zischeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈt͡sɪʃl̩n]

Silbentrennung

zischeln

Definition bzw. Bedeutung

  • abwertend: versteckt und flüsternd Böses über jemanden oder etwas sprechen

  • in scharfem Ton leise reden, wobei insbesondere Zischlaute hervortreten

Begriffsursprung

Iterativbildung zum Verb zischen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Konjugation

  • Präsens: zischele/​zischle, du zischelst, er/sie/es zischelt
  • Präteritum: ich zi­schel­te
  • Konjunktiv II: ich zi­schel­te
  • Imperativ: zischele/​zischle! (Einzahl), zischelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­zi­schelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zi­scheln (Synonyme)

fauchen:
einen scharfen, zischenden Ton von sich geben
etwas gereizt, erregt, scharf sagen
schhh machen (ugs.)
zischen:
intransitiv, Hilfsverb haben: ein Geräusch machen wie Luft, die durch eine enge Öffnung strömt
intransitiv, Hilfsverb haben: in scharfem Ton mehr oder weniger flüsternd reden
(die) Stimme dämpfen
(jemandem etwas) ins Ohr hauchen (auch ironisch, fig.)
(jemandem etwas) ins Ohr sagen
flüstern (Hauptform):
mit gesenkter, leiser Stimme sprechen
hauchen:
sanft flüstern
sanft und gezielt durch den Mund ausatmen
hinter vorgehaltener Hand (zuflüstern o.ä.)
leise sprechen
mit tonloser Stimme (sagen o.ä.)
munkeln:
„hinter vorgehaltener Hand“ reden; Gerüchte in die Welt setzen
murmeln:
mit gedämpfter, fast unverständlicher Stimme sprechen
raunen:
mit gedämpfter Stimme sprechen
säuseln:
ein schwaches Geräusch machen, ähnlich dem, das der Wind hervorbringt
leise und geziert sprechen und dabei oftmals eine gewisse Absicht verfolgen, zum Beispiel, jemanden zu beeindrucken
tonlos (sprechen o.ä.)
tuscheln:
heimlich und leise, meist abfällig, etwas über einen anderen sagen
wispern:
(aufgeregt und aus innerer Unruhe heraus) sehr leise sprechen
(aufgeregt und aus innerer Unruhe heraus) sehr leise und nur für eine oder wenige Personen hörbar sagen
(jemandem etwas) zuflüstern:
jemandem etwas flüsternd mitteilen, jemandem etwas flüsternd sagen
(jemandem etwas) zuraunen:
mit leiser Stimme eine Botschaft übermitteln
lästern:
durch verächtliches Gerede beleidigen (insbesondere Gott, etwas Heiliges)
subjektive und abwertende Kritik äußern

Sinnverwandte Wörter

klat­schen:
bezeichnet Klangeindrücke, die beim Zusammenschlagen oder Aufprallen entstehen (meist mit den Händen)
mit der flachen Hand auf die Backe schlagen
trat­schen:
heftig regnen
jemanden heimlich über etwas informieren

Beispielsätze

Mir ist egal, was von den Nachbarn gezischelt wird, ich stehe zu meiner Meinung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Warum nicht "Top Tractor", zischeln böse Zungen.

  • Darauf reagierten seine Fans im Fox Theatre ziemlich gereizt und begannen zu zischeln.

  • Im langen Korridor vor der Parlamentsaula wird geplaudert und gezischelt.

  • In manchen Reihen wird das Wort vom "Sozialpopulismus" gezischelt, auch von "Bockmist" ist noch weiter hinten die Rede.

  • Wie sie zischeln und mauscheln, und wenn man dann einen anschaut, will keiner was gesagt haben.

  • Dass hinter seinem Rücken "Verräter" gezischelt wurde, wenn er auf seinem abweichenden Irak-Standpunkt beharrt hat.

  • Böse Zungen zischeln jedoch, ihr "Arbeitslohn" - man spricht von 320 000 Mark - habe die schöne Deutsche nach Neapel gelockt.

  • Das ist mittelhochdeutsch und klingt, klirrt und schwirrt nach dem, was es bedeutet: zischeln, pfeifen, flüstern, stottern.

Wortbildungen

  • Zischelei
  • zischelnd

Übersetzungen

Was reimt sich auf zi­scheln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm zi­scheln be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von zi­scheln lautet: CEHILNSZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. India
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

zischeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zi­scheln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zischeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zischeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  2. n24.de, 24.03.2015
  3. vol.at, 05.04.2011
  4. focus.de, 14.10.2011
  5. spiegel.de, 20.10.2007
  6. sueddeutsche.de, 26.01.2007
  7. sueddeutsche.de, 05.05.2003
  8. Welt 1998
  9. Süddeutsche Zeitung 1995