Unzufriedenheit auf eine Situation, eine Person oder eine Erinnerung, die der Verärgerte lieber anders gesehen hätte
umgangssprachlich: ein ärgerliches Erlebnis
Aufgebrachtheit
Aufgebrachtsein
Aufgeregtheit
Aufregung:
Gefühl der Anspannung und Unruhe
verwirrendes, chaotisches Durcheinander
böses Blut (ugs.)
Brast (veraltend):
überflüssiges Beiwerk
Echauffiertheit
Echauffierung
Empörtheit
Empörung (Hauptform):
Auflehnung gegen bestehende (Hierarchie-)Verhältnisse
stark emotionale Verärgerung über etwas
Entrüstung:
Plural ungebräuchlich: Gefühl der Beleidigung in seinem sittlichen Empfinden
Erbostheit
Feindseligkeit:
bewaffnete Aktion gegen jemanden oder etwas
Gefühl der Feindschaft
Furor:
Wildheit, Raserei
Gefrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Gfrett (ugs., süddt., österr.):
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
heiliger Zorn
Indignation
Ingrimm (veraltend):
veraltet, gehoben: starker Groll oder Zorn
Jähzorn:
plötzlich aufwallender, heftiger Zorn als Reaktion auf ein bestimmtes Vorkommnis
Rage:
unkontrollierte Aufregung
Raserei:
extrem schnelles Fahren
wildes Verhalten ohne Selbstkontrolle
Scheißwut (derb)
Stinkwut
Verärgerung
Wüterei
Wut:
starke Gemütserregung, ein Gefühl großen Ärgers, oft in Verbindung mit aggressivem Verhalten
Wut im Bauch
Zorn:
starkes und heftiges Gefühl, das negativ gegen etwas oder jemanden gerichtet ist, weil etwas als nicht richtig empfunden wird oder nicht den eigenen Wünschen entspricht

Beispielsätze

  • Am Ende des Arbeitstages schleppte er den Stress und die Gereiztheit oft mit nach Hause.

  • Feingefühl ist die Fähigkeit, eine Auseinandersetzung zu entschärfen, indem man es vermeidet, Gereiztheit und Verbitterung aufkommen zu lassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es kommt zu einer Gereiztheit, die Nerven sind gespannt, schon eine Streitigkeit im Straßenverkehr kann zur Eskalation führen.

  • Das führt bei einzelnen Personen zu Druck oder mehr Gereiztheit.

  • Jeweils ein Drittel berichteten von Nervosität oder Angstzuständen, Wut oder Gereiztheit.

  • Es habe mit Kopfschmerzen, Haarausfall, Müdigkeit, Lustlosigkeit und Gereiztheit begonnen, erklärt die Symptome.

  • Die Differenzen werden offenbar nicht geringer - größer wird derweil die Gereiztheit auf allen Seiten.

  • Erschöpfung wiederum führt zu Gereiztheit und diese zu Pöbeleien und dann zu wüsten Szenen, und das alles muss verhindert werden.

  • Außerdem beeinträchtigt er unsere Erholung - und kann zu Gereiztheit und Nervosität führen.

  • Unvermeidliches Resultat: geringeres Leistungsvermögen, weniger Belastbarkeit, Gereiztheit, Unlust, kaum mehr Freude.

  • Ude beklagte jedoch, dass am Wochenende in den Abendstunden "Gereiztheit" auf der Theresienwiese herrschte.

  • Sie litt unter Nervosität, Schlafstörungen, Gereiztheit.

  • Diese Anforderungen führten zu mehr Burn-out-Syndromen, Gereiztheit und mehr psychosomatischen Beschwerden.

  • Die Gereiztheit im Kader steigt, seit sich die Langzeitverletzten zurückgemeldet haben.

  • Also überhöhte Goethe seine wohl eher irdische Gereiztheit zu einer Geniekrise, um sich die Möglichkeit zu einem großen Urlaub zu erwirken.

  • Immerhin können bei erhöhtem Streß Gereiztheit und Depression oder Nörgelsucht entstehen.

  • Viele klagen über Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Erschöpfung oder depressive Stimmung sowie Gelenk- oder Rückenbeschwerden.

  • In Venedig herrscht eine ähnliche epidemische Gereiztheit wie auf der Berlinale, nur unter umgekehrten Vorzeichen.

  • In Italien ist eine neue Deutschland-Debatte entbrannt, die sich erfreulich von der sonst üblichen Gereiztheit abhebt.

  • Die aggressive Reaktion der Länderminister verrät denn auch eher die nervöse Gereiztheit dessen, der im Unrecht ist.

  • Seine Gereiztheit ist auch eine Form der Scham.

  • Die verbreitete Gereiztheit hat mehrere Gründe.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­reizt­heit be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × T, 1 × G, 1 × H, 1 × R & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­reizt­heit lautet: EEEGHIIRTTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Zwickau
  7. Tü­bin­gen
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Ingel­heim
  11. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Richard
  4. Emil
  5. Ida
  6. Zacharias
  7. Theo­dor
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Ida
  11. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Echo
  5. India
  6. Zulu
  7. Tango
  8. Hotel
  9. Echo
  10. India
  11. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Gereiztheit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­reizt­heit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Zoff:
heftige Auseinandersetzung; durch Meinungsverschiedenheiten, Zwist hervorgerufene Gereiztheit oder Spannung; heftiger Unmut

Buchtitel

  • Die große Gereiztheit Bernhard Pörksen | ISBN: 978-3-44214-272-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gereiztheit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gereiztheit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1937336. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 25.12.2022
  2. blick.ch, 02.11.2020
  3. kurier.at, 31.01.2020
  4. promiflash.de, 03.05.2018
  5. spiegel.de, 17.11.2017
  6. bazonline.ch, 18.07.2016
  7. presseportal.ch, 30.04.2015
  8. abendblatt.de, 15.02.2014
  9. n-tv.de, 04.10.2006
  10. Die Zeit (32/2003)
  11. bz, 23.06.2001
  12. DIE WELT 2000
  13. Berliner Zeitung 1999
  14. Die Zeit (39/1998)
  15. Berliner Zeitung 1997
  16. TAZ 1997
  17. Rheinischer Merkur 1997
  18. Stuttgarter Zeitung 1995