vulgo

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvʊlɡo ]

Silbentrennung

vulgo

Definition bzw. Bedeutung

  • als Namenszusatz: unter dem Namen x bekannt

  • Bildungssprachlich: im Allgemeinen/auch unter der Bezeichnung x geläufig (oft mit abwertendem, drastischem Ton).

Begriffsursprung

Entlehnung aus dem lateinischen vulgo

Abkürzung

  • vlg.

Anderes Wort für vul­go (Synonyme)

aka (ugs., Jargon)
alias:
sonst benannt, auch bekannt als (verweist auf verschleiernde Benennungen, besonders bei Namensangaben, also bei Eigennamen)
auch:
und ferner
auch bekannt unter (dem Namen / Begriff)
bekannt als
einfach ausgedrückt
in einfachen Worten

Sinnverwandte Wörter

all­ge­mein:
alle angehend
überall
ge­mein­hin:
in den meisten Fällen
genannt
ger­ne:
freiwillig, mit Vergnügen
so, dass etwas passiert oder passieren kann; leicht, gewöhnlich
ge­wöhn­lich:
keine besonderen Merkmale aufweisend
so, wie unter diesen Umständen meist oder immer
plat­ter­dings:
ohne Bedingung oder Einschränkung
üb­li­cher­wei­se:
auf eine Art und Weise, die üblich ist

Beispielsätze (Medien)

  • Hätte die Kirche nur mehr von der Sorte Reisers vulgo Schießlers.

  • Wien – Seit 1839 residiert das Straflandesgericht Wien, vulgo Graues Haus, im Bezirk Wien-Josefstadt, schräg gegenüber dem Alten AKH.

  • In Zeiten steigender Inflation wird man sich auch überlegen müssen, ob man den Mitgliedsbeitrag (vulgo Kirchensteuer) noch bezahlen will.

  • Der eine eben dieser besagte Columbus und der andere ein gewisse Giovanni Caboto, vulgo John Cabot.

  • Doch dies im Juni 2017, der recht humide, vulgo verregnet war.

  • Schweißer vulgo Metalltechniker ist ein beliebter Lehrberuf.

  • Keine Vermögenssteuer (vulgo "Millionärsabgabe"), auch keine Erbschaftssteuer.

  • Ob Europa aber weitere "Strukturreformen" braucht, vulgo Sozialabbau und Deregulierung, wage ich zu bezweifeln.

  • Der Freizeit-Römer ist zu Fuß unterwegs, vulgo: per pedes.

  • Denn die sei in der Hand der Liberalen, vulgo der Gott- und Vaterlandslosen.

  • Deshalb hat auch eine parlamentarische Minderheit, vulgo: die Opposition das Recht, einen Ausschuss zu verlangen.

  • Und so sind zum Beispiel die Pantrys - vulgo: Küche - im Verhältnis klein.

  • Wie auch immer: Auf dem Ossuarium, vulgo Knochenkasten, steht in aramäischen Lettern "Jakob, Sohn des Joseph, Bruder des Jesus" geschrieben.

  • Aus dem Planungsstab des Bürgermeisters I. - vulgo: Ortwin Runde - war zu vernehmen, dass dieser Antrag wohl ohnehin nicht aufzuhalten sei.

  • Womit die Teilnahme Peter Eisenmans mit seiner dritten Version, vulgo: Eisenman III, möglich wäre.

  • Vielleicht haben sie ja in Damaskus ein "Haus der Weisheit", vulgo Goethe- Institut, und dort ein Plätzchen frei.

  • Ein Auto werde schließlich auch nicht ohne Offenlegung der Betriebskosten, vulgo Spritverbrauch, den Besitzer wechseln.

  • Leider, leider: Die Schreiber über Geschriebenes, vulgo die Literaturkritiker, drücken sich häufig in einer Puzzle-Sprache aus.

  • Denn Bodymotion brennt den Thought (vulgo: Gedanken) ins Protein.

  • Dem "kleinen Mann", vulgo "Proletarier", sollte zugute kommen, was immer der Finanzminister in seiner kurzen Amtszeit verfügte.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm vul­go be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × G, 1 × L, 1 × O, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich.

Das Alphagramm von vul­go lautet: GLOUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adverb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Gos­lar
  5. Offen­bach

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Gus­tav
  5. Otto

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Golf
  5. Oscar

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

vulgo

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort vul­go kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: vulgo. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: vulgo. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. faz.net, 27.10.2023
  3. derstandard.at, 08.05.2023
  4. queer.de, 27.06.2022
  5. heise.de, 09.11.2019
  6. freitag.de, 29.09.2018
  7. derstandard.at, 17.09.2016
  8. kurier.at, 09.03.2015
  9. zeit.de, 25.04.2010
  10. spiegel.de, 28.08.2008
  11. spiegel.de, 02.03.2007
  12. archiv.tagesspiegel.de, 17.06.2005
  13. sueddeutsche.de, 25.01.2003
  14. sueddeutsche.de, 09.11.2002
  15. DIE WELT 2000
  16. Tagesspiegel 1999
  17. Junge Welt 1999
  18. Tagesspiegel 1998
  19. TAZ 1997
  20. Rheinischer Merkur 1997
  21. Süddeutsche Zeitung 1996
  22. Die Zeit 1995
  23. Süddeutsche Zeitung 1995