vergelten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈɡɛltn̩ ]

Silbentrennung

vergelten

Definition bzw. Bedeutung

Jemandem etwas (mit etwas): jemandem gegenüber mit einem bestimmten Verhalten auf etwas, was dieser getan hat, reagieren; etwas auf eine bestimmte Art und Weise ausgleichen.

Konjugation

  • Präsens: vergelte, du vergiltst, er/sie/es vergilt
  • Präteritum: ich ver­galt
  • Konjunktiv II: ich vergälte/​vergölte
  • Imperativ: vergilt! (Einzahl), vergeltet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­gol­ten
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­gel­ten (Synonyme)

(es jemandem) danken (geh.):
(jemandem etwas) verdanken
dankend ablehnen
(jemandem etwas) lohnen (geh., regional, veraltet):
Geld für etwas ausgeben
jemandem Lohn zahlen
sich erkenntlich zeigen
sich revanchieren
(jemandem etwas) zurückgeben:
einen Gegenstand wieder in den Besitz der Person geben, die den Gegenstand zuvor hatte, bzw. wieder in den Besitz des Eigentümers geben
(jdm. für etw. die) Quittung präsentieren
(sich für etwas) schadlos halten (an jemandem)
(jemandem etwas) heimzahlen:
sich an jemandem rächen, sich revanchieren
(jemandem) eins auswischen:
jemandem meist aus Rache einen Schaden zufügen, jemandem übel mitspielen
Rache nehmen
(sich) revanchieren:
sich für etwas erkenntlich zeigen
sich für etwas rächen
sich rächen
Vergeltung üben
abgelten:
ausgleichen, indem etwas zurückgezahlt/erstattet/geleistet wird
(Lohn) ausbezahlen
(Lohn) auszahlen:
jemandem einen ihm zustehenden Geldbetrag zahlen
jemanden durch eine einmalige Zahlung entschädigen, sodass kein Anspruch mehr von ihm auf etwas besteht
besolden:
Entgelt (Sold) für Leistung im Arbeitsverhältnis/Dienstverhältnis bezahlen
bezahlen:
eine Verbindlichkeit/Schuld begleichen; jemanden das Geld geben, das ihm zusteht
für etwas (zum Beispiel den Kauf einer Sache) Geld ausgeben
entgelten:
jemandem zum Ausgleich einer Leistung und als Dank etwas geben, oftmals Geld, aber auch etwas anderes, was für die Mühe entschädigt
nachdem man schuldig geworden ist, eine Strafe abdienen
entlöhnen (schweiz.)
entlohnen:
jemanden für erbrachte Leistungen bezahlen; veraltet: jemandem den Lohn für etwas zahlen
entschädigen:
einen Schaden, dem man einem anderen zugefügt hat, ausgleichen oder wiedergutmachen (häufig dadurch, dass man einen angemessenen Geldbetrag zahlt)
sich für einen erheblichen Aufwand oder Nachteil belohnen (in der Regel nicht durch Geld)
vergüten:
die Qualität von zum Beispiel Stahl (härten) oder Glas (entspiegeln) verbessern
für eine Ausgabe/Auslage oder einen Schaden einstehen und dafür eine Ausgleichszahlung vornehmen
auf etwas reagieren
ausgleichen:
bei einem Konto durch entsprechende Soll- oder Habenbuchung den Saldo auf Null bringen
eine Differenz an einem oder mehreren Werkstücken/Gegenständen auf Null vermindern

Redensarten & Redewendungen

  • Gleiches mit Gleichem vergelten
  • Böses mit Bösem vergelten
  • vergelt’s Gott

Beispielsätze

  • Die Bergpredigt lehrt, Böses mit Gutem zu vergelten.

  • Er hat ihre Liebe schamlos mit Undank vergolten.

  • Er hat seinen Kollegen die Schikanen vergolten – er hat dem Chef von ihren schlechten Resultaten erzählt.

  • So vergiltst du meine Mühe?

  • Fanatiker vergelten kleinste Fehltritte auf übelste Weise.

  • Die USA wollen die Cyberattacken auf das Pentagon militärisch vergelten.

  • Unrecht ist weder zu tun noch zu vergelten.

  • Wie soll ich dir deine Unterstützung vergelten? Das kann ich dir niemals vergelten.

  • Mein Bemühen wurde mir übel vergolten.

  • Er vergalt mit die Anstrengung durch einen großzügigen Geldbetrag.

  • Man vergilt einem Lehrer schlecht, wenn man immer nur der Schüler bleibt.

  • Maria vergilt Böses mit Bösem.

  • Lass mich gehen, und ich will dir’s vergelten.

  • Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird Böses nicht lassen.

  • Ich schwöre, dass ich dir das vergelten werde.

  • Manche Taten werden schon in diesem Leben vergolten, andere erst im nächsten, wieder andere auch nicht in fernster Zukunft.

  • Möge Gott es euch vergelten.

  • Gott möge es Ihnen vergelten.

  • Möge Gott es dir vergelten.

  • Treue kann man nie genug vergelten, Untreue nie genug bestrafen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Und von unserer Seite wird das leider im Moment mit einer ziemlich großen Gleichgültigkeit den Opfern gegenüber vergolten.

  • Werde damit doch Gleiches mit Gleichem vergolten.

  • Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten!

  • Der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble musste erleben, wie Loyalität mit Verrat vergolten wurde.

  • Zugleich betonte der Papst die christliche Hoffnung, die bis heute Menschen und Völker dazu inspiriere, Böses mit Gutem zu vergelten.

  • Gleiches mit Gleichem vergelten! dem Täter Schwanz ab.

  • Manche Fahrer interessiert es einfach nicht", so der Däne, der sich stattdessen vorbehält, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

  • Ein Punkt in Flensburg und 60 Euro Strafe für den Autofahrer, 25 Euro für einen Radfahrer – so werden die Verstöße zur Zeit vergolten.

  • Auch ich bin mit der Causa nicht einverstanden doch Unrecht kann nicht mit Unrecht vergolten werden!

  • Die Aktion solle die weltweite Spionage des US-Geheimdienstes NSA vergelten, teilte die "Syrian Electronic Army" (SEA) auf Twitter mit.

  • "Es ist an Zeit, nachzudenken, und nicht zu vergelten", teilte Obama in Washington mit.

  • Und Gleiches mit Gleichem vergelten.

  • Darf man Unrecht mit Unrecht vergelten?

  • Gewalt erzeugt Gewalt, Tod wird mit Tod vergolten.

  • Ihnen allen will ich nur eines sagen: Möge es euch Gott vergelten.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ver­gel­ten?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­gel­ten be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und L mög­lich.

Das Alphagramm von ver­gel­ten lautet: EEEGLNRTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Golf
  5. Echo
  6. Lima
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

vergelten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­gel­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ta­li­ons­prin­zip:
Rechtswissenschaft: Prinzip, Gleiches mit Gleichem zu vergelten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: vergelten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: vergelten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7325444, 7054029, 6704718, 6370994, 5528738, 5102095, 3425947, 3425945, 3425942 & 3093939. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  12. kino-zeit.de, 26.07.2007
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  24. Welt 1997
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