tendenziell

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ tɛndɛnˈt͡si̯ɛl ]

Silbentrennung

tendenziell

Definition bzw. Bedeutung

einer Tendenz folgend

Alternative Schreibweise

Anderes Wort für ten­den­zi­ell (Synonyme)

eher (ugs.):
betont die persönliche, subjektive Beurteilung eines Sachverhalts; zu einer Formulierung tendierend
Einleitung einer bevorzugten Alternative in emotional negativ besetzten Kontexten
vergleichsweise:
im Verhältnis, im Vergleich (zu etwas oder jemand anderem)
verhältnismäßig:
im Verhältnis gesehen; vergleichend betrachtet; relativ
in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehend

Beispielsätze

  • Eine tendenzielle Fixierung von Normalitätsgrenzen erscheint absurd.

  • Wie viele Menschen, so sind auch Fische bei Kälte tendenziell weniger aktiv.

  • Man vertraut gutaussehenden Leuten tendenziell mehr.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ab Montag wird es tendenziell etwas kühler.

  • Allerdings steigt die Inzidenz tendenziell leicht an.

  • Auch die Zahl der Mietwagen-Buchungen nehme im Streikzeitraum tendenziell zu.

  • Allen, die tendenziell zu früh aufwachen, empfiehlt der Experte: Machen Sie abends helles Licht, um Ihre innere Uhr etwas zu umzustellen.

  • Am Devisenmarkt ist der als Fluchtwährung in Krisenzeiten beliebte Yen tendenziell gesucht.

  • Auf Ultra- und Supersoft ist Mercedes tendenziell stärker.

  • Aber seit den 90er Jahren haben wir tendenziell immer weniger verdient.

  • Bis zum Achtelfinale im Februar/März kommen in England allerdings so einige Strapazen auf die tendenziell verletzungsanfälligen Gunners zu.

  • Auch die Stimmung war tendenziell schlechter (9,5 versus 12 Punkte) und das sexuelle Verlangen geringer (16,6 versus 17,8 Punkte).

  • Auch bei der ZKB macht man bei den Konsensschätzungen tendenziell Revisionsbedarf nach unten aus.

  • Auch bei tendenziell illiquideren Währungen wie dem Brasilianischen Real führt der Weg über festverzinsliche Wertpapiere.

  • Hingegen war der Durchschnittscoupon tendenziell sinkend, d.h. der Gast verzichtet beispielsweise auf ein Dessert nach dem Mittagessen.

  • Außerdem können lineare Prognosen der Wachstumstrends tendenziell irreführend sein.

  • Und wer regelmäßige Partnerwechsel akzeptiert, ist auch tendenziell gegenüber illegalen Drogen aufgeschlossen.

  • Daraus ergibt sich, dass Frauen sich tendenziell mehr und inniger um ihre Nachkommen kümmern werden.

  • "Größere Factoring-Anbieter können durch die Marktkonzentration höhere Preise tendenziell besser durchsetzen", sagt Frericks.

  • Die Reaktion ist verständlich, würde der Wert des Münchener Bankhauses durch einen überteuerten UBM-Zukauf doch tendenziell sinken.

  • Amex sei dann bei seiner Gebührenpolitik einem tendenziell geringen Druck ausgesetzt.

  • Dabei sieht es an den Urlaubsstränden tendenziell aus wie vor dem Tsunami.

  • Wenn Sie im Öffentlichen Dienst diese Form von Arbeitszeitverlängerung durchbrächten, dann würden tendenziell 130.000 Stellen wegfallen.

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf ten­den­zi­ell?

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv ten­den­zi­ell be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × L, 2 × N, 1 × D, 1 × I, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 1 × D, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, zwei­ten N und I mög­lich.

Das Alphagramm von ten­den­zi­ell lautet: DEEEILLNNTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Essen
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Zwickau
  8. Ingel­heim
  9. Essen
  10. Leip­zig
  11. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Emil
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Zacharias
  8. Ida
  9. Emil
  10. Lud­wig
  11. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Echo
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Zulu
  8. India
  9. Echo
  10. Lima
  11. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

tendenziell

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ten­den­zi­ell ent­spricht dem Sprach­niveau C1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ag­glu­ti­nie­ren­de Spra­che:
Bezeichnung für eine Sprache, deren Morphologie stark von Agglutination geprägt ist, bei der grammatische Morpheme tendenziell nur eine Bedeutung haben und einfach nur aneinandergereiht werden.
ag­glu­ti­nie­ren­der Sprach­bau:
Bezeichnung für die Struktur der Grammatik einer Sprache, die grammatische Beziehungen zwischen den Wörtern im Satz durch Flexionsendungen ausdrückt, wobei diese grammatischen Morpheme tendenziell nur eine Bedeutung/Funktion haben und einfach nur aneinandergereiht werden
Bi­b­lio­thek:
tendenziell planvoll angelegte oder/und historisch gewachsene Sammlung von Büchern eines Eigentümers oder zu einem Themenbereich
knot­zen:
untätig, träge herumsitzen, herumlungern; auch: bequem (aber tendenziell untätig) sitzen, lehnen oder liegen
Zeh:
tendenziell mehr norddeutsch: der einem Finger entsprechende Teil des Fußes
Ze­he:
tendenziell mehr mittel- und süddeutsch: der einem Finger entsprechende Teil des Fußes
über­spannt:
sich ins Unvernünftige hin spannend, aus dem Vernünftigen herausgehend, irrational, unvernünftig; tendenziell verrückt; überspitzt, verstiegen; ungewöhnlich erregt, ungewöhnlich lebhaft; verschroben; exaltiert; exzentrisch; flippig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: tendenziell. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: tendenziell. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11577530 & 5305817. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  6. motorsport-magazin.com, 10.06.2018
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  8. kicker.de, 12.12.2016
  9. kurier.at, 27.07.2015
  10. cash.ch, 31.07.2014
  11. finanzen.net, 31.03.2013
  12. finanznachrichten.de, 02.05.2012
  13. welt.de, 11.04.2011
  14. science.orf.at, 16.06.2010
  15. dradio.de, 08.02.2009
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  17. wertpapier.de, 19.04.2007
  18. welt.de, 21.10.2006
  19. n24.de, 23.12.2005
  20. heute.t-online.de, 29.03.2004
  21. welt.de, 11.08.2003
  22. heise.de, 04.04.2002
  23. bz, 31.12.2001
  24. onvista Wirtschafts-News 2000
  25. Welt 1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995