vernehmlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈneːmlɪç]

Silbentrennung

vernehmlich

Definition bzw. Bedeutung

gut hör-/wahrnehmbar

Begriffsursprung

Spätmittelhochdeutsch vornemelich, mit der Bedeutung „verständig, klug“ seit dem 15. Jahrhundert, mit der heutigen Bedeutung seit dem 18. Jahrhundert belegt

Steigerung (Komparation)

  1. vernehmlich (Positiv)
  2. vernehmlicher (Komparativ)
  3. am vernehmlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für ver­nehm­lich (Synonyme)

(deutlich) hörbar:
akustisch wahrnehmbar
laut:
mit Lärm erfüllt; voller störender Geräusche
schnell
laut und deutlich
mit kräftiger Stimme
nicht zu überhören
ohrenfällig (geh., selten)
unüberhörbar:
so laut und deutlich, dass man nicht umhinkommt, es (akustisch) wahrzunehmen
weithin hörbar

Sinnverwandte Wörter

deut­lich:
eindeutig erkennbar, wahrnehmbar durch die Sinne
inhaltlich verständlich
er­kenn­bar:
so deutlich, dass man weiß, was man vor seinen Augen hat
ver­nehm­bar:
laut genug, um hörbar zu sein
wahr­nehm­bar:
so, dass es der Wahrnehmung/den Sinnen zugänglich ist

Beispielsätze

  • Dass die Menschen auf die Straße gingen und laut vernehmlich, aber friedlich ihren Unmut kundtun, könne er bestens nachvollziehen.

  • Nun aber grenzt sie vier zentrale Bereiche ein, in denen sie laut und vernehmlich für ihre Politik kämpfen will.

  • "Die Antwort ist ein klares Nein", sagt der Major langsam, aber so vernehmlich, dass sie alle sofort verstummen.

  • Ganz leise spricht ein Gott in unserer Brust, ganz leise, ganz vernehmlich, zeigt uns an, was zu ergreifen ist und was zu fliehn.

  • Das Grummeln in ihrer Partei mag vernehmlich sein.

  • Die sowjetischen Panzer stellten dann ihre Motoren an – das war sehr vernehmlich, vor allem bedeutete es, daß sie gefechtsbereit waren.

  • Nein, ein furchtloser Bundestagsabgeordneter singt (?brüderlich mit Herz und Hand?) vernehmlich mit.

  • Sie artikulieren immer vernehmlicher den Unmut im Lande über das tägliche Sterben im Irak.

  • Unmittelbar davor hätten die Freien Wähler laut und vernehmlich über eine Beteiligung bei der nächsten Landtagswahl nachgedacht.

  • Unter den Anlegern und Analysten wird das Grummeln deshalb immer vernehmlicher.

  • Es wird vernehmlich gegluckst, bei Büskens, Kamps und den anderen.

  • Der Pleitegeier flattert seit einiger Zeit vernehmlich, und auch das medienindustrielle Milieu hat mehr als einen Lufthauch abbekommen.

  • Ihre Kritik an der Arbeitsmarktreform ist erst in den letzten Wochen vernehmlicher geworden.

  • Die Autorin bleibt artig hinter der Kamera, wird aber mit Fragen vernehmlich, sobald die Verständlichkeit gefährdet ist.

  • Ein Instrument gegen je zwei Gäste, das wird sehr vernehmlich.

  • Vor allem US-Investmentfonds aber drängen immer vernehmlicher auf den Grundsatz "One share, one vote (Eine Aktie, eine Stimme)".

  • Im Hochsommer grummelte es schon vernehmlich.

  • Wir müssen sagen: Stoppt die Gewalt, aber wir müssen genauso laut und vernehmlich fordern: Gerechtigkeit für alle!

  • Das Grollen der Basis ist vernehmlich, aber es währt nur kurz.

  • Zum einen: Niemand entschuldigte sich vernehmlich bei ihnen.

  • Alle sagen "Ja" zum Kanzler - und schieben trotzdem ein vernehmliches "Aber" nach.

  • Das sagt sie während des Lokaltermins auch laut und vernehmlich.

  • Lobte er doch laut und vernehmlich das schwule Jesus-Drama seines Kollegen Terrence McNallys als ein "wunderschönes Stück".

  • Erwartungsgemäß rufen die Deutschen wieder nach dem Staat, fordern in Umfragen immer vernehmlicher die Bändigung des Marktes.

  • "Fünfzig Bayer an Dich", brüllt der eine, "fünfzig von Dir", bestätigt laut und vernehmlich der andere.

  • Den von Friedfertigkeit übermannten Kollegen Rizzitelli brachte er am Freitag durch vernehmliches Brüllen auf Trab.

  • Auch in der Fraktion gab es vernehmlichen Ärger.

  • Trotz des vernehmlichen Schnaufens unter den Atemschutzmasken packen die Feuerwehrleute kräftig an.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv ver­nehm­lich be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 1 × C, 1 × I, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und M mög­lich.

Das Alphagramm von ver­nehm­lich lautet: CEEHHILMNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Ham­burg
  7. Mün­chen
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Chem­nitz
  11. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Hein­reich
  7. Martha
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Cäsar
  11. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Hotel
  7. Mike
  8. Lima
  9. India
  10. Char­lie
  11. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

vernehmlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ver­nehm­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Klop­fen:
Handlung, mit dem Finger oder einem Gegenstand an etwas vernehmlich zu pochen, an etwas zu klopfen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: vernehmlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: vernehmlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4
  2. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  3. augsburger-allgemeine.de, 08.09.2018
  4. zsz.ch, 16.07.2016
  5. welt.de, 10.10.2013
  6. derbund.ch, 10.10.2013
  7. tagblatt.de, 28.04.2011
  8. jungewelt.de, 13.08.2011
  9. rp-online.de, 11.03.2007
  10. ovb-online.de, 29.01.2007
  11. spiegel.de, 16.11.2006
  12. de.news.yahoo.com, 15.07.2005
  13. spiegel.de, 25.01.2005
  14. spiegel.de, 01.04.2005
  15. berlinonline.de, 04.09.2004
  16. f-r.de, 26.06.2003
  17. welt.de, 15.11.2002
  18. tsp, 07.01.2002
  19. sz, 06.10.2001
  20. bz, 30.01.2001
  21. DIE WELT 2000
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Tagesspiegel 1999
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Welt 1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Rhein-Neckar Zeitung, 07.10.1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995