verfeinden

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈfaɪ̯ndn̩ ]

Silbentrennung

verfeinden

Definition bzw. Bedeutung

Von einem neutralen oder freundschaftlichen Umgang zu einem ablehnenden (feindschaftlichen) Verhalten (miteinander, untereinander) übergehen.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Substantiv Feind mit dem Derivatem ver-.

Konjugation

  • Präsens: verfeinde, du verfeindest, er/sie/es ver­fein­det
  • Präteritum: ich ver­fein­de­te
  • Konjunktiv II: ich ver­fein­de­te
  • Imperativ: verfeind/​verfeinde! (Einzahl), ver­fein­det! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­fein­det
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­fein­den (Synonyme)

(die) traute Harmonie (zer)stören (ironisch)
(einander) abspenstig machen
(einen) Keil treiben (zwischen) (fig.)
(einen) Keil treiben in (fig.)
auf Abstand bringen (fig.)
aufeinander hetzen
auseinanderbringen (fig.):
(Personen) uneins werden lassen, eine gute Beziehung zerstören
es schaffen, etwas Kompaktes zu zerlegen, fest verbundene Teile zu voneinander zu lösen; übertragen: Streitende/Kämpfende voneinander trennen
brechen mit
(jemanden) einnehmen (gegen):
beziehen
eine Befestigung erobern
(einander) entgegensetzen:
als Gegengewicht gegenüberstellen
ein Hindernis gegen etwas/jemanden aufstellen
(sich) entzweien:
uneinig werden oder uneinig werden lassen, nicht mehr zusammen sein
für Unfrieden sorgen
gegeneinander aufbringen
gegeneinander aufhetzen
gegeneinander ausspielen
im Streit auseinandergehen
Misstrauen säen
polarisieren:
ein Schwingungsverhalten des Lichtes herausfiltern
Gegensätze schaffen
scheiden:
etwas von etwas: unterscheiden
sich entfernen, fortgehen; auch euphemisch: sterben
spalten:
entzweien, teilen (Gruppe von Personen), eine Einheit auflösen
gespalten werden; in zwei Teile auseinanderbrechen
trennen:
ein Wort über einen Zeilenumbruch hinweg schreiben
eine Sache in ihre Bestandteile zerlegen
uneins werden
Unfrieden stiften
(sich) verkrachen (ugs.):
auf seinem Lebensweg versagen
so mit jemandem streiten, dass das Verhältnis zueinander gestört oder beendet wird
Vertrauen(sverhältnis) (zer)stören
(sich) verzanken:
in Streit geraten, uneins werden und sich gegebenenfalls danach aus dem Wege gehen
(sich) zerstreiten:
dauerhaft in Streit geraten
Zwietracht säen (geh.)

Sinnverwandte Wörter

ent­frem­den:
aktiv beitragen, dass eine Person einer anderen nicht mehr so nahe ist wie zuvor
sich langsam aber sicher nicht mehr so nahe sein wie zuvor
has­sen:
feindselige Gefühle gegen jemanden, etwas hegen
sich gegen einen (vermeintlichen) Feind (zum Beispiel Raubvogel) zusammenrotten
strei­ten:
einen aggressiven Kampf führen, um etwas zu erlangen
militärische Auseinandersetzung austragen

Beispielsätze

  • Die sozial verfeindeten, sich bekämpfenden Richtungen stellten jeweils ihren eigenen Kandidaten auf.

  • Die einstmals drei guten Freunde verfeinden sich im Frühsommer 2005.

  • Durch diese Bemerkung verfeindete ich mich endgültig mit meiner Nachbarin.

  • Ich sehe keinen Grund, warum wir verfeindet sein sollten.

  • Tom und Johannes stehen demselben Feind gegenüber, sind aber auch untereinander verfeindet.

  • Mein Vater ist mit jedem verfeindet, sogar mit meiner Mutter.

  • Es ist besser nicht zu geben und sich zu verfeinden, als zu geben und es später zu bereuen.

  • Maria und ich sind zwar nicht verfeindet, befreundet sind wir aber auch nicht.

  • Die Nachbarn waren jahrelang verfeindet.

  • Ein Doppelagent ist ein Spion, der für zwei untereinander verfeindete Geheimdienste arbeitet.

  • Lass ab von diesen Reden, die nur dazu führen, sich zu verfeinden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Fraktion lässt sich grob in drei konkurrierende bis verfeindete Lager unterteilen.

  • Doch diesmal bekämpfen sich auf den Strassen der Hauptstadt nicht verfeindete Milizen.

  • Es gebe Gerüchte, dass sich verfeindete Schleuserbanden zusammengetan haben und wieder durchkommen.

  • Sogar verfeindete würden sich gegenseitig nie beschuldigen.

  • Das ist die Voraussetzung, um sie überhaupt gegen verfeindete Staaten einzusetzen.

  • Hier leben zwei verfeindete Farmerfamilien.

  • Fast 40 Jahre war die Welt in zwei verfeindete Blöcke gespalten.

  • Manche hoffen, der Slang könnte verfeindete Volksgruppen versöhnen.

  • Die Kripo prüft zudem die Gefahrenaspekte: Treffen verfeindete Gruppen aufeinander?

  • In Libyen liefern sich verfeindete Milizen seit Wochen heftige Kämpfe.

  • Im Film geht es um zwei verfeindete Werwolf-Clans, die sich gegenseitig das Fell über die Ohren ziehen wollen.

  • Auch nicht die rund um das Sportforum, wenn dort ein angegrauter Rock-Barde singt oder zwei verfeindete Fußballclubs spielen.

  • Der mit den Tennis-Stars verfeindete Präsident will möglicherweise von seiner Zusage abrücken, nicht erneut zu kandidieren.

  • Alles ist gezeichnet von der damaligen politischen Realität - Ideale, Verrat, Angst, zerstörte Ehen, verfeindete Familienmitglieder.

  • Die Bürger Roms sind aufgewiegelt gegen Rienzi, dessen anmaßendes Auftreten alle mit ihm verfeindete.

Was reimt sich auf ver­fein­den?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­fein­den be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × D, 1 × F, 1 × I, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × F, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ver­fein­den lautet: DEEEFINNRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Frank­furt
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Nürn­berg
  8. Düssel­dorf
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Fried­rich
  5. Emil
  6. Ida
  7. Nord­pol
  8. Dora
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Fox­trot
  5. Echo
  6. India
  7. Novem­ber
  8. Delta
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

verfeinden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­fein­den kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

feh­den:
sich bekämpfen, in einer Fehde liegen, miteinander verfeindet sein
Ver­fein­dung:
Entwicklung/Prozess, an dessen Ende die Beteiligten miteinander verfeindet sind
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verfeinden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verfeinden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12424492, 9125911, 8878038, 5389468, 4968504, 2450297, 2416980 & 2062188. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  24. Junge Welt 1999
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