schuften

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃʊftn̩ ]

Silbentrennung

schuften

Definition bzw. Bedeutung

hart/schwer arbeiten

Begriffsursprung

Das Verb ist studentischen Ursprungs und hängt wahrscheinlich mit der Wortfamilie zusammen, zu der auch schieben/Schub gehören und stammt damit nicht vom Substantiv Schuft. Das Wort ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: schufte, du schuftest, er/sie/es schuftet
  • Präteritum: ich schuf­te­te
  • Konjunktiv II: ich schuf­te­te
  • Imperativ: schufte/​schuft! (Einzahl), schuftet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schuf­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für schuf­ten (Synonyme)

(schwer) am Wirken sein (ugs., regional)
(sich) (mächtig) ins Geschirr legen
(sich) (mächtig) ins Zeug legen
(sich) in die Sielen legen (veraltet)
abrackern:
sich bis zur Erschöpfung mühen, schwer arbeiten
ackern (ugs.):
das Feld bestellen
sich mit etwas sehr abmühen
ackern wie 'ne Hafendirne (ugs.)
ackern wie ein Hafenkuli (ugs.)
arbeiten wie ein Pferd
bis zur Erschöpfung arbeiten
hackeln (ugs., österr.):
(schwere körperliche) Arbeit verrichten
hart arbeiten (Hauptform)
keulen (ugs., regional, ruhrdt.):
regional, besonders ruhrdeutsch, intransitiv: hart arbeiten
transitiv: vorsorglich massenhaft Nutztiere schlachten, um die Verbreitung von Tierseuchen zu verhindern
malochen (ugs.):
intransitiv; besonders mittelwestdeutsch, salopp: körperlich hart, schwer arbeiten
nicht kleckern, sondern klotzen (ugs.)
plockern (ugs., regional)
rabotten (regional, teilw. veraltet) (ugs.)
rackern:
sich sehr mit etwas abmühen
ranklotzen (ugs.):
das (sexuelle) Interesse des Gegenübers zu wecken suchen; jemanden anmachen
mit viel Einsatz arbeiten
reinhauen (ugs.):
ein Tor erzielen
eine große Portion schnell essen
reinklotzen (ugs.)
roboten (ugs.):
Frondienste leisten
für die Gemeinde unbezahlte Arbeit leisten
rödeln (ugs.):
eifrig, angestrengt arbeiten
etwas mit Draht befestigen, zusammenschnüren Reitel, Packstock, Balken? vgl. Referenzen
schaffe, schaffe, Häusle baue (ugs., Spruch, schwäbisch)
schwer arbeiten
schwer zugange sein (ugs., ruhrdt.)
sich krummlegen (ugs., fig.)
viel arbeiten
werkeln (ugs.):
(wiederholt) an etwas arbeiten
hobbymäßig/laienhaft/versuchsweise an etwas arbeiten
werken:
mit den Händen arbeiten, handwerklich tätig sein, praktische Arbeit verrichten
wullachen (ugs., ruhrdt.)
wullacken (ugs., ruhrdt.):
regional: hart arbeiten

Beispielsätze

  • Wir mussten ziemlich schuften, um noch rechtzeitig fertig zu werden.

  • Ich schufte und schufte, damit ich meine Steuern bezahlen kann.

  • Ich schufte und schufte vom Morgen bis zum Abend.

  • Ich schufte und schufte von morgens bis abends.

  • Ich schufte jeden Tag in einem Hotel.

  • Sie schuften 15 Stunden ohne Unterbrechung.

  • Ich schufte immer nur, von morgens bis abends.

  • Ich schufte nur vom Morgen bis zum Abend.

  • Ich schufte nur von morgens bis abends.

  • Ich schufte zwar wie ein Tier, bin aber dennoch nicht reich.

  • Obwohl ich wie ein Tier schufte, bin ich nicht reich.

  • Wir haben heute richtig geschuftet, und jetzt bin ich hundemüde.

  • Der Affe lernt zu schuften.

  • Ich schufte hier den ganzen Tag und die halbe Nacht, und was ist der Dank dafür?

  • Tom saß auf der Mauer und drehte tagträumend Däumchen, während Maria im Garten schuftete.

  • Er schuftet den ganzen Tag.

  • Die Anwälte der Gesellschaft schuften bis zum Umfallen, um die Fusion zu vollenden.

  • Das Lustige an der Arbeitsauslagerung liegt darin, dass man andere für sich schuften lässt.

  • Mein Vater schuftete Tag und Nacht.

  • Er schuftete das ganze Jahr hindurch.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann höre ich immer: Ich muss schuften für einen Hungerlohn, während es sich der Chef gutgehen lässt.

  • BILD zeigt, wie die RB-Profis im Trainingslager auf dem Platz schuften und nach dem Training abschalten.

  • Die Gesundheitsarbeiter in Spitälern und Heimen schuften dieser Tage bis zum Umfallen.

  • Auf mehreren Ebenen wird hier geschuftet, Arbeiter schlagen die Wände ab, bearbeiten das Dach oder verlegen elektrische Leitungen.

  • Da die Rentner und Neurentner ihr Leben lang geschuftet haben, steht denen das Geld unmissverständlich zu.

  • «Bis zu 90 Prozent habe ich auf Baustellen geschuftet», berichtet der Slowake dem «Blick».

  • Bad Waldsee/Aulendorf/Umland / sz Sie haben geschuftet, geprobt und sind nun bereit.

  • Sasic weiß, was es heißt, nicht nur als Fußballer hart zu schuften.

  • Also schuften, bis der Arzt kam.

  • In den Provinzen Shanxi und Henan mussten sie wie Gefangene unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften, oft bis zu 16 Stunden am Tag.

  • Da wird schwer geschuftet, kantig gehebelt.

  • Wir sind aber andererseits auch ihre Sklaven und müssen für ihre Entstehung schuften.

  • Stahlkocher Piechulla ist da skeptischer: "Ich befürchte, dass wir dann in weniger Zeit sogar noch mehr schuften müssen", sagt er.

  • Lieber in der Ski-Saison schuften als in der norddeutschen Winterflaute Däumchen drehen.

  • Tagsüber musste Assael Steine schleppen, schuften und schwitzen - auf Befehl der Nazis.

  • Alle schuften, alle arbeiten auf diesen schönen Partys, sagt das Partygirl.

  • Sie schuften Tag und Nacht, bis zur Erschöpfung: Rettungsarbeiter am Bohrloch.

  • Wer jahrzehntelang in einem Hüttenwerk geschuftet hat, kann auch was, dachte er.

  • "Auch Oma hat auf dem Feld geschuftet", sagt der 94jährige.

Häufige Wortkombinationen

  • schwer, sehr schuften

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf schuf­ten?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm schuf­ten be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich.

Das Alphagramm von schuf­ten lautet: CEFHNSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Unna
  5. Frank­furt
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Ulrich
  5. Fried­rich
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Uni­form
  5. Fox­trot
  6. Tango
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

schuften

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schuf­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

schan­zen:
schuften
tot­ar­bei­ten:
soviel schuften (arbeiten), dass man völlig erschöpft ist oder sogar wirklich stirbt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schuften. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schuften. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11858443, 10067566, 10067562, 10636789, 10262231, 10068464, 10067555, 10067551, 9760335, 9760140, 8286628, 5951963, 5578259, 5214249, 3680061, 2927957, 2924997, 2409333 & 2144975. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wochenblatt.cc, 25.06.2022
  2. bild.de, 29.07.2021
  3. blick.ch, 01.11.2020
  4. schwarzwaelder-bote.de, 02.08.2019
  5. focus.de, 14.02.2018
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  14. svz.de, 20.11.2002
  15. DIE WELT 2001
  16. DIE WELT 2000
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  18. Süddeutsche Zeitung 1996
  19. Berliner Zeitung 1995