zubilligen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈt͡suːˌbɪlɪɡn̩]

Silbentrennung

zubilligen

Definition bzw. Bedeutung

Jemandem etwas (juristisch) zugestehen, (moralisch) gestatten.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb billigen mit dem Derivatem zu-

Konjugation

  • Präsens: billige zu, du billigst zu, er/sie/es billigt zu
  • Präteritum: ich bil­lig­te zu
  • Konjunktiv II: ich bil­lig­te zu
  • Imperativ: billig zu! / billige zu! (Einzahl), billigt zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­bil­ligt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­bil­li­gen (Synonyme)

(jemandem etwas) zugute halten
anerkennen, dass
berücksichtigen, dass

Sinnverwandte Wörter

ein­räu­men:
in einen Raum oder Behälter geben
nicht widersprechen, eine Straftat begangen zu haben
ge­ben:
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
ge­stat­ten:
jemandem etwas erlauben
ge­wäh­ren:
jemandem etwas bereiten
jemandem etwas Erwünschtes zugestehen
gut­hei­ßen:
etwas für richtig halten, etwas als angebracht befinden
konzidieren
to­le­rie­ren:
etwas oder jemanden hinnehmen, dulden
zu­ge­ste­hen:
jemandem, der einen Anspruch auf etwas geltend macht, dieses gewähren/überlassen/erlauben
jemandem, der etwas sagt oder tut, das Einverständnis geben, dass dies erlaubt ist/akzeptiert wird

Gegenteil von zu­bil­li­gen (Antonyme)

ab­schla­gen:
(als Torwart) den Ball aus der Hand mit dem Fuß ins Spiel bringen
den Ball zu Beginn einer Spielbahn vom Tee schlagen
ver­wei­gern:
den Wehrdienst nicht leisten
etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen

Beispielsätze

  • Man muss ihr schon das Recht zubilligen, den Ort des Geschehens zu verlassen, wenn dort unsachlich gepöbelt wird.

  • Es war in meinen Augen richtig, dass das Gericht ihm eine Entschädigung zubilligte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es müsse ihm zugebilligt werden, "emotional überschießend geantwortet zu haben".

  • Kein Wunder, dass die von Bloomberg befragten Analysten der Aktie im Mittel gut 15 Prozent Kursgewinne auf Jahressicht zubilligen.

  • Dies hatten die Aufseher ihm bereits zu einem früheren Zeitpunkt zugebilligt.

  • Dem Wähler wird das Recht nicht zugebilligt, neu zu wählen, mit der Begründung es sei auch zu teuer.

  • «80 Dezibel haben sie uns zugebilligt, das ist so gut wie nichts», sagt Felber.

  • Grün-Rot fordert nun, die Kommunen sollen jedem einzelnen Flüchtling mehr Platz zubilligen.

  • Diese hatten der Empfangsdame in erster und zweiter Instanz bereits die bessere Note "stets zur vollen Zufriedenheit" zugebilligt.

  • Vermutlich würden sogar dem Hausmeister des Willy-Brandt-Hauses größere Chancen als Steinbrück zugebilligt werden.

  • Das Recht, als Veranstalter aufzutreten, hat ihnen der Eigentümer zugebilligt.

  • Laut Bahn-Vorstand Weber entspricht der GDL-Abschluss etwa dem Volumen, dass auch der EVG zugebilligt worden sei.

  • Wie aus dem umstrittenen Papier hervorgeht, werden den Stromkonzernen dabei zahlreiche Schutzklauseln zugebilligt.

  • Dazu schwingen sich die Kotflügel in einer Kurve nach hinten, die in den 50ern wohl am ehesten der Monroe zugebilligt wurden.

  • Das ist so ähnlich, als würde man einem Lottogewinner automatisch Sachkompetenz im Geldverdienen zubilligen.

  • Einen Rechtsanspruchs auf Kleinkind- Betreuung wollte die Runde den Eltern nicht zubilligen.

  • Damit würden sie dem Westen die Möglichkeit zubilligen, Druck auszuüben, wann immer sie das wünschten.

  • Beste Chancen werden den MDAX-Werten Merck und Puma zugebilligt.

  • Das Landgericht Essen hatte ihr in erster Instanz nur eine geringere Summe zugebilligt.

  • Den Festgenommenen sei bei ihren ersten Verhören, in denen zwei von ihnen die Tat gestanden, auch kein Anwalt zugebilligt worden.

  • Zum andern wurde den Gästen zusätzlich Schadensersatz wegen "nutzlos aufgewendeter Urlaubszeit" zugebilligt (in der Regel 130 Mark pro Tag).

  • Die Begehung bestimmter Straftaten wird man zubilligen müssen.

  • Wegen seines jahrelangen Drogenkonsums wurde ihm verminderte Schuldfähigkeit zugebilligt.

  • Auch in der Außen- und der Ausländerpolitik wird ihnen Kompetenz zugebilligt.

  • Bronze hatte ich ihm zugebilligt.

  • Würden Sie diesen Angeklagten zubilligen, dass sie im Laufe der Jahre dazugelernt und ihre Haltung verändert haben?

  • Auch im Ghetto wurden ihnen keinerlei kulturelle Eigenständigkeiten zugebilligt.

  • Diese Kompetenz wird das Gericht sich kaum selbst wird zubilligen wollen.

  • Deshalb hatten die Richter im ersten Urteil dem Angeklagten verminderte Schuldfähigkeit zugebilligt.

  • Und ich kann jenen Individuen, die andere abschlachten oder abschlachten lassen, nicht zubilligen, eine Würde zu besitzen.

Häufige Wortkombinationen

  • muss man zubilligen, das Recht zubilligen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb zu­bil­li­gen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × L, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × N, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 2 × I, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U, ers­ten L und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von zu­bil­li­gen lautet: BEGIILLNUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Ber­lin
  4. Ingel­heim
  5. Leip­zig
  6. Leip­zig
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Berta
  4. Ida
  5. Lud­wig
  6. Lud­wig
  7. Ida
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Bravo
  4. India
  5. Lima
  6. Lima
  7. India
  8. Golf
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

zubilligen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­bil­li­gen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Eh­ren­grab:
Grab, das einer Person zu Ehren zugebilligt wird
Miss­gunst:
Einstellung von jemandem, einem anderen etwas nicht zubilligen zu können/wollen
zu­ge­ben:
etwas als richtig, zutreffend bestätigen; einer fremden Behauptung Richtigkeit zubilligen oder auch: eine eigene Tat einräumen, eingestehen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zubilligen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zubilligen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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