zubringen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡suːˌbʁɪŋən ]

Silbentrennung

zubringen

Definition bzw. Bedeutung

  • landschaftlich: fähig sein, etwas zuzumachen, etwas zu schließen

  • veraltend: etwas jemandem oder zu einem Ort bringen

  • während einer bestimmten Zeitspanne an einem bestimmten Ort verweilen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb bringen mit dem Derivatem zu-.

Konjugation

  • Präsens: bringe zu, du bringst zu, er/sie/es bringt zu
  • Präteritum: ich brach­te zu
  • Konjunktiv II: ich brächte zu
  • Imperativ: bring zu! (Einzahl), bringt zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­bracht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­brin­gen (Synonyme)

(Zeit) verbringen:
besonders mit Angaben von Zeit und Zeiträumen (Jugend, Alter, Leben, Ferien, Wochenende, usw.): eine Zeitdauer verstreichen lassen; Zeit für etwas verwenden
Schriftdeutsch, besonders Amtssprache; ansonsten mündlich veraltend
verleben:
seine Zeit in bestimmter Weise mit etwas verbringen
zu einem bestimmten Zeitpunkt (noch) am Leben sein
zukriegen:
einen Zustand erreichen, in dem etwas geschlossen (zu) ist
zusätzlich zu etwas erhalten (zum Beispiel als kostenlose Beigabe)

Beispielsätze

  • Dem Bodensee wird das meiste Wasser vom Rhein zugebracht.

  • Der Koffer ist zu voll, ich bringe ihn nicht zu.

  • Ich habe den ganzen Abend im Geschäft zugebracht.

  • Ich kann meine Zeit nicht damit zubringen, einem jeden zu helfen.

  • Tom ist jemand, der, ohne dass ihm langweilig wird, Stunden damit zubringen kann, Holzklötze nach Größe oder Farbe zu sortieren.

  • Ich habe schon viel Zeit in meinem Garten zugebracht.

  • Tom hat den ganzen Tag mit Fotografieren zugebracht.

  • Wie viele Monate hast du schon damit zugebracht?

  • Ich will nicht mein ganzes Leben hier zubringen.

  • Ich würde gerne das ganze Wochenende schlafend zubringen.

  • Wie viele Jahre habt ihr schon mit dieser Tätigkeit zugebracht?

  • Wie viele Jahre haben Sie schon mit dieser Tätigkeit zugebracht?

  • Wie viele Jahre hast du schon mit dieser Tätigkeit zugebracht?

  • Wir haben den ganzen Tag im Park zugebracht.

  • Sie hat das ganze Wochenende mit Lernen zugebracht.

  • Ich hatte keine fünf Minuten in meinem Arbeitszimmer zugebracht, als das Dienstmädchen eine Person ankündigte, die mich zu sprechen wünschte.

  • Tom hat dreißig Tage im Gefängnis zugebracht.

  • Tom hat ein Jahr in Boston zugebracht.

  • Auf dem Dorfplatz steht eine ausladende Kastanie, in deren Schatten man gut und gerne einen faulen Sommernachmittag zubringen könnte.

  • Ich habe dort drei Jahre zugebracht, um Land und Leute kennenzulernen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Jeder Tag, der mit Nachdenken zugebracht wird, lässt den Sieg weiter in die Ferne rücken.

  • Strengt euch nach zwei Jahren Mal an EINHEITLICHE Zahlen raus zubringen.

  • Ein Diabetiker hat vor Jahren noch bis zu 90 Minuten am Tag mit dem „Management“ seiner Krankheit zugebracht.

  • Anderenfalls müssten sie weitere sieben Jahre im Gefängnis zubringen.

  • Die ersten paar Lebensjahre wurden in Wien zugebracht, ehe die Familie ins südliche Oberösterreich zog.

  • Kostet ja nur wieder Millionen um das Ding zum laufen zubringen.

  • Blickt selbstbewusst und souverän in den Saal, als habe sie noch nie auch nur eine Sekunde ohne Publikum zugebracht.

  • Zum Glück durfte ich meinen Aufenthalt damals mit sinnvolleren Dingen zubringen.

  • Die Touristiker der VG sind bereits für 2015 in Gesprächen, um ein eigenes Konzept für den Norden auf den Weg zubringen.

  • Ja, altmodisch ich weiß, aber wer die letzten Jahre wie ich auf dem Alienplanet Idioten-City zugebracht hat, der weiß es halt nicht besser.

  • Viele Stunden hat Detlef Martens in den vergangenen Wochen auf Obernauer Terrassen zugebracht - mit Lauschen.

  • Dort haben mein Mann und ich die Nacht zugebracht.

  • Damals hatte ich ganze Wochenenden mit DVD-Gucken zugebracht.

  • Schon jetzt sei es teilweise problematisch, alle Jung-Mockrehnaer in den großen Einrichtungen unter- zubringen.

  • Nach dem Tornado in London haben hunderte Menschen die Nacht in Notunterkünften zubringen müssen.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

  • Zinngrube

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb zu­brin­gen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × R, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von zu­brin­gen lautet: BEGINNRUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Ber­lin
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Berta
  4. Richard
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Bravo
  4. Romeo
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

zubringen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­brin­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­tra­gen:
etwas verschiedenen Empfängern zubringen
rei­ten:
mit Reiten zubringen, durch Reiten zurücklegen
ver­sa­cken:
längere Zeit mit etwas zubringen, als es eigentlich geplant war (und deshalb etwas anderes nicht tun, zum Beispiel nach Hause gehen oder sich schlafen legen)
ver­spie­len:
eine Zeit mit Spielen zubringen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zubringen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zubringen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10921335, 10289555, 10181598, 8891408, 8804323, 8054075, 7873317, 7772822, 7772821, 7772820, 7581600, 7494586, 7434798, 6947789, 6947785, 6904024 & 6892499. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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