untergehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊntɐˌɡeːən ]

Silbentrennung

untergehen

Definition bzw. Bedeutung

  • aussterben, einer Katastrophe zum Opfer fallen

  • im Wasser versinken, ertrinken, in einem See/Meer verschwinden

  • versinken, unter oder in etwas verschwinden; bei Geräuschen: nicht mehr hörbar sein, weil durch andere Geräusche oder Lärm übertönt

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb gehen mit dem Derivatem unter-.

Konjugation

  • Präsens: gehe unter, du gehst unter, er/sie/es geht unter
  • Präteritum: ich ging un­ter
  • Konjunktiv II: ich ginge unter
  • Imperativ: geh unter! / gehe unter! (Einzahl), geht unter! (Mehrzahl)
  • Partizip II: un­ter­ge­gan­gen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für un­ter­ge­hen (Synonyme)

absacken:
an Wert, Kraft, Moral oder Ähnlichem verlieren
im Wasser versinken
sinken:
(fliegend) absteigen; sich nach unten bewegen
in einer Flüssigkeit oder Ähnlichem durch die Schwerkraft nach unten gezogen werden
versinken:
(als Schiff) unter die Wasseroberfläche abtauchen
in eine weiche Materie eintauchen
hinabgehen
hinuntergehen
hinuntersteigen:
sich von einem erhöhten Standpunkt aus nach unten bewegen
aussterben:
durch das Fehlen von Nachkommen aufhören zu existieren
unbewohnt, menschenleer werden, veröden
erlöschen:
als Familie aufhören zu existieren (weil es keine Nachkommen gibt)
als Vulkan keine Aktivität mehr zeigen
absaufen (ugs.)
den nassen Tod erleiden
den nassen Tod finden
ersaufen:
salopp, übertragen: in Überfülle erdrückt werden
salopp: im Wasser untergehen und dadurch zu Tode kommen
ertrinken (Hauptform):
im Wasser untergehen und dadurch zu Tode kommen
übertragen: in Überfülle erdrückt werden
in den Fluten umkommen
versaufen (derb):
im Wasser zu Tode kommen, ertrinken
voller Wasser sein/werden
nicht bemerkt werden
niemandem auffallen (nebensächlicher Vorgang)
nicht identifizierbar sein
nicht zu identifizieren sein
(schon) tief stehen
am Untergehen sein (ugs.)
hinter dem Horizont verschwinden
im Untergang begriffen (sein) (geh.)
lauter sein als
(etwas) übertönen:
die Aufmerksamkeit auf etwas in den Hintergrund drängen
lauter tönen als eine Person oder Sache, sodass diese nicht gehört wird
sterben:
aufhören zu leben
verschwinden:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen

Gegenteil von un­ter­ge­hen (Antonyme)

auf­ge­hen:
Division: ein Ergebnis ohne Rest liefern
Gestirne: über dem Horizont sichtbar werden

Redensarten & Redewendungen

  • im Rauschen untergehen
  • etwas geht im Rauschen unter
  • mit Pauken und Trompeten untergehen
  • mit wehenden Fahnen untergehen
  • sang- und klanglos untergehen
  • mit Mann und Maus untergehen

Beispielsätze

  • Die Sonne wird in zwei Stunden untergehen.

  • Als die Titanic einen Eisberg rammte, ging sie unter.

  • Die wenigen kritischen Stimmen gingen im Jubel der Masse unter.

  • Du gehst unter, wenn Du betrunken in den See springst.

  • Wenn Blauland in diesem Konflikt Nuklearwaffen einsetzt, wird die Menschheit untergehen.

  • Ich mache mir keine Sorgen um unsere Ressourcen, denn die zusätzlichen Belastungen werden im Rauschen untergehen.

  • Die Kultur der Mayas ging unter, als die spanischen Eroberer mit ihrer Suche nach Gold begannen.

  • Das Schiff ist mit 213 Menschen an Bord untergegangen.

  • Noch ist die Sonne aller Tage nicht untergegangen.

  • Die Sonne war gerade untergegangen.

  • Während der Rezession sind Tausende kleiner Unternehmen untergegangen.

  • Die Sonne ist untergegangen, und es leuchten die Sterne.

  • Ist die Sonne schon untergegangen?

  • Das Reich wird untergehen.

  • Die Sonne ist schon untergegangen.

  • Sie wird nie untergehen.

  • Sein Schiff ist untergegangen und Tom schwimmt mitten auf dem Meer.

  • Wann ist Rom untergegangen?

  • Der Himmel wurde so finster, dass es war, als wäre die Sonne untergegangen.

  • Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als sie wieder auf freien Fuß kommt, ist die untergegangen.

  • Aber vorher muss man den Spätergeborenen etwas erklären: Was es war, das da alles vorbei, also untergehen ließ.

  • Böker ist also genau dort, wo sie hinwollte: "Ich brauche einen Job mit Sinn, in der Wirtschaft würde ich untergehen", lacht sie.

  • Am Südufer des Wörthersees ist ein 79 Jahre alter Mann aus Deutschland beim Schwimmen untergegangen.

  • Badegäste hatten am Donnerstag einen Mann gemeldet, der auf den See hinausgeschwommen und dann untergegangen sei.

  • Aber wir müssen aufpassen, dass wir deshalb mit unseren eigenen Themen nicht untergehen.

  • Aber das neue Babylon wird untergehen, wie die alte Hure Babylon, die sich allem widersetzte, was Gott auf Erden wichtig war.

  • Alle anderen europäischen Länder werden lediglich aus der EU austretten aber nicht untergehen!

  • "Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen, Fortunas Düsseldorf wird niemals untergehen", schallt es durch den Bahnhof.

  • Amerika wird mit Pauken und Trompeten untergehen, wenn der Kurs der Fed nicht radikal geändert wird.

  • Auf einer Seite wie FM gibt es keinen Tipp, ohne den die Welt untergehen würde.

  • In den letzten Jahren war das nie so. Das macht Freude, aber leider kann auch mal ein Mail untergehen.

  • Aber er steht mit seiner Partei halt auf der Verliererseite und wird mit der FDP untergehen.

  • Und nur weil man im Falle des Falles selbst mit dabei gewesen, also untergegangen, wäre, ist es nicht dazu gekommen.

  • Das Nachrichtenportal "VietnamNet" berichtete, vor der Küste seien dennoch hunderte Fischerboote untergegangen.

Häufige Wortkombinationen

  • am Horizont untergehen, im Rauschen untergehen
  • mit Pauken und Trompeten untergehen, mit wehenden Fahnen untergehen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb un­ter­ge­hen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 3 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, R und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von un­ter­ge­hen lautet: EEEGHNNRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Gos­lar
  7. Essen
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Gus­tav
  7. Emil
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Golf
  7. Echo
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

untergehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort un­ter­ge­hen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ge­hen:
verschwinden, untergehen
Ab­ge­sang:
gehoben: ein Kommentar, eine Gedenkrede – meist lobend – über etwas, das bald untergehen wird
hi­n­ein­wer­fen:
etwas in etwas eintauchen oder untergehen lassen, entweder in eine Flüssigkeit oder auch übertragen in ein anderes Medium oder Umfeld
Rung­holt:
eine mittelalterliche Hafenstadt auf der ehemaligen Insel Strand im nordfriesischen Wattenmeer, die am 16. Januar 1362 in einer Sturmflut untergegangen ist
Ti­ta­nic:
Passagierdampfer, der im Jahre 1912 im Atlantischen Ozean untergegangen ist
un­ter­sin­ken:
unter der Oberfläche einer Flüssigkeit verschwinden, speziell bei Schiffen: untergehen
Un­wir­sche:
oberdeutsch, untergegangen: Unwille; Zorn; Hohn; Grimm; unwirsche Ungeduld
ver­sen­ken:
(Schiffe) untergehen lassen
vö­geln:
stark veraltet bzw. untergegangen: aus dem Vogelflug weissagen
stark veraltet bzw. untergegangen: Vögel fangen
stark veraltet bzw. untergegangen; in Bezug auf Menschen: hin- und herschweifen, ein unstetes Leben führen
zer­fal­len:
übertragen: untergehen, aufhören als Ganzes zu existieren, sich nicht aufrechterhalten können

Film- & Serientitel

  • Kollaps – Warum Gesellschaften überleben oder untergehen (Doku, 2010)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: untergehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: untergehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12414986, 12312545, 11824932, 10545506, 10267198, 10145053, 10056657, 10008741, 9563476, 9010901, 8862573 & 7703446. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. spiegel.de, 29.09.2023
  2. sn.at, 18.03.2022
  3. kleinezeitung.at, 03.09.2021
  4. kaernten.orf.at, 26.07.2020
  5. abendblatt.de, 26.07.2019
  6. morgenpost.de, 04.11.2018
  7. finanztreff.de, 18.01.2017
  8. bild.de, 25.06.2016
  9. m.rp-online.de, 10.08.2015
  10. spiegel.de, 19.06.2014
  11. frag-mutti.de, 19.05.2013
  12. blick.ch, 07.10.2012
  13. focus.de, 17.01.2011
  14. zeit.de, 19.06.2010
  15. cash.ch, 29.09.2009
  16. freiepresse.de, 21.05.2008
  17. sueddeutsche.de, 26.10.2007
  18. dw-world.de, 15.06.2006
  19. n-tv.de, 29.12.2005
  20. berlinonline.de, 12.10.2004
  21. heute.t-online.de, 17.05.2003
  22. berlinonline.de, 17.09.2002
  23. sz, 25.08.2001
  24. FREITAG 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Berliner Zeitung 1995