Asoziale

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈazot͡si̯aːlə]

Silbentrennung

Asoziale

Definition bzw. Bedeutung

Meist abwertend: weibliche Person, die sich in die Gesellschaft nicht einfügt und zum Zusammenleben in der Gemeinschaft nicht fähig oder nicht willens ist.

Männliche Wortform

Anderes Wort für Aso­zi­a­le (Synonyme)

Abschaum (derb):
beim Kochen entstehender Schaum auf der Oberfläche von Flüssigkeiten, der mit einem Schaumlöffel entfernt wird
übertragen, abwertend: besonders moralisch minderwertiger, verachtenswerter Mensch
Asis (derb)
Assi:
abwertend als Kraftausdruck verwendet, kurz für: Asozialer
Bagage (ugs.):
Gruppe von Personen, die wenig geschätzt werden
Menge von Gegenständen, die man unterwegs mit sich führt
Bodensatz (ugs.):
allgemein: feste Bestandteile in einer Flüssigkeit, die sich auf dem Boden derselben abgesetzt haben
speziell Weinbau: das dunkelgelbe Depot am Boden eines Weinfasses, das aus toten Hefezellen, Weinsäure und anderen, nach der Gärung verbliebenen Feststoffen besteht
Brut (derb):
Gelege und Nachkommenschaft von Vögeln, Fischen, Reptilien und Insekten
Vorgang des Brütens
Gelichter (lit.) (geh., veraltet):
dubiose/zweifelhafte Leute
Geschmeiß (derb):
den Menschen belästigende Insekten
Ornithologie: der Kot von Raubvögeln
Gesindel (derb):
abwertend: heruntergekommene, kriminelle Menschen
Gesocks (derb):
umgangssprachlich: abwertende Beleidigung für eine Gruppe von Menschen, denen man nicht traut
Gschleaf (ugs., bayr.)
Gschwerl (ugs., bayr.):
Gruppe von Menschen, die wenig geschätzt werden
Kanaken (derb)
Kroppzeug (derb, norddeutsch)
Lumpenpack (derb):
verächtliche Gruppe von Personen
Mischpoke (derb, jiddisch):
salopp, abwertend
Mob (derb):
aufgewiegelte, aufrührerische Volksmenge
kriminelle Bande
niederes Volk
Pack (derb):
abwertend: heruntergekommene, (teils kriminelle) Menschen; Gesindel
Paselacken (derb, ruhrdt.)
Plebs (geh., bildungssprachlich):
das gemeine Volk im antiken Rom
Pöbel (ugs., abwertend):
abwertend: unterste Gesellschaftsschicht
randalierende, unkontrollierbare Menschenmenge
Sippschaft:
alle Angehörigen des weiteren Verwandtenkreises
Volks (ugs., abwertend, regional)
White trash (derb, engl.)

Beispielsätze

  • Auf dem abgelegenen Gehöft haust eine Asoziale mit ihren Kindern.

  • Weil sie mit den Konventionen brach, wurde sie in ihrem katholischen Heimatdorf bald als Asoziale gebrandmarkt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Angeblich „Asoziale“ und „Berufskriminelle“ wurden im Dritten Reich in Konzentrationslagern interniert.

  • Doch das im Wortsinn Asoziale unseres aktuellen Miteinanders fordert bei den Jüngeren einen Preis ein.

  • "Asoziale" und "Berufsverbrecherinnen" waren überwiegend unterprivilegierte Frauen mit wenig ökonomischem Freiraum.

  • Es ist unglaublich was sich die linksextreme Antifa uns sonstige politisierte Asoziale in diesem Land erlauben können.

  • "Wir wurden behandelt wie Asoziale", sagt meine Mutter heute.

  • "Asoziale Drecksschlampe!", pöbele er dann über den Zaun, oft in Kombination mit obszönen Gesten.

  • Auch diese Menschen, wahlweise Penner, Nichtsesshafte oder gar Asoziale genannt, seien Teil der Stadtgesellschaft.

  • Faule müssen fleißig, Ungebildete qualifiziert, Asoziale integriert werden.

  • Das waren psychisch Kranke, so genannte Asoziale, Alkoholiker und lernschwache oder auffällige Kinder.

  • Asoziale, Kriminelle, Fanatiker - das gibt's in jeder Community.

  • Ein Vorwurf: In den Medien würden sie vorwiegend als Fremde, Straftäter und Asoziale dargestellt.

  • Das geht in der aktuellen Debatte total unter, die alle Langzeitstudenten als irgendwie Asoziale über einen Kamm schert.

  • Asoziale Elemente, so lautete die Begründung, hätten die U-Bahn sabotiert und die automatischen Zugtüren mit Kaugummi blockiert.

  • In beiden Teilen Deutschlands gehörten "Asoziale" bis Mitte der 80er Jahre nicht zum Kreis der gesetzlich anerkannten NS-Verfolgten.

  • Herzog wurde unterstellt, er habe gesagt, dass in der Westkurve "90 Prozent Idioten und 95 Prozent Asoziale" stünden.

  • "Asoziale" mit dem schwarzen Winkel, zu denen Sinti und Roma zählten, standen irgendwo dazwischen.

  • Bald wohnen da nur noch Asoziale.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Aso­zi­a­le be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × O, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem O, I und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von Aso­zi­a­le lautet: AAEILOSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Salz­wedel
  3. Offen­bach
  4. Zwickau
  5. Ingel­heim
  6. Aachen
  7. Leip­zig
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Samuel
  3. Otto
  4. Zacharias
  5. Ida
  6. Anton
  7. Lud­wig
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Sierra
  3. Oscar
  4. Zulu
  5. India
  6. Alfa
  7. Lima
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

Asoziale

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Aso­zi­a­le kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Russische Asoziale (Kurzfilm, 2019)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Asoziale. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Asoziale. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. bo.de, 13.02.2020
  2. boerse-online.de, 24.10.2020
  3. finanztreff.de, 04.01.2017
  4. focus.de, 19.03.2015
  5. spiegel.de, 06.11.2015
  6. spiegel.de, 11.04.2013
  7. derwesten.de, 02.01.2009
  8. welt.de, 22.08.2006
  9. landeszeitung.de, 22.01.2006
  10. archiv.tagesspiegel.de, 11.02.2006
  11. fr-aktuell.de, 19.10.2005
  12. archiv.tagesspiegel.de, 15.04.2003
  13. sueddeutsche.de, 10.07.2003
  14. f-r.de, 07.03.2003
  15. DIE WELT 2000
  16. Tagesspiegel 1999
  17. Berliner Zeitung 1997