Günstling

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡʏnstlɪŋ]

Silbentrennung

Günstling (Mehrzahl:Günstlinge)

Definition bzw. Bedeutung

Jemand, der wohlwollend von jemand anderem behandelt und bevorzugt wird.

Begriffsursprung

  • Ableitung von Gunst mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ling (plus Umlaut)

  • Lehnübersetzung gegen Ende des 17. Jahrhunderts von französisch favori, italienisch favorito

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Günstlingdie Günstlinge
Genitivdes Günstlingsder Günstlinge
Dativdem Günstlingden Günstlingen
Akkusativden Günstlingdie Günstlinge

Anderes Wort für Günst­ling (Synonyme)

Beschäler (derb, abwertend):
derb: ein männlicher Sexualpartner
Tierzucht: ein Zuchthengst oder ein Deckhengst
Bettgenosse:
Person, die mit einer anderen das Bett teilt
Beziehung:
Partnerschaft zwischen zwei Menschen
Verhältnis, in dem Menschen oder Organisationen zueinander stehen
Boyfriend (ugs., engl.)
Deckkhengst (derb, abwertend, fig.)
Favorit:
Lebewesen, das von jemandem bevorzugt wird
Teilnehmer mit der größten Aussicht, in einem Vergleich zu gewinnen
Freund:
Anrede einer Person männlichen Geschlechts
ein Anhänger von etwas
Geliebter:
männlicher Partner, für den entweder Liebe empfunden wird oder mit dem eine sexuelle Beziehung aufrechterhalten wird
Gespiele
Hausfreund:
Geliebter einer verheirateten Frau
vertrauter Freund
Kavalier (ironisch, veraltet):
ritterlicher, vornehmer Mann
Kerl (ugs., salopp):
eine (meistens männliche) Person (Dieser Begriff kann sowohl eine positive als auch eine negative Konnotation tragen je nach Eigenschaft der Männlichkeit, die angesprochen wird.)
Liebhaber (Hauptform):
Amateur
ein Mann in seiner Eigenschaft als Sexualpartner
Liebling:
eine geschätzte, beliebte Person
eine von einflussreichen Instanzen, Institutionen, Personen oder Ähnlichem bevorzugte Person
Lover (engl.):
männlicher Liebespartner, Geliebter
Mann ihres Herzens
Protegé:
junge Person, die von einer älteren Person mit gesellschaftlichem Einfluss und/oder mehr Erfahrung auf einem Gebiet gefördert wird
Schützling:
jemand, der sich in jemandes Obhut befindet oder von jemandem betreut wird
ständiger Begleiter
Stecher (vulg., abwertend):
Abzug an Feuerwaffen
Gegenstand/Hilfsmittel zum Stechen
Verhältnis:
eine Beziehung, bei der zwei Dinge oder zwei Sachverhalte miteinander verglichen werden
intime Beziehung zwischen zwei Menschen

Beispielsätze

  • Sontaku ist, böse formuliert, die Vermutung der Günstlinge im Hofstaat, wie sie dem Herrscher am besten gefallen.

  • Ihre Chefs fördern Günstlinge und fordern Gehorsam.

  • Damit die Parteiführer ihre Günstlinge in Position bringen können.

  • Die Rechnung des mysteriösen Scheichs und seines Günstlings ging auf.

  • Wichtig ist für Kim Jong Il auch, die Gruppe der Günstlinge aus Partei und Militär finanziell ruhig zu stellen.

  • Anstatt erfolgreiche Leute zu fördern wird in guter alter Parteimanier irgend ein Günstling gefördert.

  • Der Schlag zielt auf die Verfilzung des Regimes mit Günstlingen, welche Asad im Tausch für Pfründen rundum unterstützen.

  • Seinen Günstling schickt er beim Vereinswirt Apfelschorle holen, wenn auf dem Nachbarplatz eine Damenpartie eröffnet.

  • Condy Rice" war immer schon ein Günstling von G.B.

  • Die versetzten ihre Günstlinge und sogar einen Chauffeur auf nette Auslandsposten.

  • So könnten "alle Jugendlichen und nicht nur junge Günstlinge des Abgeordneten Haedke zu später Stunde Einlass in das Parlament" bekommen.

  • Die Bedingungen, unter denen der Günstling des Führers arbeiten konnte, waren traumhaft.

  • Der 33-jährige Günstling wurde zu insgesamt drei Jahren Haft verurteilt.

  • Ihr Urteil fällt sie, indem sie sich vor ihrem Günstling zu Boden wirft.

  • Sicher scheint ihm auch die Loyalität der Streitkräfte, deren Spitzen er mit Günstlingen neu besetzte.

  • Fischer ist zum Günstling der etablierten Elite geworden.

  • Die Günstlinge der nigerianischen Zurückhaltung wollten von dieser Thematik sowieso nichts wissen.

  • "Das sind die Günstlinge, die sich da bedient haben", sagte ein Parlamentsmitarbeiter der taz.

  • Ein Günstling des Glücks wurde der Halbwaise auch später nicht.

  • Zugleich aber herrschte er wie ein Sultan, umgab sich mit einem Hofstaat von Lakaien und Günstlingen.

  • Wie Talleyrand oder Fouché war er aller Herren Günstling.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Günst­ling be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 2 × N, 1 × I, 1 × L, 1 × S, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × N, 1 × L, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich. Im Plu­ral Günst­lin­ge zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Günst­ling lautet: GGILNNSTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Umlaut-Unna
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Leip­zig
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Über­mut
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Lud­wig
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Novem­ber
  5. Sierra
  6. Tango
  7. Lima
  8. India
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Günst­ling (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Günst­lin­ge (Plural).

Günstling

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Günst­ling kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Macht­miss­brauch:
der Missbrauch einer Machtposition, um anderen Personen - über welche man Macht ausüben kann - zu schaden, sie zu schikanieren oder zu benachteiligen oder um sich selbst oder eigenen Günstlingen persönliche Vorteile zu verschaffen

Buchtitel

  • Der Himmel kennt keine Günstlinge Erich Maria Remarque | ISBN: 978-3-46205-236-7
  • Die Günstlinge der Unterwelt Terry Goodkind | ISBN: 978-3-73416-237-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Günstling. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Günstling. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. nzz.ch, 08.12.2017
  3. zeit.de, 31.01.2015
  4. derstandard.at, 24.10.2013
  5. bazonline.ch, 12.09.2013
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  7. salzburg.orf.at, 02.03.2009
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  10. welt.de, 03.10.2007
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  12. sueddeutsche.de, 26.02.2003
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  15. DIE WELT 2001
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  17. Berliner Zeitung 1998
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  19. Süddeutsche Zeitung 1996
  20. Stuttgarter Zeitung 1996