Firnis

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɪʁnɪs ]

Silbentrennung

Einzahl:Firnis
Mehrzahl:Firnisse

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Gmh.: firnīs, firnīz, virnīz „Lack, Schminke“, im 13. Jahrhundert von altfranzösisch vernis entlehnt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Firnisdie Firnisse
Genitivdes Firnissesder Firnisse
Dativdem Firnisden Firnissen
Akkusativden Firnisdie Firnisse

Anderes Wort für Fir­nis (Synonyme)

Anstrich:
Anstreichen mit Farbe, Auftragen von Farbe
aufgetragene Farbe
Elefantenhaut (ugs., fig.)
Glasur:
ein Überzug auf Gebäck, der aus Schokolade oder Zucker ist
ein Überzug auf Keramiken, zum Beispiel auf Porzellan, der oft durchsichtig und spröde ist
Lack:
flüssige Anstrichmasse, die dem Schutz von Gegenständen oder der Verbesserung ihres Aussehens dient
Kleidung, deren Oberfläche wie glänzend aussieht
Politur:
besonders glatte, glänzende, strahlende Erscheinung (zum Beispiel einer Oberfläche, die durch Polieren entstanden ist; auch im übertragenen Sinn)
die Tätigkeit des Polierens
Schutzanstrich
Überzug:
Bewegung über ein Hindernis
eine ablösbare Hülle, die verwendet wird, um einen Gegenstand zu bedecken oder zu umfassen

Beispielsätze

  • Im Buch- und Offsetdruck werden Firnisse als Bindemittel eingesetzt.

  • Um den Firnis erneuern zu können, sollte er abnehmbar sein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann gab es noch die wohlfeile Feststellung unserer Strafrechtskoryphäe Nr.1., Herrn Fischer, dass der Firnis unserer Zivilisation dünn sei.

  • Deutliche Spuren haben die im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert aufgetragenen Firnisse hinterlassen.

  • Mit den Jahren erhält der Firnis aber einen gelblich-bräunlichen Ton, ähnlich vergilbten Fotos.

  • Matthias Kornemanns neue Biografie aus der Reihe "Hamburger Köpfe" kratzt am Firnis der Legenden.

  • Die Steinzeitmenschen setzten die Kohlenwasserstoffe überdies auch als Lösungsmittel für duftende Balsame und Firnisse ein.

  • Die Schmutzschicht wird auch vom Firnis der Kaiserporträts abgetragen.

  • Auch heute schnupperte er die vertrauten Gerüche, das Gemisch aus Firnis, frischem Holz, Ölfarbe und Kitt.

  • Sie neutralisieren die Deckfarbe des Bundes; rot-grün wird zum Firnis.

  • Durch Zugabe von feinen Sandkörnern in den Firnis entstand der Eindruck, als bestünden die Gußstücke aus Sandstein.

  • So schmal ist also der Spalt zwischen Alltag und Amok, so dünn ist der Firnis zwischen Welterkenntnis und Wahnsinn.

  • Aber der Firnis der Zivilisation, der über dieser Gesellschaft liegt, ist dünner als anderswo.

Übergeordnete Begriffe

  • Schutzanstrich

Untergeordnete Begriffe

  • Druckfirnis
  • Goldfirnis
  • Lackfinis
  • Ölfirnis
  • Schlussfirnis
  • Zwischenfirnis

Übersetzungen

Was reimt sich auf Fir­nis?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Fir­nis be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × F, 1 × N, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × I
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Fir­nis­se zu­dem nach dem ers­ten S.

Das Alphagramm von Fir­nis lautet: FIINRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ingel­heim
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Ingel­heim
  6. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Ida
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Ida
  6. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. India
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. India
  6. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Fir­nis (Sin­gu­lar) bzw. 11 Punkte für Fir­nis­se (Plural).

Firnis

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Fir­nis kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Buch­druck­far­be:
Farbe zum Buchdruck aus einem Gemisch von Firnis und Farbe (Druckerschwärze)
fir­nis­sen:
(ein Gemälde oder Möbelstück) mit Firnis versehen
Gum­mi­gutt:
giftiges Harz, das dem Milchsaft mehrer südasiatischer Bäume gewonnen wird und als Abführmittel, Firnis und gelbe Farbe verwendet wird

Buchtitel

  • Firnis Christoph Sebastian Widdau | ISBN: 978-3-74319-314-7

Film- & Serientitel

  • Firnis (Kurzfilm, 2009)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Firnis. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Firnis. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. freitag.de, 26.03.2020
  4. focus.de, 26.04.2017
  5. nzz.ch, 22.12.2012
  6. welt.de, 28.12.2006
  7. archiv.tagesspiegel.de, 11.11.2003
  8. f-r.de, 04.07.2002
  9. bz, 03.03.2001
  10. Welt 1998
  11. Berliner Zeitung 1997
  12. Stuttgarter Zeitung 1996
  13. Die Zeit 1995